Nach zehn Jahren Seelsorge in der Pfarreiengemeinschaft kehrt Pater Alex Kallarackal in sein Heimatland Indien zurück. Die Vielzahl der Gäste, die am Abschiedsgottesdienst in der Lourdesgrotte in Aletshausen teilnahmen, zeigte, welch großer Beliebtheit sich der Pater erfreute und welche Aufgaben im Heimat-Kloster Kerala auf ihn warten. Zur Feier gekommen war auch der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek, den mit Pater Alex eine Freundschaft verbindet.
Nicht nur einen guten Draht zur Gemeinde, sondern auch zum Wettergott schien Pater Alex Kallarackal, an diesem Tag zu haben. Unter freiem Himmel mit etwas Sonnenschein durfte der geschätzte Pater seinen Abschiedsgottesdienst halten. Musikalisch umrahmt von den örtlichen Musikvereinen, vom Kirchenchor Waltenhausen und Solisten konnten die Gottesdienstbesucher feierlich und würdig Abschied nehmen und „Danke“ sagen. Die Bürgermeister von Aletshausen und Waltenhausen sowie Altbürgermeister der Pfarreiengemeinschaft und von Vöhringen, Gesundheitsminister Klaus Holetschek und örtliche Vereine waren gekommen. In Ansprachen wurde die Wertschätzung und Verbundenheit zum Seelsorger deutlich.
So waren Aletshausens Bürgermeister Georg Duscher und Pater Alex Nachbarn und konnten, wenn es die Zeit erlaubte, auch einmal das eine oder andere kühle Getränk zu sich nehmen. Duscher erinnerte an viele Festakte in Aletshausen sowie Segnungen, gemeinsame Besuche bei Jubilaren als auch an die schwierige Zeit in der Pandemie. Im Namen seiner Gemeinderäte wünschte er ihm für seine künftige Arbeit in Indien alles Gute und überreichte ein Geldgeschenk.
Auch der Waltenhauser Bürgermeister findet anerkennende Worte
Auch Waltenhausens Bürgermeister Alois Rampp fand anerkennende Worte für die langjährigen Tätigkeiten von Pater Alex. Dieser trat vor zehn Jahren die Nachfolge von Pfarrer Deblasi an und betreute seinerzeit mit 65 Jahren drei Gemeinden. „Einen Einblick durch einen kleinen Spalt in seine Welt habe der Pater ihm ermöglicht“, so Rampp, „als er einmal das Vaterunser in seiner Muttersprache gesungen hatte.“ Es seien fremde aber schöne Klänge gewesen und waren für Rampp ein schönes Erlebnis. Für seine künftigen Tätigkeiten für die Ärmsten in seinem Land übergab auch Rampp im Namen seiner Gemeinde eine Geldspende.
Klaus Holetschek sprach zum Abschied nicht als Gesundheitsminister, sondern als Freund des Paters. Er lernte den Seelsorger in seiner Zeit als Bürgermeister von Bad Wörishofen kennen und schätzen. Dieser sei ein Bestandteil seines Glaubens. Holetschek hoffte, dass die Freundschaft über die Distanz durch die Möglichkeiten der digitalen Welt aufrechterhalten bleibt.
Die Pastoralratsvorsitzende Renate Miller sprach umfassenden Dank der ganzen Pfarreiengemeinschaft aus und blickte in ihrer emotionalen Rede auf die Einführungszeit von 2013 zurück. Sie erinnerte an viele beeindruckende Gottesdienste mit menschlicher Wärme und theologischer Tiefe. Unvergesslich sei Pater Alex 40-jähriges Priesterjubiläum im Jahr 2015 mit einem Gottesdienst im Syro-malabarischen Ritus mit indischem Gesang. Auch habe seine Begleitung der Familien der Gemeinden Früchte getragen, was man an der Ministrantenschar erkennen könne. Die Lourdesgrotte und die Musik seien ihm immer besonders am Herzen gelegen. „Der Schwabe ist bestimmt nicht immer leicht zu handhaben. Aber mit Geduld und Herzlichkeit hat er uns alle in den Griff bekommen“, fasste die Pastoralratsvorsitzende die Zeit in der Pfarreiengemeinschaft zusammen.
Pater Alex bedankt sich sichtlich gerührt
Sichtlich gerührt bedankte sich Pater Alex für die Unterstützung und den Beistand in all den Jahren. Er habe schwere und gute Zeiten erlebt. Doch sei für ihn hier „die Sonne aufgegangen“. Er habe viele helfende Hände gehabt, Offenheit und Herzlichkeit erfahren. „Glaube verbindet Menschen unterschiedlicher Herkunft“, so der Pater. Er dankte auch Oberstudiendirektor Johann Wiedemann aus Neu-Ulm. Dieser war seine Aushilfe und Urlaubsvertretung. Mittlerweile ist dieser 97 Jahre. Unterstützung fanden beide bei Elisabeth Pfeiler, die immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Im August wird Pater Alex zurück nach Kerala in sein Heimat-Kloster kehren, wo er weiter als Ordenspriester tätig sein wird.
Im Zuge des feierlichen Rahmens wurde auch die allseits geschätzte Pfarrsekretärin Margit Selig in den Vorruhestand verabschiedet. Nach 30 Jahren Dienst in der Pfarreiengemeinschaft habe sie fünf Priester kommen und gehen sehen. „Verschiedene Charaktere, die sie immer im Griff hatte“, so Pastoralratsvorsitzende Renate Miller. Sie erhielt zum Dank eine Urkunde der Diözese Augsburg und eine Duftrose von den Pfarrgemeinden überreicht. Wie geht es nun weiter? Der Krumbacher Pfarrer Josef Baur (Pfarrei St. Michael) teilte unserer Redaktion kürzlich mit, dass ab 1. September die bestehende Krumbacher Pfarreiengemeinschaft um Aletshausen, Winzer, Gaismarkt und Waltenhausen erweitert wird.
Pater Alex Kallarackal wurde 1975 zum Priester geweiht
Geboren am 19. Februar 1948 in Kerala – Indien wurde am 18. Dezember 1975 zum Priester geweiht. Er war dann 17 Jahre an verschiedenen Stellen im Orden der Little Flower Kongregation (Thomasbrüder) in Indien. 1993 kam er nach Deutschland in die Ordensniederlassung in Karlskron, eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. 1994 diente er als Kaplan in Gundelfingen und von 1995 bis 2000 im Benefiziat in Vöhringen und von 2000 bis 2013 im Benefiziat in Bad Wörishofen. Im Jahr 2013 kam er dann schließlich in die Pfarreiengemeinschaft Aletshausen-Waltenhausen-Winzer.