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Ziemetshausen: Ziemetshauser ZuMa-Markt muss seine Pforten schließen

Ziemetshausen

Ziemetshauser ZuMa-Markt muss seine Pforten schließen

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    Buchstäblich ein Schattendasein führte der ZuMa-Markt in den vergangenen dreieinhalb Jahren seines Bestehens. Jetzt wird er geschlossen.
    Buchstäblich ein Schattendasein führte der ZuMa-Markt in den vergangenen dreieinhalb Jahren seines Bestehens. Jetzt wird er geschlossen. Foto: Peter Voh

    Der Ziemetshauser ZuMa-Markt ist Geschichte, er schließt seine Pforten offiziell zum 31. Oktober, faktisch findet noch bis zum 17. des laufenden Monats ein Totalausverkauf statt. Deutlich zeichnet sich jetzt ab, warum es zur Schließung keine Alternative mehr gab.

    Ein Mindestumsatz nur zur Deckung der Kosten für Miete und Personal wurde im ersten Jahr nahezu erreicht, einer leichten Umsatzsteigerung in 2018 folgten in 2019 und im laufenden Jahr deutliche Umsatzrückgänge. Zu Beginn der Corona-Pandemie konnte man noch gute Tagesumsätze erzielen, die dann aber in den letzten Monaten auf nur noch etwa ein Drittel eines guten Umsatztages zurückgingen.

    Die Gesellschafter, neben der Marktgemeinde und dem Gewerbe- und Handelsverein auch einige Bürger, sahen sich gezwungen, die Reißleine zu ziehen und den Betrieb einzustellen. Eine bemerkenswerte Gemeinschaftsaktion von vorstehend genannten Gesellschaftern ermöglichte Ende Mai 2017 die nahezu nahtlose Fortführung des Lebensmittelmarktes, der vom damaligen Eigentümer und Betreiber überraschend geschlossen wurde.

    Zunächst befristet bis Ende 2018

    In Form einer GmbH & Co. KG wurde dann, zunächst befristet bis Ende 2018, die Fortführung des Geschäftes in die Wege geleitet. Es gab vielschichtige Bemühungen, die Grundversorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln weiter aufrecht zu erhalten. Die an der Gesellschaft Beteiligten haben insgesamt 100 000 Euro zur Fortführung des Lebensmittelbetriebes eingesetzt, im Interesse der Bürger hat sich unter dem damaligen Bürgermeister Anton Birle auch der Marktrat einstimmig, wie auch die Mitglieder des Gewerbe- und Handelsvereins in überwiegender Mehrheit, dafür entschieden, die Fortführung weiter zu gewährleisten.

    Das absolute Gewinnstreben solle nicht im Vordergrund des Engagements stehen, alle waren bereit, vorübergehend einen gewissen Verlust mitzutragen. Werden Gewinne erzielt, so beschloss man, sollten die, als Anerkennung für den Einsatz, zur Hälfte dem Personal zugutekommen. Nicht nur für ältere Kundschaft wurden Einkaufswagen zur Verfügung gestellt, die wurden von einem wohlmeinenden Bürger gespendet.

    Ständige Produkterweiterung, insbesondere auch auf dem Obst- und Gemüsesektor, kam allen zugute und sollte mit weiteren Aktionen zu einer gewissen Kundenbindung führen. Fragebogenaktionen zur Begründung für unzureichende Umsätze mit durch die Bank bescheidenen Einzelumsätzen führten ins Leere.

    Man musste erkennen, dass die großen Einkäufe anderweitig getätigt werden. Appelle an die Bevölkerung im Mitteilungsorgan der Verwaltungsgemeinde mit Ankündigung einer möglichen Schließung des Geschäftes bei betriebswirtschaftlich nicht zu vertretenden Umsätzen fanden kaum Gehör. Obwohl es nicht Aufgabe der Kommune ist, sich an derartigen Unternehmen finanziell zu engagieren, hatte der Marktgemeinderat im Frühjahr entschieden, einen letzten Zuschuss zur Sicherung der Lohnzahlungen für das Personal freizugeben.

    Was die Marktgemeinde Ziemetshausen unternimmt

    Im Nachhinein betrachtet, muss man konstatieren, dass der ZuMa-Markt nur mit dem Engagement der Marktgemeinde betrieben werden konnte. So haben sich Bürgermeister und Marktgemeinderäte in 2019 neuerlich um die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes bemüht. Die Mühen waren von Erfolg gekrönt, die Eröffnung sollte im Herbst dieses Jahres stattfinden. Aus Gründen, die im Verantwortungsbereich des Investors liegen, hat sich die Bautätigkeit im neuen Gewerbegebiet Ost verzögert, sodass mit Aufnahme des Geschäftsbetriebes erst im Frühjahr kommenden Jahres zu rechnen ist. Im Interesse der Bürger, vor allem der älteren Generation und den Kunden, die über keine Fahrmöglichkeit verfügen, hat die Marktgemeinde beim Investor erreichen können, dass ein Shuttlebus-Betrieb von der Ortsmitte zur Einkaufsquelle erfolgt. So soll allen Bürgern ermöglicht werden, sich am Ort mit Artikeln des täglichen Bedarfs einzudecken.

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