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Ziemetshausen: Wie die Decke der Wallfahrtskirche Maria Vesperbild saniert wird

Ziemetshausen

Wie die Decke der Wallfahrtskirche Maria Vesperbild saniert wird

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    Die Decke wird mit einem Dampfreiniger gesäubert.
    Die Decke wird mit einem Dampfreiniger gesäubert. Foto: Wallfahrtsdirektion

    Statt Predigten und Musik hört die Wallfahrtskirche Maria Vesperbild in Ziemetshausen seit Monaten nur das Zischen des Druckreinigers. Die Decke wird derzeit restauriert und das kann, wie die gesamte Renovierung der Kirche, noch etwas dauern.

    „Die gesamte Kirche wird renoviert“, sagt Wallfahrtsdirektor Erwin Reichart. Das Hauptaugenmerk liegt momentan auf der Decke. Sie wurde letztmals 1986 renoviert. Jetzt reinigen zwei Kirchenmaler die Decke und malen an einigen Stellen nach. Zwei bis drei Stuckateure öffnen die Risse in der Decke und verfüllen sie wieder.

    Die Sanierung ist aufwendig: „Das sind besonders wertvolle Gemälde. Die müssen gut behandelt werden“, sagt Reichart. Die Gemälde hat der aus Kempten stammende Künstler Balthasar Riepp (1703 bis 1764) im 18. Jahrhundert gemalt. Wie bedeutend Riepp und seine Gemälde sind, zeigt dass die Baursche Barockstiftung die Kosten für die Renovierung der Gemälde übernimmt. „Die Stiftung hat auch ein hohes Interesse an den Gemälden.“

    Viel Dreck auf einen Quadratmeter Decke in Maria Vesperbild

    Die Decke wird mit einem Dampfstrahler gereinigt. Nach dem Strahler kommt der Schwamm zum Einsatz. Dann saugen die Restauratoren, die die Decke reinigen, den Dreck in die Schwämme. Das ist eine schmutzige Angelegenheit: „Auf einen Quadratmeter Decke kommt ein gut gefüllter 10-Liter-Eimer Schmutzwasser.“

    Stuckateure flicken die Risse mit einer Spachtelmasse. Anschließend werden die Gemälde an den Stellen von Malern retuschiert. „Sonst wird da nichts hinzugemalt, das ist alles original“, ergänzt Reichart.

    Die Decke zu renovieren, braucht Zeit. „Wir sind ungefähr drei Monate dabei und das dauert bestimmt noch drei bis vier Monate.“ Warum das so lange dauert? „Die gesamte Kirchendecke ist eine Riesenfläche“, sagt Reichart. Sie erstreckt sich auf die gesamte Länge und Breite der Kirche. Außerdem ist Maßarbeit gefragt: „Wir arbeiten uns Zentimeter für Zentimeter vor.“ Das große Problem sind dabei nicht die Risse, sondern die Verschmutzung der Decke.

    Eine Stuckateurin schließt die Risse der Decke.
    Eine Stuckateurin schließt die Risse der Decke. Foto: Wallfahrtsdirektion

    Der Unterschied in der Wallfahrtskirche in Maria Vesperbild wird deutlich

    Aber der Aufwand lohnt sich. Wenn Erwin Reichart die Kirche betritt, sieht er einen deutlichen Unterschied. „Die sauberen Stücke der Decke sind viel heller.“ Besucher können diesen Unterschied erst einmal nicht sehen. Für Gottesdienste ist die Kirche Maria Vesperbild wegen der Restauration seit Monaten geschlossen. Das bleibt auch erst mal so: „Wir hatten gehofft, bis Weihnachten wieder zu öffnen, aber das wird nichts.“ Nicht nur wegen der schmutzigen Decke: „Die Elektriker, die die gesamte elektrische Installation der Kirche neu machen, brauchen länger, als ursprünglich geplant.“

    Das trifft auch auf die gesamte Renovierung zu, seit 2019 wurde erst der Turm renoviert. Die Restauration der Außenbereiche folgte. In der Wallfahrtskirche arbeitet man aber mit Hochdruck, damit in Maria Vesperbild bald nicht mehr nur das Zischen des Reinigers ertönt, sondern auch bald wieder Musik.

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