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Ziemetshausen: Was der neue Netto-Markt in Ziemetshausen der Region bringt

Ziemetshausen

Was der neue Netto-Markt in Ziemetshausen der Region bringt

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    Im Osten von Ziemetshausen werden ein neuer Netto-Markt und eine neue Avia-Tankstelle gebaut.
    Im Osten von Ziemetshausen werden ein neuer Netto-Markt und eine neue Avia-Tankstelle gebaut. Foto: Peter Bauer

    Es ist ein Vormittag, der ahnen lässt, welche Bandbreite die Arbeit eines Bürgermeisters umfasst. Ralf Wetzel, seit gut einem Jahr Bürgermeister in Ziemetshausen, bekommt Meldungen über Hochwasser und Starkregen auf den Tisch. Doch an diesem Vormittag kann er sich auch einem erfreulichen Projekt widmen. Der neue Netto-Marken-Discount an der Schnittstelle der alten und der neuen B300 im Osten der Marktgemeinde wird bald eröffnet. Im Gespräch skizziert Wetzel, welche großen Vorteile dies für Ziemetshausen und die gesamte Region bringt.

    Ziemetshausens Bürgermeister Ralf Wetzel zeigt, wo der neue Netto-Markt und die neue Tankstelle entstehen.
    Ziemetshausens Bürgermeister Ralf Wetzel zeigt, wo der neue Netto-Markt und die neue Tankstelle entstehen. Foto: Peter Bauer

    Der 43-jährige gebürtige Lauinger Ralf Wetzel trat im Jahr 2020 die Nachfolge des langjährigen Ziemetshauser Bürgermeisters Anton Birle an. Die Corona-Krise hat sein erstes Amtsjahr geprägt, doch im Rückblick auf sein erstes Jahr im Amt wird schnell deutlich, wie vielfältig trotz Corona in den letzten Monaten die kommunalpolitischen Herausforderungen waren – vom Breitbandausbau bis hin zur Bereitstellung neuer Kita-Plätze.

    Das neue Ziemetshauser Gewerbegebiet weiterentwickeln

    Ein wesentliches Projekt für Wetzel und den Ziemetshauser Marktrat ist die Weiterentwicklung des neuen Gewerbegebiets im Osten der Marktgemeinde. Hier führt Wetzel die Arbeit seines Amtsvorgängers Birle und des früheren Marktrates fort. In engem Kontakt steht er dabei mit der federführenden ST Ziemetshausen GmbH & Co. KG und dem Krumbacher Stefan Tränkner, der Projektentwickler und Vertreter des Investors ist. Im Ziemetshauser Osten entstehen ein neuer Netto-Markt und eine Tankstelle. Der Platz liegt an der Schnittstelle der B300 mit der Staatsstraße 2027, die den Raum Zusmarshausen/A8 mit dem Raum Türkheim/Mindelheim/A96 verbindet.

    Die Eröffnung des neuen Netto-Marktes im Osten von Ziemetshausen wird am 29. Juni stattfinden.
    Die Eröffnung des neuen Netto-Marktes im Osten von Ziemetshausen wird am 29. Juni stattfinden. Foto: Peter Bauer

    Angesichts dieser Lage spricht einiges dafür, dass der neue Markt und die neue Tankstelle von Kunden aus dem Raum Ziemetshausen, aber auch weit darüber hinaus genutzt werden. Netto ist, wie Stefan Tränkner, mit der ST Ziemetshausen GmbH & Co. KG durch einen langfristigen Mietvertrag verbunden. Wie er weiter erläutert, habe sich die Edeka-Tochter Netto nach einer Marktanalyse bewusst für diesen Standort entschieden. In den Markt sei auch ein Getränkemarkt integriert. Denkbar sei, so Tränkner und Wetzel, die Ansiedlung eines weiteren Nahversorger-Gewerbebetriebs.

    Wetzel spricht mit Blick auf das aktuelle Projekt von einem „Magneten“ für die Entwicklung des neuen Gewerbegebiets. Die Marktgemeinde sei mit zahlreichen möglichen Investoren im Gespräch. Dabei würden auch verschiedene weitere Einkaufsmöglichkeiten eine Rolle spielen. Wetzel spricht von einem großen „Mehrwert“ für die Bevölkerung, den das neue Gebiet bringen solle.

    Netto in Ziemethsausen: Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern geplant

    Am Dienstag, 29. Juni, wird der neue Netto-Markt offiziell eröffnet. Bereits ab 7 Uhr soll er für die Bevölkerung zugänglich sein, um 10 Uhr ist eine offizielle Eröffnung mit geladenen Gästen vorgesehen. Geplant ist, so berichten Wetzel und Tränkner, eine Verkaufsfläche von rund 800 Quadratmetern. Wenn sich das Geschäft gut entwickle, sei eine Vergrößerung auf 1200 Quadratmeter denkbar. Vorgesehen ist auch ein Backshop mit Café. Wie Stefan Tränkner mitteilt, werde hier die Bäckerei Staib aus Dornstadt einsteigen.

    Nach der im Ort viel diskutierten Schließung des Ziemetshauser ZuMa-Marktes im vergangenen Herbst stellt sich aber für so manche Ziemetshauser die Frage, wie der am östlichen Ortsrand gelegene Netto-Markt erreichbar ist. Wetzel und Tränkner möchten eine Flexibus- und eine Shuttlebusverbindung einrichten. Eventuell könne mit Blick auf diese Verbindung auf ehrenamtlicher Basis auch eine Hilfe engagiert werden, die beispielsweise Senioren bei den Einkäufen zur Hand gehe. Die beiden Einrichtungen des Dominikus-Ringeisen-Werks könnten das Netto-Areal mit eigenen Fahrzeugen erreichen. Vorgesehen sind dort insgesamt rund 80 Parkplätze.

    Auch eine neue Tankstelle ist geplant in Ziemetshausen

    Zentraler weiterer Bestandteil des neuen Komplexes ist auch eine neue Avia-Tankstelle. Die Avia International ist ein in der Schweiz beheimateter Zusammenschluss unabhängiger Mineralölimporteure. Die ST Ziemetshausen GmbH & Co. KG ist hier der Verpächter des Grundes, wiederum auf langfristiger Basis. Der Tankshop soll an allen sieben Wochentagen 24 Stunden geöffnet sein. Vorgesehen ist eine Waschanlage, auch die Lkw-Betankung soll möglich sein. Tränkner rechnet damit, dass die Tankstelle eventuell im Spätherbst 2021, spätestens im Februar 2022 fertiggestellt sein soll. Für die Tankstelle und für den Netto-Markt werde es eigene Zufahrten geben.

    Der neue Komplex mit Markt und Tankstelle deutet an, welches Potenzial die Lage Ziemetshausens bietet. Wetzel berichtet, dass im vergangenen Jahr auch der Breitbandausbau weiter vorangetrieben worden sei, Glasfaser könne in der gesamten Marktgemeinde intensiv genutzt werden. Ziemetshausen würden zwei 5G-Netze zur Verfügung stehen, was für eine Gemeinde mit einer Größe von rund 3000 Einwohnern nicht selbstverständlich sei. Im Wallfahrtsort Maria Vesperbild soll ein WLAN-Hotspot entstehen. Hier seien unter anderem noch Fragen mit dem Denkmalschutz abzuklären.

    Ein S-Bahn-Anschluss für Dinkelscherben?

    Wetzel spricht über die S-Bahn-Pläne für das benachbarte Dinkelscherben. Ziemetshausen könne davon profitieren, hier gelte es, die Möglichkeiten auszuloten. Für die Lebensqualität sei auch die Trinkwasserversorgung ein wichtiger Faktor. Ziel sei es, den Ortsteil Schönebach an die Ziemetshauser Versorgung anzuschließen, da es mit der Versorgung aus Dinkelscherben immer wieder Probleme gegeben habe.

    Wetzel leitete, bevor er nach Ziemetshausen wechselte, das Landkreis-Bürger-Büro und den Verkehrsbereich im Landratsamt Günzburg und brachte so für das Bürgermeisteramt jede Menge Fachwissen mit. Der besondere Reiz des Bürgermeisteramtes sei die Vielfalt der Aufgaben. Im Alphabet lasse sich von A bis Z fast für jeden Buchstaben ein Tätigkeitsfeld finden.

    Wetzel wohnt mit seiner Familie, Frau und drei Kindern im Alter von fünf Jahren und einem Jahr (Zwillinge), in Krumbach, wo die Familie ein Haus gebaut hat. Dank der guten Verkehrsverbindung sei er aber in kurzer Zeit in Ziemetshausen, sagt er. Dies habe auch den „positiven Nebeneffekt der Neutralität“, sagte er vor einigen Monaten in einem Interview. Wer ihm zuhört, spürt sehr schnell die Energie, die Wetzel seit rund einem Jahr in sein neues Amt einbringt. Diese Energie ist bei einer Themenfülle buchstäblich von „A bis Z“ täglich gefordert.

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