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Ziemetshausen: Warum Ziemetshausen für Kampfhunde die Steuer erhöht

Ziemetshausen

Warum Ziemetshausen für Kampfhunde die Steuer erhöht

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    Der Umgang mit sogenannten Kampfhunden war jetzt Thema im Ziemetshauser Marktrat. Unser Symbolbild zeigt einen Staffordshire-Terrier. Immer wieder betonen Experten, dass der richtige Umgang der Hundehalter mit ihren Tieren entscheidend für deren Wesen ist.
    Der Umgang mit sogenannten Kampfhunden war jetzt Thema im Ziemetshauser Marktrat. Unser Symbolbild zeigt einen Staffordshire-Terrier. Immer wieder betonen Experten, dass der richtige Umgang der Hundehalter mit ihren Tieren entscheidend für deren Wesen ist. Foto: dpa

    Wiederholt gehen Beschwerden über Begegnungen mit großen Hunden im Ziemetshauser Rathaus ein. Immer wieder komme es zu gefährlichen Situationen. Nun hat die Marktgemeinde reagiert.

    Im Rahmen der routinemäßigen Überprüfung der Hundesteuer ergab sich nach einem Gebührenvergleich mit umliegenden Kommunen, dass für "normale" Hunde eine neuerliche Erhöhung zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht angemessen erscheint. Für sogenannte Kampfhunde ist, so hieß es im Marktrat, Handlungsbedarf angesagt, nachdem im Rathaus immer wieder Beschwerden über Begegnungen mit großen Hunden eingehen. Man geht anhand der Beschwerden über gefährliche Situationen von etwa zehn Hunden aus, Bürgermeister Ralf Wetzel hält die Dunkelziffer aber um einiges höher.

    Ziemetshausen will Haltung von Kampfhunden erschweren

    Diesem Umstand muss auch dahingehend Rechnung getragen werden, dass einerseits eine exakte Klassifizierung der betroffenen Hunderassen vorgenommen und zum anderen die Haltung derartiger für die Allgemeinheit mitunter gefährlicher Hunde erschwert werden soll. Über einen spürbar angehobenen Hundesteuersatz solle der Erwerb solcher Tiere finanziell uninteressant gemacht, und die Halter müssten zu einer fachgerechten Ausbildung der Hunde angehalten werden.

    Dazu 2. Bürgermeister Edwin Räder: „Wenn auch nur ein Hund bekannt ist, der Gesundheit und Leben eines Kindes gefährden kann, so will sich die Marktgemeinde nicht nachsagen lassen, bereits im Vorfeld hätte man nichts unternommen, man müsse hier Zeichen setzen, bevor es zu einem bedauerlichen Vorfall kommt, wie jüngst in den Stauden geschehen.“ So lautete der Beschlussvorschlag, die Hundesteuer für Kampfhunde zum 1. Januar 2022 von bislang 250 Euro auf 500 Euro zu erhöhen und der wurde von den Räten einstimmig beschlossen.

    Hunde frei und ohne Leine im Ortsgebiet von Ziemetshausen

    Zudem erreichen die Gemeinde permanent Beschwerden, dass Hundehalter ihre Hunde frei und ohne Leine im Gemeindegebiet umherlaufen lassen. Hier können die Gemeinden zur Verhütung von Gefahren für Leben, Gesundheit und Eigentum oder für die öffentliche Reinlichkeit das freie Umherlaufen von großen Hunden und Kampfhunden in öffentlichen Anlagen sowie auf öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen durch Verordnung einschränken. Eine solche Verordnung gibt es in vielen Kommunen in der Region. Der Marktgemeinderat hat daher beschlossen, den Erlass einer solchen Verordnung für den Markt Ziemetshausen anzufertigen und öffentlich bekannt zu machen.

    Weitere Themen im Ziemetshauser Marktrat

    Gewerbegebiet-Ost: An den beiden Einmündungen des neuen Gewerbegebietes-Ost in die Augsburger Straße (Ortseinfahrt Ost) gilt momentan noch die Regelung Rechts vor Links. An allen anderen Einmündungen, wie etwa an der Gewerbestraße, ist die Augsburger Straße als Vorfahrtstraße gekennzeichnet. Diese Vorfahrtsregelung ist auch für die beiden neuen Einmündungen vorgesehen. Eine vorläufige Anordnung wird nach Erhalt und Aufstellung der entsprechenden Beschilderung umgehend erfolgen. Eine endgültige Anordnung kann dann erst nach erfolgter Widmung der neuen Straßenzüge erfolgen.

    Im Rahmen der Erstellung des Gewerbegebiets Ost wurde die bereits bestehende Boschstraße verlängert und eine weitere Stichstraße von der Augsburger Straße zur Boschstraße geschaffen, die noch zu benennen ist. Die Straßenbenennung aus der Flurbezeichnung (Unteres Galgenfeld) abzuleiten, wird nicht für sinnvoll gehalten. Die Verwaltung schlägt stattdessen vor, sich an der Straßenbenennung der Boschstraße zu orientieren. Diese erfolgte seinerzeit sowohl nach dem Erfinder und Industriellen Carl Bosch als auch nach dem verstorbenen Ziemetshauser Bäckermeister Karl Bosch, der sich um seine Heimatgemeinde auf verschiedensten Ebenen verdient gemacht hat. Da es sich dort jedoch um ein Gewerbegebiet handelt, wird die Fortsetzung mit Namen industrieller Persönlichkeiten für sinnvoll erachtet. Die Verwaltung schlägt so vor, die betreffende Straße nach Ernst Werner Siemens, dem Erfinder, Elektroingenieur und Industriellen, also Siemensstraße, zu benennen. Der Marktgemeinderat ist dem Vorschlag mit allen Stimmen gefolgt.

    Neue Kommandanten: Die Freiwillige Feuerwehr Schönebach hat die beiden Kommandanten neu gewählt. Gewählt wurden zum 1. Kommandant Manfred Ries und Markus Knöpfle zu dessen Stellvertreter. Sie wurden nun offiziell von den Markträten bestellt.

    Neue Leitung: Ab dem 1. September wird Lisa-Marie Kuckenburg die Leitung des Kinderhauses Märcheninsel übernehmen. Die bisherige Leiterin Iris Wojatschek beendet ihre Tätigkeit beim Markt auf eigenen Wunsch mit Ablauf des jetzt zu Ende gehenden Kindergartenjahres.

    Zusätzliche Notgruppe: Der Markt Ziemetshausen beschließt, bei zusätzlichem Bedarf an Kindergartenplätzen eine weitere Notgruppe zu initiieren. Der Bürgermeister wird nach einstimmigem Beschluss des Marktgemeinderates bereits jetzt die Ausschreibungen für zusätzliches Kindergartenpersonal veranlassen.

    Spielgeräte: Der Marktgemeinderat Ziemetshausen beschließt, ein neues Spielgerät mit Rutsche für Kleinkinder für den Spielplatz in der Neubausiedlung Allgäuer Straße zu beschaffen.

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