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Ziemetshausen/Thannhausen: Japanischer Konzern übernimmt Geiger-Gruppe

Ziemetshausen/Thannhausen

Japanischer Konzern übernimmt Geiger-Gruppe

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    Der Name bleibt: Die Geiger Automotive GmbH in Ziemetshausen wird auch künftig so heißen, obwohl das Unternehmern inzwischen in japanischem Besitz ist.
    Der Name bleibt: Die Geiger Automotive GmbH in Ziemetshausen wird auch künftig so heißen, obwohl das Unternehmern inzwischen in japanischem Besitz ist. Foto: Hans Bosch

    Die Geiger Automotive GmbH in Ziemetshausen und die AdMould Werkzeugbau GmbH in Thannhausen gehören ab sofort zum japanischen, weltweit agierenden Automobil-Zulieferkonzern Sanoh Industrial Co. Ltd. mit Sitz in Tokio. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, das in der Branche als „Riese“ gilt und mit 11000 Mitarbeitern einen Umsatz von 800 Millionen Euro erarbeitet. Bisheriger Besitzer von Geiger und AdMould war die niederländische Investmentgesellschaft HTP. Die Verkaufssumme soll bei 32 Millionen Euro liegen.

    Der neue Geschäftsführer Dr. Peter Reif setzt auf eine Strategie, die im Autobau üblich ist: „Wer Großaufträge von den wichtigsten Automobilbauern bekommen will, muss dort produzieren, wo die Autobauer sind oder aber die Absatzmärkte der Zukunft sehen.“

    Im Klartext besagt dies, dass Sanoh den europäischen Markt von Deutschland aus „beackern“ und zugleich den Bedarf in den neuen Märkten Asien, China und Südamerika ausbauen will. In diesen Bereichen aber war der Kunststoffspezialist bisher nicht vertreten. Das soll sich jetzt ändern, denn Reif plant für Geiger neue Produktionsstandorte in

    Er betont: „Für Ziemetshausen und Thannhausen bedeutet dies keinen Abbau, vielmehr eine abgesicherte Zukunft dieser beiden Standorte, die weiter wachsen werden.“ Sein Fazit: „Geiger wird künftig global auftreten.“

    Die Geiger-Gruppe mit den beiden Unternehmen Geiger und AdMould waren als „Töchter“ der Aksys-Gruppe mit Sitz in Worms nach deren Insolvenz im Jahre 2009 von der holländischen HTP übernommen worden.

    Sie erreichte in vier Jahren deren Sanierung, was Ziemetshausens Werkleiter Oswald Oster mit Genugtuung registriert: „Wir haben die letzten Jahre immer schwarze Zahlen geschrieben und sogar Gewinne erwirtschaftet.“

    Heute gehören zur inzwischen neu gebildeten Sanoh Europa GmbH mit Zentrale in München neben Ziemetshausen (150 Beschäftigte, elf Auszubildende) und Thannhausen (35 Mitarbeiter), der bisherige Stammsitz Murnau (260 Arbeitnehmer) noch ein Zweigbetrieb im thüringischen Tambach-Dietharz und ein kleines Zweigwerk im US-Bundesstaat North Carolina. Insgesamt sind es 760 Mitarbeiter, die im letzten Jahr 120 Millionen Euro Umsatz erwirtschafteten. Verantwortlich ist für sie der 60-jährige Österreicher Dr. Reif, der in der Autozulieferbranche als Experte und guter Japan-Kenner gilt.

    Wie er und sein Ziemetshauser Werkleiter übereinstimmend wissen lassen, wird sich an den beiden heimischen Standorten vorerst nicht viel ändern: Alle Mitarbeiter werden übernommen und auch das Produktionssortiment passt sich lediglich den Neuentwicklungen in der Autobranche an. Vorgesehen sind jedoch in Ziemetshausen beträchtliche Investitionen in neue Maschinenanlagen und der Bau einer neuen Lagerhalle, die bereits im Entstehen ist. Dies erfordert nach Oster die Einstellung von Prozesstechnikern in der Fertigung oder von Fachkräften für die Entwicklungsabteilung und Logistik. (b)

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