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Ziemetshausen: Kinderheim aus Plastikflaschen: So hilft ein Ziemetshauser in Tansania

Ziemetshausen

Kinderheim aus Plastikflaschen: So hilft ein Ziemetshauser in Tansania

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    Tobias Niederreiner (links oben im Bild) will mit seiner Organisation „Schenk Kindern eine Zukunft“ in Tansania ein Kinderheim aus Plastikflaschen bauen. Dafür ist er auf der Suche nach Fördermitgliedern.
    Tobias Niederreiner (links oben im Bild) will mit seiner Organisation „Schenk Kindern eine Zukunft“ in Tansania ein Kinderheim aus Plastikflaschen bauen. Dafür ist er auf der Suche nach Fördermitgliedern. Foto: Sammlung Niederreiner

    In Tansania kämpfen die Kinder ums Überleben. Oft reicht das Geld der Eltern dort nicht aus, um die Kinder zu versorgen oder die Schulbildung zu finanzieren. Die Lage vor Ort erlebte auch Tobias Niederreiner aus Ziemetshausen, als er nach seinem Abitur im Herbst 2018 ein halbes Jahr in einem tansanischen Kinderheim mithalf. Jetzt soll ein Neues entstehen, um mehr Kindern Schutz, Bildung und ein Dach über dem Kopf zu ermöglichen. Dafür ist Niederreiner auf Hilfe aus der Heimat angewiesen.

    Der 21-Jährige macht aktuell eine Ausbildung zum Notfallsanitäter und wollte nach seinem Schulabschluss zunächst im gesundheitlichen Bereich im Ausland mithelfen. Schließlich wurde er aber zum Kinderheim „Kili Centre“ in Tansania vermittelt – „zum Glück“, wie Niederreiner im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt. „Ich habe die Kinder sehr ins Herz geschlossen und vermisse sie sehr“, sagt er. Besonders sei ihm aufgefallen, wie freundlich und umgänglich die Kinder und auch die Menschen ihm dort begegnet sind. Obwohl es den Familien schwerfalle, genug Geld für ihr eigenes Essen aufzubringen, hätten sie ihn beispielsweise zum Abendessen eingeladen. „Die Leute dort haben nichts und geben dir doch alles“, erzählt Niederreiner.

    Hilfe aus Ziemetshausen: Grundstück für Kinderheim ist schon gekauft

    Er beschreibt, wie man in Deutschland im Überfluss lebe, während in Tansania das Geld für sauberes Wasser oder einen Krankenhausbesuch fehle. Das Schulgeld sei nicht für jede Familie bezahlbar. Hier helfe das aktuelle Kinderheim: Denn auch für Kinder, die nicht untergebracht sind, kommt das Kinderheim Niederreiner zufolge für das Schulgeld auf. Ob das aber immer ankomme, sei nicht sicher, erklärt er. Besser wäre es, so der Ziemetshauser, mehr Kindern zu ermöglichen, im Kinderheim zu wohnen. Aktuell sei hier jedoch nur Platz für etwa 20 bis 25 Kinder. Dazu kommt ein zweites Problem, erläutert Niederreiner: Die Mietkosten seien kaum zu tragen. Deshalb will der Verein „Schenk Kindern eine Zukunft“, bei der auch der Ziementshauser aktiv ist, ein großes neues Kinderheim bauen, um den Kindern vor Ort eine gute Zukunft zu sichern.

    Bisher konnte der Verein bereits ein Grundstück erwerben, auf dem das neue Heim entstehen soll. Interessant sei hier auch, beschreibt Niederreiner, dass das Heim aus mit Sand gefüllten Plastikflaschen gebaut werde. Dies würde die Ziegelsteine effektiv ersetzen und sei dadurch sowohl geldsparend als auch umweltschonend. Der 21-Jährige erzählt, dass für das Heim insgesamt vier Gebäude geplant seien: ein Schul-, ein Büro-, ein Koch- und Wasch- sowie ein Schlafgebäude. Dort könnten etwa 100 Kinder untergebracht werden. Das Geld für das erste Gebäude, das für die Schule gedacht ist, wurde bereits erfolgreich gesammelt. Der Verein hofft nun auf weitere Spenden, um die weiteren geplanten Gebäude zu verwirklichen. Die Spenden werden zusätzlich für die laufenden Kosten verwendet, berichtet der Ziemetshauser und nennt Nahrung, Kleidung und Schulkosten als Beispiele.

    So soll das geplante Kinderheim in Tansania aussehen.
    So soll das geplante Kinderheim in Tansania aussehen. Foto: Sammlung Niederreiner

    Stolz berichtet er von seinen älteren Schützlingen in Tansania. So studiere inzwischen ein Ehemaliger des Kili Centre mit einem Stipendium Medizin an einer der besten Universitäten Tansanias. Laut Niederreiner sollen solche Chancen auch mit ihrem Projekt entstehen, sodass „Kinder, die eigentlich schon verloren sind, sich toll entwickeln können“.

    Der 21-Jährige betont, dass jede einzelne Spende helfe. Das Ziel sei, besonders Fördermitglieder zu finden, die das Projekt und die Kinder regelmäßig unterstützen. „Zusätzlich wäre es toll, mit lokalen Unternehmen zusammenzuarbeiten“, erzählt er. Für Fragen oder Spenden könne man sich auch bei ihm unter der Telefonnummer 0176/34569177 melden. Wie man spenden kann, ist außerdem im Internet auf der Website der Organisation unter www.schenk-kindern-zukunft.de erklärt.

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