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Ziemetshausen: Geiger Automotive zieht nicht nach Penzberg

Ziemetshausen

Geiger Automotive zieht nicht nach Penzberg

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    Die Firma Geiger Automotive befindet sich im Osten der Marktgemeinde Ziemetshausen. Vorerst ist kein Umzug des Werks nach Penzberg geplant.
    Die Firma Geiger Automotive befindet sich im Osten der Marktgemeinde Ziemetshausen. Vorerst ist kein Umzug des Werks nach Penzberg geplant. Foto: Peter Voh (Archiv)

    Neuigkeiten gibt es für alle Beschäftigten bei der Firma Geiger Automotive am Standort in Ziemetshausen: Im September 2020 entschied sich die Geiger Automotive GmbH, eine Tochter der in Japan beheimateten Sanoh-Gruppe, für einen Umzug auf das Hörmann-Gelände in Penzberg mit dem Ziel, eine moderne, intelligente Produktionsstätte und ein Logistikzentrum zu errichten, die die Wettbewerbsfähigkeit insgesamt verbessern und Geiger als Benchmark-Unternehmen etablieren sollten. Dieser Umzug in die in Penzberg zu mietenden Räumlichkeiten steht nun offenbar nicht mehr zur Debatte, was einer Pressemitteilung der Geschäftsführung zu entnehmen ist.

    Darin teilt Martin Thorbjörnson mit, dass damals die ersten Gespräche mit der Hörmann-Gruppe und der Stadt Penzberg auf Basis der zur Verfügung gestellten Informationen einen positiven Nutzen für alle Parteien gezeigt hätten. Um den Umzug vollständig zu bestätigen, hatte die Firma Geiger Automotive externe Fachleute beauftragt zur detaillierten Prüfung der Anlage. Nach deren Bericht habe Geiger „die schwierige Entscheidung treffen müssen“, die Verhandlungen zu beenden und den Umzug nach Penzberg aufgrund der neuen Erkenntnisse abzusagen, um die Sicherheit seiner Mitarbeiter und eine positive Zukunft für die Geiger-Gruppe zu gewährleisten. Die Formulierung der Pressemitteilung ist etwas umständlich. Offenbar ging es um Unstimmigkeiten, wie der Vermieter für den Mieter Geiger Automotive noch das Werksgebäude ertüchtigt.

    Geiger will künftig von zwei bayerischen Standorten auf einen kommen

    Der ursprüngliche Plan, die beiden bayerischen Standorte von Geiger in Ziemetshausen und Murnau auf einen zu reduzieren, bleibe unverändert, da man das Ziel, den Verkauf des Betriebes und der Vermögenswerte in Ziemetshausen, bis Ende 2022 weiter vorantreiben werde, heißt es weiter in der Presseerklärung.

    Die Firma Geiger befindet sich im Osten von Ziemetshausen.
    Die Firma Geiger befindet sich im Osten von Ziemetshausen. Foto: Peter Bauer

    Gemäß der Entscheidung über Penzberg werde Geiger die Produktion am Standort Murnau fortsetzen und sich auf die weitere Optimierung und Verschlankung der Produktionsprozesse konzentrieren und die erforderlichen Ressourcen bereitstellen, um Verbesserungen im Werk schnell umzusetzen.

    Ziemetshauser Betriebsrat will nun neue Strategien entwickeln

    Für den Ziemetshauser Betriebsratsvorsitzenden Erwin Wucherer, der in den Pfingstferien im Urlaub weilte, zeigt sich mit dem Nicht-Umzug nach Penzberg eine ganz neue Situation. Für diese wolle man nun wieder mit der Gewerkschaft und dem Arbeitsrechtsanwalt neue Strategien ausarbeiten. Die Mitarbeiter hätten in einer Erklärung der Geschäftsführung bereits von den neuen Entwicklungen erfahren. Nicht wenige der in Ziemetshausen Beschäftigten wären bereit gewesen, mit nach Penzberg umzuziehen. Diese Option bestehe ja nun nicht mehr. Strategien für die Zukunft seien also notwendig.

    Umbauten an der Ziemetshauser Immobilie

    Im Marktgemeinderat Ziemetshausen hatte Geiger Automotive vor Kurzem Bauveränderungen an der werkseigenen Immobilie beantragt. Errichtet werden sollen Einbauten im Erdgeschoss bestehender Werkshallen. Insbesondere handelt es sich um Räume für Produktions- und Schichtleitung, Prüf- und Messräume sowie für Werkzeuge. Die Gebäudehülle bleibt dabei unverändert. Solche Investitionen ins eigene Gebäude sind wohl auch Maßnahmen, das Werk Ziemetshausen bei einem eventuellen Verkauf attraktiv zu halten.

    Geschäftsführer Martin Thorbjörnson erklärte unserer Redaktion dazu auf Nachfrage, dass die Bauanträge für kleinere interne Baumaßnahmen im Bürotrakt gedacht seien.

    Ziemetshausens Bürgermeister Ralph Wetzel wünscht sich für die Zukunft des Werks und die Arbeitsplätze im Ort natürlich nur das Beste. Er hofft, dass ein Produktionsbetrieb als Investor das Werk kaufen werde und nicht womöglich nur die Werkshallen von auswärtigen Speditionen als Lagerstätten gemutzt würden. Letzeres wäre die schlechteste Option für die Marktgemeinde, denn dann hätte man keine Arbeitsplätze, wo vorher welche waren, und keinen Gewerbesteuerzahler. Stattdessen blieben Lärm und Verkehr für die Anwohner.

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