Das Bild des Arbeiters im Weinberg des Herrn passt in mehrfacher Hinsicht auf Karl Boromäus Thoma. Was es bedeutet, hart zu arbeiten, weiß der Ziemetshauser Pfarrer nur zu gut. Schon als 14-Jähriger begann er eine Lehre in der Thannhauser Weberei Lehrmann & Böhm als Trikotagenweber. Jeden morgen um halb vier Uhr morgens aufstehen, um vier in die Fabrik – zwölf Stunden Schicht ohne Pause – und immer der ohrenbetäubende Lärm der Maschinen. „Meine Mutter, die mich jeden Morgen wecken musste, tut mir heute noch leid“, sagt er und lächelt verschmitzt. Am schlimmsten seien die Nachtschichten von 16 bis 4 Uhr morgens gewesen, in denen der junge
Ziemetshausen