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Ziemetshausen: Das Webereimuseum Ziemetshausen ist wieder eingeschränkt geöffnet

Ziemetshausen

Das Webereimuseum Ziemetshausen ist wieder eingeschränkt geöffnet

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    Die vermutlich aus der Mitte des 20. Jahrhunderts stammende Dengelmaschine konnten Joachim Böck (links) und Heinz Stempfle (rechts) wieder zum Laufen bringen.
    Die vermutlich aus der Mitte des 20. Jahrhunderts stammende Dengelmaschine konnten Joachim Böck (links) und Heinz Stempfle (rechts) wieder zum Laufen bringen. Foto: Peter Voh

    Seit Beginn der Corona-Pandemie sind die Museen in Ziemetshausen schon geschlossen. Alle Webmaschinen stehen seitdem still, im Weberstüble kein Duft von frischem Kaffee, die lebhaften Gespräche der Stammtischbesucher sind verstummt. Wo an offenen Sonntagen die Spinnerinnen Rohwolle zu Garn versponnen haben, bleiben die Stühle leer. Der Arbeitsplatz der Schneiderin, die sonst ihr Können präsentiert, ist verwaist, Staub legt sich am Tisch ab. Nur Fliegen summen an den Fensterscheiben und Spinnen bauen ihre Netze.

    Dennoch sind und waren die Mitglieder vom Heimatverein nicht untätig, sie wollen das Webereimuseum, das Stegmannhaus und das Schreinereimuseum „bei de Hölzerne“ in Ziemetshausen gemeinsam aus dem Dornröschenschlaf holen. Der Erste Vorsitzende Joachim Böck freut sich über jede Mithilfe beim Entstauben und Reinigen der Räume.

    Teilmechanischer Webstuhl soll auf Vordermann gebracht werden

    Im Handwebsaal steht eine Umgestaltung an, es soll ein alter, großer teilmechanischer Webstuhl in die Ausstellung integriert werden, fleißige Helfer werden dazu gebraucht. Im unteren Websaal stehen die Webstühle der Familie Stegmann aus dem letzten Jahrhundert, die zum Teil generalüberholt werden müssen. Hilfe wird benötigt, damit altes Wissen und alte Technik nicht allein zum Anschauungsmaterial wird, es soll den Maschinen neues Leben eingehaucht werden. Altes zu bewahren und fast verloren gegangenes Wissen weiterzugeben, ist die Intention des rührigen Heimatvereins. So hat man vor Kurzem eine alte Seilermaschine aus dem Fundus geholt und Stricke verschiedenster Art mit dieser alten Technik hergestellt. „Voll faszinierend“, so lautete das Echo der Mitstreiter. Nach und nach sollen alte Gerätschaften wiederbelebt werden. Erst kürzlich wurde eine alte, von einem findigen Kopf in Mindelzell kreierte Dengelmaschine wieder betriebsfähig gemacht.

    Mit der Lockerung der Auflagen zu Corona ist seit kurzem mit gebührendem Abstand untereinander wieder ein Treffen der ehrenamtlichen Helfer möglich. Jeden Mittwochabend kommt man auf dem Museumsgelände der Weberei mit entsprechendem Abstand zusammen und berät, was alles zu tun ist. Ideen werden gesammelt und natürlich darf auch das „Hoigartla“ nicht zu kurz kommen. Auch Nichtmitglieder dürfen hier gern aktiv mit dabei sein.

    Historische Maschinen werden erklärt in Ziemetshausen

    Die gewohnten Museumsöffnungstage am jeweils ersten Sonntag eines Monats können noch nicht wieder eingeführt werden. Die Vorschriften zu Corona und die räumlichen Voraussetzungen dazu lassen sich derzeit nicht miteinander vereinbaren. Dennoch sind die Beschränkungen dergestalt gelockert, dass ab sofort für kleine Gruppen nach vorheriger Anmeldung Führungen in den Museen durchgeführt werden können. Es werden spannende Rundgänge mit interessanten Erklärungen und Vorführungen der historischen Maschinen angeboten. Der Heimatverein Ziemetshausen freut sich auf möglichst viele Anmeldungen und bietet Wissenswertes aus dem Arbeitsleben der früheren Weber.

    In der bisherigen langen Corona-Pause haben einzelne fleißige Helfer wichtige Unterhaltsmaßnahmen ausgeführt. Sie haben die Grünflächen gemäht, das Unkraut ausgehackt, Wasserleitungen regelmäßig gespült, den Holzwurm bekämpft, Reinigungsarbeiten in den Räumlichkeiten durchgeführt und vieles mehr. Somit sind Vorsitzender Joachim Böck und seine Mitstreiter nun wieder auf Besucher eingestellt. Bei den Führungen sind aber das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sowie die Abstands- und Hygieneregeln zu beachten.

    Informationen gibt es vorab bei Joachim Böck unter Telefon 08284/8006 oder Mobil 0170/29 10 300 (auch WhatsApp) oder per E-Mail: heimatverein.zie@gmail.com

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