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Wiesenbach: Wiesenbacher Hochwasserschutz: Jetzt geht es voran

Wiesenbach

Wiesenbacher Hochwasserschutz: Jetzt geht es voran

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    Eine Flutwelle setzte innerhalb von wenigen Minuten Ober- und Unterwiesenbach im Jahr 2013 unter Wasser. Schuld war ein verklauster Dammdurchlass des Schwarzbachs einige Kilometer von Oberwiesenbach entfernt.
    Eine Flutwelle setzte innerhalb von wenigen Minuten Ober- und Unterwiesenbach im Jahr 2013 unter Wasser. Schuld war ein verklauster Dammdurchlass des Schwarzbachs einige Kilometer von Oberwiesenbach entfernt. Foto: Kaufmann, Landratsamt

    Es war lange Zeit still um den Hochwasserschutz in Wiesenbach. Jetzt kommt wieder Bewegung in diese Angelegenheit. Nach dem verheerenden Hochwasser im Juni 2013, das den Ortskern von Oberwiesenbach entlang des Schwarzbachs meterhoch überflutete, Bewohner in Lebensgefahr brachte und hohe Sachschäden verursachte, war allen klar, dass etwas unternommen werden muss, um eine erneute Gefährdung auszuschließen. Als Lösung kristallisierte sich bald heraus, dass der im Staatswaldrevier Unterroggenburger Wald gebrochene Damm neu gebaut werden muss und am südlichen Ortsanfang ein weiterer Damm notwendig ist. Eigentümer der Dammfläche im Wald ist der Bayerische Staat.

    Die Bedingungen für die Errichtung des Dammes auf Staatsgrund waren bald mit der Forstverwaltung geklärt. Der Staat erlaubt den Bau der Hochwasserschutzanlage auf seinem Grund und die Gemeinde Wiesenbach soll zahlen. Doch für die Erstellung eines integralen Hochwasserschutzkonzeptes mussten noch umfangreiche Untersuchungen, Baugrundgutachten und Bewertungen erstellt werden. Dabei wurde festgestellt, dass der Untergrund sehr labil ist und große Mengen Bodenmaterial ausgetauscht werden müssen, was die Kosten in die Höhe treibt. Ebenso war es notwendig, umfangreiche Gutachten zum Umwelt- und Naturschutz erstellen zu lassen.

    Als Ergebnis mussten zum Beispiel zwei Nester Waldameisen mit einem Kostenaufwand von etwa 7000 Euro umgesiedelt werden. Michael Dreyer und Daniel Groß vom Ingenieurbüro Steinbacher-Consult haben nun das fertige Hochwasserschutzkonzept dem Gemeinderat Wiesenbach vorgestellt.

    Demnach erstreckt sich der Damm im Wald über eine Länge von 295 Metern und einer Höhe von 9,95 Metern. Das Rückhaltevolumen beträgt fast 440 000 Kubikmeter auf einer Einstaufläche von 16,33 Hektar. Die Kosten sind mit 2,6 Millionen Euro veranschlagt. Mit 1,6 Millionen Euro wird gerechnet für den zweiten Damm, der am Ortsanfang geplant ist. Er hat eine Länge von 115 Metern, 4,45 Meter Höhe und ein Einstauvolumen von 63 000 Kubikmetern auf hauptsächlich landwirtschaftlich genutzten Flächen von 5,2 Hektar.

    Dafür war der Erwerb von Grundstücken notwendig. Das erwies sich als schwierig. Mehrfach musste deshalb die Planung geändert werden, was zu großen zeitlichen Verzögerungen führte. Ebenso schwierig gestalteten sich die Verhandlungen über eine zu jeder Zeit hochwasserfreie Zufahrt zum anliegenden Schweinezuchtbetrieb. Auch bestand der Landwirt auf ein Gutachten über die Gefährdung seiner Güllebehälter, die auf höherem Terrain außerhalb der Einstaufläche errichtet sind. An Gesamtkosten für den Hochwasserschutz wird mit einer Summe von 4,165 Millionen Euro gerechnet. 65 Prozent davon sollen bezuschusst werden, mit der Auflage, zehn Prozent der Bausumme für ökologische Maßnahmen innerhalb des Wiesenbacher Gemeindegebietes zu verwenden. Mit dem Baubeginn, nach Abschluss aller Genehmigungsverfahren, kann frühestens im Jahr 2021/22 gerechnet werden, hieß es im Gemeinderat.

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