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Wendekunst mit Petra Wende

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Wendekunst mit Petra Wende

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    "Apoll + dionys - aluminium" heißt das Werk von Petra Wende. Es ist derzeit im Heimatmuseum zu sehen. Als Waagschale bezeichnete die Künstlerin die Plastik. Foto: Sigrid Hessheimer
    "Apoll + dionys - aluminium" heißt das Werk von Petra Wende. Es ist derzeit im Heimatmuseum zu sehen. Als Waagschale bezeichnete die Künstlerin die Plastik. Foto: Sigrid Hessheimer Foto: Sigrid Hessheimer

    Petra Wende, die in Italien die Kunst der Bildhauerei erlernte, ist vor sechs Jahren aus familiären Gründen in die schwäbische Heimat zurückgekehrt. Sie lebt und arbeitet in Ettenbeuren. Manchmal vermisse sie das Stadtleben, sagte sie, aber insgesamt sei sie froh, zu ihren Wurzeln zurückgekehrt zu sein.

    Charakteristisch für die Werke der Künstlerin sind aufgebrochene Oberflächen, strukturiert mit archaischen sowie modernen Elementen. Auffällig ist die feine, fast zärtliche Darstellungsweise. Wende geht es um das Ausloten von Grenzen. Sie spiegelt mit ihrer Kunst zum einen "Momente des Gleichgewichts", zum anderen polarisiert sie auch gern. Sie ist offengeblieben und hat sich nicht zur "Marke" degradieren lassen, sagte Wolfgang Mennel bei der Ausstellungseröffnung. Der Sprecher des Berufsverbandes bildender Künstler in Schwaben (BBK) sprach von einem künstlerischen Wagnis, dem sich Wende mit ihrer "Wendekunst" aussetze. Dadurch, dass sie sich keinen Stempel aufsetze, sich nicht auf ein bestimmtes Medium oder Material festlege, könne sie täglich neue inspirierende Impulse schaffen und bleibe sich dennoch selbst treu.

    Dabei pendelt sie zwischen den Polen passiv und aktiv. "Dieser Zwiespalt, hin und her zu springen, ist Ausdruck ihres künstlerischen Tuns", sagte Mennel in der Eröffnungsrede. Es geht um Träume und Mythen, existenzielle Themen wie Leben, Tod. Aber es geht auch um Bewusstwerdung von Klischees und der Frage nach der Authentizität in der "Wende-Kunst".

    "Risse, Sprünge, Glattes werden Träger für Empfindungszustände", erklärt Petra Wende. Es geht ihr um Balance, die Verlängerung des Herzens, sie nennt es "Empfindungsantennen beziehungsweise Seismografie des Geistes". Symbolisch findet dies Ausdruck in ihren Werken durch verlängerte Hörner, Haare, Geweihe und Linien. "Zerklüftetes und Aufbrechendes festzuhalten, kann nur mit Geduld und Präzision geschehen", sagt die Künstlerin. Dazu sei es notwendig, die eigenen Empfindungsantennen auszufahren, um das eigene Seelenleben zu erkunden. Dass hierbei auch Grenzerfahrungen unerlässlich sind, zeigt die Kunst von Petra Wende. (hess)

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