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Krumbach: Warum die Krumbacher Firma Transpack nach Neuburg geht

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Warum die Krumbacher Firma Transpack nach Neuburg geht

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    Das Familienunternehmen Transpack mit (von links) Raphaela, Leopold, Klaus und Waltraud Nuscheler hat in Neuburg eine geeignete Fläche für einen Firmenneubau gefunden.
    Das Familienunternehmen Transpack mit (von links) Raphaela, Leopold, Klaus und Waltraud Nuscheler hat in Neuburg eine geeignete Fläche für einen Firmenneubau gefunden. Foto: Dieter Jehle

    Das Krumbacher Unternehmen Transpack verlegt den Firmensitz nach Neuburg. „Wir sind enorm erleichtert und freuen uns, dass es geklappt hat“, betont Firmenchef Klaus Nuscheler. Vor wenigen Tagen stimmte der Neuburger Marktrat dem Ansiedlungsprojekt von Transpack zu. Damit wird die gesamte Firmenstruktur im Kammelmarkt zentralisiert. Kerngeschäft des Unternehmens ist der Handel mit Transportverpackungen. Ein neues Bürogebäude sowie eine Lager- und Logistikhalle werden auf einer Fläche von 3,2 Hektar errichtet. Voraussichtlicher Baubeginn ist im Frühjahr nächsten Jahres.

    „Familie und Firma zu trennen, ist bei uns schwierig“, erzählt Raphaela Nuscheler, die Tochter des Firmengründers. Mit Herzblut stehen alle Familienmitglieder hinter Transpack. Für sie, ihren Vater Klaus, ihre Mutter Waltraud und Bruder Leopold war es deshalb eine Selbstverständlichkeit, an der finalen Sitzung des Neuburger Marktrates im Wattenweiler Bürgerhaus gemeinsam dabei zu sein. „Diese Entscheidung wollten wir nicht verpassen“, so Raphaela Nuscheler. Es war ein Meilenstein in der Firmengeschichte und ein besonderer Moment für die gesamte Familie. Der Neuburger Marktrat machte quasi durch die Erweiterung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung des Bebauungsplanes „Industriegebiet Neuburg-Süd“ den Weg für Transpack frei. Parallel dazu genehmigten die Markträte den Bauantrag für ein neues Bürogebäude sowie eine Lager- und Logistikhalle. Seit sechs Jahren beschäftigt sich Klaus Nuscheler mit dem Bau eines eigenen Firmenkomplexes.

    Transpack begann mit 70 Quadratmetern Lagerfläche in Krumbach

    Bei der Suche nach einem geeigneten Standort musste er Rückschläge verkraften. Doch zurückblicken will er nicht mehr. Sein Blick richtet sich nach vorne. Lob zollt er dem Neuburger Bürgermeister Markus Dopfer und seinem Vorgänger Rainer Schlögl. „Seit der ersten Kontaktaufnahme war es eine optimale Zusammenarbeit und eine angenehme Atmosphäre“, so Nuscheler. Und er freut sich, dass auch die Markträte stets mitgezogen haben. Die Anwesenheit der gesamten Familie Nuscheler in der jüngsten Marktratssitzung rechnet Bürgermeister Markus Dopfer dem künftigen Neuburger Unternehmer hoch an. Er spricht von einer großen Wertschätzung gegenüber dem Markt und seinen Vertretern.

    Klaus Nuscheler kommt aus der Verpackungsbranche. 1991 wagte er mit seiner Frau Waltraud den Schritt in die Selbstständigkeit. „Wir begannen zu zweit auf 70 Quadratmetern Lagerfläche im ehemaligen Baywa-Lagerhaus am Bahnhof“, erinnert sich Nuscheler. Heute steht dort das Ärztehaus. Die Firma wuchs stetig. Nuscheler war immer wieder auf der Suche nach geeigneten Lagerflächen.

    Nachdem er mehrmals den Standort wechselte, fand er zum Jahreswechsel 2003/04 in der Bahnhofstraße in Krumbach optimale Bedingungen.

    Neues Transpack-Gebäude in Neuburg soll 630 Quadratmeter Grundfläche haben

    Doch mittlerweile platzt das Areal aus allen Nähten. „Büro und Lagerräume sind schlichtweg zu klein, selbst extra aufgestellte Schiffscontainer reichen nicht mehr aus“, stellt Nuscheler die Not dar. Nachdem mit Sohn Leopold und Tochter Raphaela beide Kinder aktiv in der Firma mitarbeiten, war für ihn klar, sich von der räumlichen Enge zu befreien und optimale Voraussetzungen für die Betriebsabläufe und Mitarbeiter zu schaffen. In Neuburg werde alles zentralisiert, alle anderen Standorte aufgegeben.

    Erfüllt er sich damit einen Traum? „So kann man es nicht sagen“, betont Klaus Nuscheler. Aber der Einstieg beider Kinder in die Firma gab ihm den entscheidenden Impuls, sein Unternehmen für die Zukunft zu rüsten. Bereits am Tag nach der Neuburger Marktratssitzung informierte Nuscheler alle Beschäftigten. „Neuburg ist für meine Mitarbeiter ein guter Standort und auch für viele bequem mit dem Fahrrad zu erreichen“, so der Firmenchef. Transpack beschäftigt 65 Mitarbeiter, 15 davon im Lager.

    Die Südansicht des geplanten Neubaus der Firma Transpack in Neuburg, links das Bürogebäude und rechts die Lager- und Logistikhalle.
    Die Südansicht des geplanten Neubaus der Firma Transpack in Neuburg, links das Bürogebäude und rechts die Lager- und Logistikhalle. Foto: Kling Consult

    Der künftige Gebäudekomplex in Neuburg ist nicht unterkellert und besteht aus einem Verwaltungsbereich mit Büroflächen und einer Lager- und Logistikhalle mit Lagerflächen, Werkstatt und Sozialräumen. Möglichkeiten für eine Expansion seien problemlos gegeben. Das Verwaltungsgebäude ist ein rechteckiger, zweigeschossiger Baukörper mit einer Grundfläche von 630 Quadratmetern. Der Baukörper kann auf drei Geschosse erweitert werden. Das Bürogebäude wird in Betonbauweise ausgeführt.

    Die äußere Fassade erhält eine hinterlüftete Verkleidung aus Aluminiumpaneelen. Das Verwaltungsgebäude ist 32 Meter lang, 20 Meter breit und 8,50 Meter hoch. Das Lagergebäude ist 112 Meter lang und 71 Meter breit. Eine weitere Lagerhalle ist etwas kleiner. Die maximal mögliche Gebäudehöhe von 25 Metern schöpft der Unternehmer momentan nicht aus. Die größere Halle wird eine Höhe von 16,50 Metern haben. Die Funktionalität des Gebäudekomplexes steht laut Nuscheler im Vordergrund. „Es wird kein Prachtbau, vielmehr sollen sich die Mitarbeiter darin wohlfühlen und optimale Bedingungen vorfinden“, stellt er klar. Ein Grüngürtel mit heimischen Pflanzen und Bäumen umrahmt das Firmengelände. Sollte alles glattlaufen, rechnet er mit einem Einzug in der zweiten Jahreshälfte 2022.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Warum in Krumbach immer wieder Firmen abwandern

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