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Krumbach: Warum Krumbach weiter wächst

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Warum Krumbach weiter wächst

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    Erweiterung der Grundschule Krumbach? Bei der Planung, gibt es, wie Bürgermeister Hubert Fischer berichtet, so manche Hürde zu überwinden.
    Erweiterung der Grundschule Krumbach? Bei der Planung, gibt es, wie Bürgermeister Hubert Fischer berichtet, so manche Hürde zu überwinden. Foto: Peter Bauer

    Es ist noch gar nicht so lange her, da ging es im Krumbacher Bauausschuss meist um Kleinigkeiten wie den Neubau von Garagen, Wintergärten oder Dachgauben. „Garagenausschuss“ wurde der Krumbacher

    Es müssen mehr Plätze in Kindertagesstätten (Kitas) bereitgestellt werden, eine Erweiterung der Grundschule steht an, der Wohnungs- und Baulandmarkt ist angespannt. Im Gespräch kritisiert Bürgermeister Fischer wiederholt, dass das kurzfristig orientierte Denken der Bundes- und Landespolitik die Aufgaben für die Städte und Gemeinden nicht leichter machen würde. Krumbach hat in den vergangenen Jahren (teilweise in Zusammenarbeit mit dem Landkreis) zahlreiche Projekte realisiert, die Innenstadt hat sich positiv entwickelt, viele neue Plätze wurden in Kitas geschaffen, Schulen wie das Gymnasium und die FOS/BOS werden erneuert oder gar neu gebaut, Bauland, zum Beispiel im ehemaligen Einsle-Areal, im

    Diese positive Stadtentwicklung hat sich herumgesprochen. Und das offenbar so intensiv, dass die Zahl der Einwohner in Krumbach seit 2012 um rund 1000 gestiegen ist. Allein mit dem Zuzug von Flüchtlingen (rund 250 Personen befanden sich zuletzt in Krumbach) ist dieser Anstieg nicht zu erklären. In Bayern liege der Bevölkerungsanstieg seit 2012 bei etwa vier Prozent, sagt Fischer. In Krumbach seien es acht Prozent.

    Fischer erinnert sich an die Jahre 2010/11. Damals habe man daran gedacht, dass mit der Ausweisung von neuem Bauland in den genannten Gebieten der Bedarf für die nächsten 15 bis 20 Jahre gedeckt sei. Doch bereits jetzt sei mehr oder weniger alles verkauft und bebaut, sagt Fischer.

    Neues Baugebiet in Edenhausen

    Im Ortsteil Edenhausen hat der Bauausschuss die Erschließungsplanung für den zweiten Abschnitt des Baugebiets Höllschlucht weiter auf den Weg gebracht. Federführend ist hier das Büro Kling Consult, es geht um 20 Bauplätze, von Frühling 2019 bis Herbst 2019 sollen die Erschließungsarbeiten über die Bühne gehen. Aber wie lange wird dieses Angebot an Bauplätzen ausreichen?

    Krumbach hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von neuen Kita-Plätzen eingerichtet. Mehr als andere Kommunen – und das hat die Attraktivität der Stadt im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinde erhöht. Doch nun scheint Krumbach gewissermaßen eine „Getriebe des eigenen Erfolgs“ zu sein. Trotz der Angebotserweiterung in Krumbach und den Ortsteilen müssen Familien bei der Unterbringung ihrer Sprösslinge mitunter nach Ebershausen oder Breitenthal ausweichen. Im Krumbacher Ortsteil Billenhausen wurde vor Kurzem der Kindergarten von einer auf zwei Gruppen erweitert. Doch der Platzbedarf steigt weiter, gedacht ist an die Erweiterung des Kindergartens in Niederraunau und des evangelischen Kindergartens. Zuletzt wurden in Krumbacher Einrichtungen 400 Kinder betreut.

    Auch eine Erweiterung der Krumbacher Grundschule steht an. Fischer sagt, dass er sich von den auf bundes- und landespolitischer Ebene geäußerten Vorstellungen mitunter überrollt fühle. Rechtsanspruch auf einen Ganztagesgrundschulplatz? Umsetzten müssten solche Vorgaben die Kommunen, die von Bund und Land hier nicht selten im Regen stehen gelassen würden. Da heiße es, dass der Bund Schulbauten mit 100 Millionen Euro fördern wolle, sagt Fischer. Aber allein in Krumbach stünden derzeit Schulsanierungen und Neubauten in einer Größenordnung von rund 100 Millionen Euro an.

    Die aufgeblähten Vergaberichtlinen für Großprojekte würden mitunter „einem Wahnsinn“ gleichen. Früher habe mitunter ein Schreiben gereicht, „heute dauert das oft ein halbes Jahr“, kritisiert der Krumbacher Rathauschef. Hinzu komme, dass es unterschiedliche Richtlinien für Land, Bund und die EU gebe. Dies alles bereite den kommunalen Verwaltungen in der Praxis oft große Probleme.

    Geplant sei in Krumbach die Erweiterung des Kinderhorts von zwei auf vier Gruppen. Dies soll in Zusammenhang mit der Grundschulerneuerung geschehen. Doch in ihren Richtlinien seien sich auf Landesebene das Sozialministerium und das Kultusministerium nicht einig, die Raumprogramme seien unterschiedlich. All das erschwere die Planung für eine Kommune wie Krumbach ganz erheblich. Fischer: „Das ist sehr unbefriedigend.“ Fischer fordert eine langfristige Ausrichtung der Bundes- und Landespolitik. Und er plädiert dafür, „zwei Drittel“ der Förderprogramme zu streichen und dafür die Kommunen mit den entsprechenden Steuermitteln auszustatten. Dies würde die konkrete Planung von Projekten in vielen Fällen wesentlich effizienter machen. Wohin geht der Krumbacher Weg? Nicht wenige gehen davon aus, dass mit Blick auf hohe Lebenshaltungskosten in Großstädten die Einwohnerzahl in Krumbach weiter steigen könnte. Damit bleiben aber auch für die Kommunalpolitik die Zeiten arbeitsintensiv.

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