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Wanderserie: Von Eppishausen bis Immelstetten: Der Weg zum schwäbischen Mittelpunkt

Wanderserie

Von Eppishausen bis Immelstetten: Der Weg zum schwäbischen Mittelpunkt

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    Eine Pause am  Weiher südöstlich von Eppishausen ist ein besonderer Hochgenuss unserer Wanderung, die am bayerisch-schwäbischen Mittelpunkt in Eppishausen beginnt und endet.
    Eine Pause am Weiher südöstlich von Eppishausen ist ein besonderer Hochgenuss unserer Wanderung, die am bayerisch-schwäbischen Mittelpunkt in Eppishausen beginnt und endet. Foto: Peter Bauer/Ulrike Bosch

    Breite: 48˚ 09‘ 41‘‘ Nord. Länge: 10˚ 31‘ 13‘‘ Ost: Diese Zahlen sind auf einem markanten Stein in der Ortsmitte von Eppishausen nachzulesen. Der Begriff Mitte ist hier ganz wörtlich zu nehmen: Im Bereich der rund 1900 Einwohner zählenden Gemeinde Eppishausen im nördlichen Unterallgäu liegt der geografische Mittelpunkt des Regierungsbezirks Bayerisch-Schwaben. Das ist ein ungewöhnlicher Ausgangspunkt für eine lohnende, rund 15 Kilometer lange Wanderung durch eine einsame Landschaft. Bei Markt Wald gibt es mit dem Christoph-Scheiner-Turm einen weiteren Höhepunkt am Wegesrand.

    Touren-Steckbrief

    Schwierigkeitsgrad: 3 von 5

    Start/Ziel: Der Mittelpunkt Bayerisch-Schwabens in Eppishausen.

    GPS-Startpunkt: 48.166573, 10.518953

    GPS-Datei zur Tour: Die finden Sie hier

    Anfahrt: Eppishausen ist gut über Kirchheim (gelegen an der Staatsstraße 2037, Pfaffenhausen-Thannhausen) erreichbar. Von Kirchheim über Spöck weiter nach Eppishausen.

    Streckenlänge: 14,8 Kilometer

    Höhenmeter: 169 Meter

    Belag: Unbefestigt glatt oder unbefestigt rau, teilweise über befestigte Wege. Kurze Abschnitte entlang von wenig befahrenen Straßen.

    Gehzeit: rund 4,5 Stunden

    Markierung/Orientierung: Teilweise gut beschildert, im ersten Teil der Strecke bis Immelstetten ist die Route mitunter unübersichtlich. Generell ist zu empfehlen, eine Wanderkarte im Maßstab 1:50.000 dabei zu haben. Eine große Hilfe sind die GPS-Daten zur Tour.

    Verpflegung/Einkehr: Einkehrmöglichkeit in Eppishausen und bei Bürgle. Eine Brotzeit im Gepäck ist empfehlenswert.

    Geeignet für... Familien mit größern Kindern.

    Ein besonderer Tag für Eppishausen

    Für Eppishausen war der 5. Dezember 2014 ein ganz besonderer Tag. Der damalige bayerische Finanzstaatssekretär Johannes Hintersberger war angereist, um mit Bürgermeister Josef Kerler eine Ehrentafel zu enthüllen.

    Dieser Stein mit Informationstafel in Eppishausen weist auf den geografischen Mittelpunkt Bayerisch-Schwabens hin.
    Dieser Stein mit Informationstafel in Eppishausen weist auf den geografischen Mittelpunkt Bayerisch-Schwabens hin. Foto: Peter Bauer/Ulrike Bosch

    „Würde ich Schwaben ausschneiden und auf einem Finger balancieren, müsste ich meinen Finger unter Eppishausen legen, damit Schwaben nicht herunterfällt“, meinte Hintersberger. Das ist ein durchaus faszinierender Gedanke zum Start unserer Tour. Diese führt uns in den Naturpark Augsburg-Westliche Wälder und die Erholungslandschaft der Stauden hinein. Einige Passagen der Strecke verlaufen auf dem Stauden-Meditationsweg.

    „Der Name Stauden ist ein uralter volkstümlicher Ausdruck. Man bezeichnet damit jenes oben abgegrenzte hügelige Gelände, wo man zwischen Feldern und Wiesen einzelne niedrige Bäume und ziemlich viel Stauden und Buschwerk erblickte“, schreibt Gustav Euringer in seinem Wanderbuch „Auf nahen Pfaden“ im Jahr 1903. Im Wechsel der eiszeitlichen Überformung unserer Landschaft blieb dieses auf der Landkarte regelrecht herzförmig aussehende Terrain wie eine Art Eisscholle stehen.

    Erste Adresse auch für Radler: An klaren Tagen ist der Bergblick von der Anhöhe östlich von Immelstetten klasse.
    Erste Adresse auch für Radler: An klaren Tagen ist der Bergblick von der Anhöhe östlich von Immelstetten klasse. Foto: Peter Bauer/Ulrike Bosch

    Die Wanderroute führt auch nach Immelstetten

    Der exakte Mittelpunkt Schwabens liegt, die genannten Koordinaten machen es deutlich, rund 600 Meter südlich der Ortsmitte von Eppishausen in einem Feld. Aber natürlich ist es reizvoller, bei unserer Mittelpunkt-Tour direkt in der Eppishauser Mitte loszugehen.

    Die Runde führt uns zunächst nach Immelstetten und weiter durch ein welliges, kaum besiedeltes Terrain zum Christoph-Scheiner-Turm bei Markt Wald/Bürgle.

    Christoph Scheiner? Der Name lädt regelrecht dazu ein, über das Thema „Mitte“ noch einmal intensiv nachzudenken. Christoph Scheiner ist 1573 oder 1575 in Markt Wald als Sohn des „Scheinerbauern“ geboren. 16. Jahrhundert? Nicht wenige sahen damals noch in der Erde eine Scheibe und zugleich den Mittelpunkt des Universums. Es waren unter anderem auch Scheiners bahnbrechende Erkenntnisse, die dieses Weltbild veränderten. Der Jesuitenpater, Physiker und Astronom erforschte parallel zu Galilei das rätselhafte Phänomen der Sonnenflecken. Scheiner starb 1650 in Neiße/Schlesien.

    Pause auf dem Turm, der an den Astronomen Christoph Scheiner erinnert.
    Pause auf dem Turm, der an den Astronomen Christoph Scheiner erinnert. Foto: Peter Bauer/Ulrike Bosch

    Der idyllisch gelegene Wachhofer Weiher lädt zum Verweilen ein

    Am Christoph-Scheiner-Turm wird an sein Leben erinnert. 42 Stufen steigen wir auf dem 1988 errichteten Turm hinauf. Vor allem an klaren Föhntagen können wir von hier einen faszinierenden Blick auf die Kette der Alpen genießen. Der Alpenblick ist auf dem gesamten Weg von der Anhöhe östlich von Immelstetten bis Bürgle immer wieder unser schöner Begleiter. Unsere Wanderung führt schließlich durch ein ausgedehntes Waldstück zurück Richtung Eppishausen. Ein besonderer Ort auf dieser geradezu einsamen Passage ist der idyllisch gelegene Wachhofer Weiher. Den Weiher im Wechsel der Jahreszeiten und ihrer Lichtstimmungen immer wieder neu zu erleben: Nicht zuletzt das ist der Reiz dieses Ortes.

    Zurück in Eppishausen ist ein Gang in die Kirche St. Michael ein schöner Abschluss der Tour.

    Rast auf einer Bank westlich von Immelstetten. Unsere Tour bietet viele reizvolle Stellen für eine kurze Pause.
    Rast auf einer Bank westlich von Immelstetten. Unsere Tour bietet viele reizvolle Stellen für eine kurze Pause. Foto: Peter Bauer/Ulrike Bosch

    Der Weg in Kürze

    Start/Ziel: Wir beginnen in der Ortsmitte von Eppishausen an der Tafel für den Mittelpunkt Bayerisch-Schwabens. Parkmöglichkeiten gibt es im Bereich des Zentrums von Eppishausen, unter anderem bei der Kirche St. Michael

    Immelstetten: Entlang der Straße nach Immelstetten verlassen wir Eppishausen. In dem Bereich, wo die Straße nach rechts schwenkt, gehen wir auf einem Weg geradeaus Richtung Wald. In diesem etwas unübersichtlichen Bereich ist die GPS-Datei hilfreich. Am Waldrand rechts, dann gleich wieder links. Nach rund 500 Metern rechts und aus dem Wald heraus weiter nach Immelstetten, das wir nach dem Verlassen des Waldes mit seiner Kirche vor uns sehen. Nachdem wir Immelstetten erreicht haben, rechts hinter zur Dorfstraße.

    Buchhof: Weiter auf der Buchhofstraße hinauf zum Weiler Buchhof. Am Wegesrand liegt eine Grotte. Bei unserer Wanderung machen wir bei insgesamt drei Grotten (Immelstetten, südwestlich von Bürgle und an der Kirche von Eppishausen) Station.

    Christoph-Scheiner-Turm: Von Buchhof ist bald die Straße Immelstetten-Mittelneufnach erreicht. Entlang dieser Straße ein kurzes Stück Richtung Immelstetten, dann nach links Richtung Christoph-Scheiner-Turm. Die Strecke ist in diesem Bereich gut ausgeschildert, wir können Markierungen des Stauden-Meditationswegs folgen. Lohnend ist es, die 42 Stufen des Turms hinaufzusteigen. Vor allem bei Föhn ist die Fernsicht in Richtung Alpen klasse.

    Bürgle: Vom Scheiner-Turm nach Süden zur Straße nach Bürgle. Hier rechts und durch den Ort den Berg hinunter. Auf Höhe des Wohnmobilparks Settele links Richtung Grotte und dann weiter nach Westen dem Wegweiser Richtung Eppishausen folgend den Berg hinauf und in den Wald hinein.

    Wachhofer Weiher: Wir bleiben lange auf dem breiten Hauptweg, bis wir eine markante Wegegabelung erreicht haben. Hier verlassen wir den Hauptweg und biegen scharf links Richtung Wachhofer Weiher ein. Leider fehlte an dieser Stelle zuletzt ein Wegweiser. Auch hier ist die GPS-Datei wieder eine große Hilfe.

    Eppishausen: Am Ende des Weihers schwenken wir nach rechts Richtung Eppishausen ein. Auf einem bequemen, breiten Weg ist der Ausgangspunkt unserer Runde bald erreicht.

    Tipps für unterwegs

    Einkehr

    Landgasthof Drei Rosen, Eppishausen: 08266/551. www.landgasthof-dreirosen-eppishausen.de

    Camping- und Wohnmobilpark Settele, Markt Wald: mit Einkehrmöglichkeit: 08262/1429 oder 0172/5999411. www.wohnmobilpark-markt-wald.de

    Kultur

    Kirche St. Michael, Eppishausen: Urkundlich erwähnt wurde die Kirche laut offiziellem Unterallgäu-Landkreisbuch erstmals 1380. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche maßgeblich neu gestaltet.

    Christoph-Scheiner-Turm, Bürgle/Markt Wald: Der Turm erinnert an den aus Markt Wald stammenden Astronomen Christoph Scheiner.

    Weitere Höhepunkte

    Schwäbischer Mittelpunkt Eppishausen: Seit 2014 Ehrentafel in der Ortsmitte für den geografischen Mittelpunkt Bayerisch-Schwabens.

    Wachhofer Weiher: Idyllisches Gewässer mitten im Wald.

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