„Ein möglichst intensives Leben“: Es war eine Veröffentlichung, die, sagen wir, den literarischen Betrieb ein wenig durcheinandergewirbelt hat. Die Tagebücher des bekannten Schriftstellers Lion Feuchtwanger (1884 bis 1958) bezeichnete beispielsweise Michael Naumann in einer Rezension für Die Zeit als „die peinlichsten und langweiligsten der deutschen Literaturgeschichte. Ein endloser Reigen männlicher Potenzprotzereien“. In der Tat finden sich in den Tagebüchern aus den Jahren 1906 bis 1940 eine ganze Menge solcher Passagen. Doch berücksichtigt werden muss dabei, dass die Tagebücher, die aus dem Nachlass von Feuchtwangers Sekretärin stammen, offenbar schlichtweg nicht für eine Veröffentlichung vorgesehen waren.
Ursberg