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Ursberg: Auch für das Ursberger DRW ist der Impfstoffmangel ein Problem

Ursberg

Auch für das Ursberger DRW ist der Impfstoffmangel ein Problem

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    Fortschritte bei den Impfungen, aber Warten auf weiteren Impfstoff: Die Lage im Ursberger Dominikus-Ringeisen-Werk ist ein Spiegelbild der aktuellen Entwicklung in der Corona-Krise.
    Fortschritte bei den Impfungen, aber Warten auf weiteren Impfstoff: Die Lage im Ursberger Dominikus-Ringeisen-Werk ist ein Spiegelbild der aktuellen Entwicklung in der Corona-Krise. Foto: Ulrich Wagner

    Seit Beginn des Jahres wird auch im Dominikus-Ringeisen-Werk und seinen Niederlassungen gegen Corona geimpft. Das DRW berichtete jetzt, welche Fortschritte es gibt und welche Rolle mobile Impfteams spielen. Auch das DRW ist vom Impfstoffmangel massiv betroffen. Walter Merkt, der Vorstandsvorsitzende des DRW, hat eine Einschätzung der aktuellen Lage abgegeben – und betont, dass er trotz der aktuellen Schwierigkeiten auch optimistisch ist.

    Ein Jahr ist es her, dass die Pandemie nach Deutschland kam. Daraufhin ging es sehr schnell und auch das Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) wurde von der ersten Welle der Viruserkrankung erfasst. Das DRW als einer der größten Sozialträger in Bayern, der sich in drei Regierungsbezirken an rund 30 Standorten um über 5000 Menschen mit Unterstützungsbedarf kümmert, habe schnell auf die große Herausforderung reagiert, heißt es in der aktuellen Pressemitteilung des DRW.

    Welche Aufgaben der DRW-Krisenstab hat

    Ein Krisenstab aus Experten wurde einberufen, Schutzmaterial flächendeckend organisiert und mobile Arbeitsplätze geschaffen. Die größere, anhaltende zweite Pandemie-Welle hat dem DRW nochmals alles abgefordert. „Im Frühjahr letzten Jahres konnten wir durch konsequente Hygiene- und Nachverfolgungsmaßnahmen größere Ausbruchsgeschehen in unseren Einrichtungen erfolgreich verhindern. Seit dem Spätherbst haben wir die bei Weitem stärkere zweite Welle. Die Fallzahlen sind vor allem im November und Dezember 2020 deutlich gestiegen“, so der Vorstandsvorsitzende Walter Merkt.

    Die Schutzkonzepte, insbesondere in den stationären Wohneinrichtungen, in denen viele mehrfachbehinderte Menschen leben, waren ein Schwerpunkt der ersten Zeit. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mussten mit einer noch nie da gewesenen Herausforderung umgehen und sich innerhalb kürzester Zeit in ihren täglichen Abläufen neu aufstellen. Sie haben dies mit vielen Anstrengungen und einem überdurchschnittlichen Einsatz gemeinsam geschafft. Was sie geleistet haben, finde ich großartig“, so Merkt, der für über 4500 Mitarbeitende verantwortlich ist.

    Was bei dem Impfungen gegen Corona im Ursberger DRW vorrangig ist

    Seit Beginn des neuen Jahres wird auch im Dominikus-Ringeisen-Werk geimpft. In der vom Bund aufgestellten Corona-Impf-Priorisierung ist zunächst die Impfung von Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Beschäftigten der stationären Pflege- und Behinderteneinrichtungen vorgesehen. Bis Anfang Februar haben einzelne stationäre Wohneinrichtungen in Ursberg, die Einrichtungen der DRW-Region Unterallgäu sowie die DRW-Standorte Breitbrunn, Holzen und Aschaffenburg Impfstoff erhalten.

    Für die Impfungen kommen entweder mobile Impfteams direkt in die Einrichtungen oder es werden lokale Impfzentren an zentralen Orten innerhalb des Einrichtungsgeländes eingerichtet. In den genannten Einrichtungen und Standorten konnten so bis zuletzt rund 1150 Personen die Erstimpfung erhalten. In den DRW-Einrichtungen im Unterallgäu sowie in einigen stationären Wohneinrichtungen am Standort Ursberg konnte mittlerweile auch bei rund 800 Personen bereits die erforderliche Zweitimpfung durchgeführt werden.

    An anderen Standorten des Dominikus-Ringeisen-Werks muss wegen des Impfstoffmangels dagegen noch gewartet werden. Der fehlende Nachschub an Impfstoff habe sich schnell bemerkbar gemacht und die Wartezeit verlängert, heißt es dazu vom DRW-Krisenstab.

    Beim Impfen sei weiterhin Geduld gefragt. Die interne Impf-Infrastruktur wird aber an allen Standorten des Dominikus-Ringeisen-Werks längst vorbereitet. „Die Fachleute sagen, dass die Schutzimpfungen gegen COVID-19 ein zentraler Faktor auf unserem Weg aus der Pandemie sind. Sobald ich selbst an der Reihe bin und mich impfen lassen darf, werde ich das auch tun“, ergänzt Walter Merkt.

    „Aber ich bin auch optimistisch“: Walter Merkt, Vorstandsvorsitzender des Ursberger Dominikus-Ringeisen-Werks.
    „Aber ich bin auch optimistisch“: Walter Merkt, Vorstandsvorsitzender des Ursberger Dominikus-Ringeisen-Werks. Foto: DRW

    Doch auch, wenn die Fallzahlen gegenwärtig merklich sinken, prognostiziert Walter Merkt, dass „noch einige sehr herausfordernde Monate vor uns liegen, die uns allen weiter viel Disziplin abverlangen und Einschränkungen erfordern werden.“ Sars-CoV-2 bleibe ein hoch ansteckendes Virus, und es könne schnell wieder zu neuen Infektionsherden kommen. „Aber ich bin auch optimistisch, dass im späteren Frühjahr mit wärmeren Temperaturen und einer zunehmenden Anzahl geimpfter Menschen wieder mehr möglich sein wird.“ Weiterhin sei im Dominikus-Ringeisen-Werk eine intensiv betriebene Kontaktnachverfolgung in Kombination mit engmaschigen Testungen sehr wichtig, weil dadurch Infektionsketten erfolgreich unterbrochen werden könnten.

    Wie Merkt die gesellschaftliche Lage einschätzt

    Laut Walter Merkt lässt sich beobachten, wie die Pandemie das Selbstverständnis der Gesellschaft verändert habe. „Viele Dinge haben sich einfach ganz anders entwickelt als erwartet“, so Merkt. Die Gesellschaft sei vor Corona noch viel stärker von der Haltung bestimmt gewesen, dass man das Leben planen und durchorganisieren könne. Jetzt jedoch lebe man schon Monate in Verunsicherung und Unvorhersehbarkeit.

    Dass aber viele außerhalb der DRW-Einrichtungen von Beginn der Pandemie an für Menschen mit Behinderung auf unterschiedlichste Weise sorgten, zeige, dass die Gesellschaft hier Potenziale entdeckt habe, so Merkt: „Wir lernen in den letzten Monaten alte Werte wie Vertrauen und Hoffnung neu kennen. Wir begreifen Demut wieder neu, als den Mut zum Helfen. Wir erleben, dass wir in unserer hochmodernen Welt nicht für alles einen Plan haben und deshalb füreinander Verantwortung tragen müssen.“ Was kann in Zeiten der Unsicherheit Halt geben? Der katholische Priester Walter Merkt: „Sicherheit und Standfestigkeit erwächst aus der Hoffnung, dass wir nicht allein sind, sondern Gott mit uns lebt. Gerade in diesen Zeiten brauchen wir den Segen Gottes.“

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