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Theater: Am Ende läuft es wie geschmiert

Theater

Am Ende läuft es wie geschmiert

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    Das haut den dritten Botschaftssekretär Bernd Troll (Franz Keller) glatt von den Socken: Er soll Wolfgang Lutz (Markus Lecheler) dabei helfen, zum Präsidenten der Europäischen Kommission gewählt zu werden. Dass dessen Ehefrau Sandra (Margit Jakob, Mitte) und seine Geliebte Meike (Brigitte Häußler, rechts) auftauchen, macht die Sache nicht einfacher.
    Das haut den dritten Botschaftssekretär Bernd Troll (Franz Keller) glatt von den Socken: Er soll Wolfgang Lutz (Markus Lecheler) dabei helfen, zum Präsidenten der Europäischen Kommission gewählt zu werden. Dass dessen Ehefrau Sandra (Margit Jakob, Mitte) und seine Geliebte Meike (Brigitte Häußler, rechts) auftauchen, macht die Sache nicht einfacher. Foto: Rebekka Jakob

    Ein wenig mehr Action sollte es dieses Jahr bei den Theaterspielern der DJK Breitenthal sein – nachdem im Vorjahr mit „Sei still, Bua“ ein Bühnenklassiker mit überwiegend sitzenden Akteuren zu sehen war, sollten die Darsteller in diesem Jahr beim turbulenten „Alles in Butter“ sich wieder frei in den Kulissen bewegen können. Dabei konnten sie nicht ahnen, dass es auch hinter den Kulissen recht turbulent werden sollte in diesem Jahr: Drei Tage vor der Premiere musste nämlich eine Umbesetzung her.

    Ausgerechnet die erfahrene und langjährige Darstellerin Monika Kober fiel überraschend krankheitsbedingt aus – ihre Schwester Margit Jakob sprang kurzfristig ein und lernte in Rekordzeit die Rolle der Diplomatengattin Sandra Lutz. Hätte Abteilungsleiter Lukas Schlosser nicht vor Premierenbeginn auf die Änderung hingewiesen – das Publikum hätte kaum etwas davon bemerkt, dass eigentlich eine andere die Rolle hätte spielen sollen. Das ist nicht nur Margit Jakobs ebenfalls langjähriger Theatererfahrung, sondern auch der ihrer Mitspieler zu verdanken, die gemeinsam souverän die Situation meisterten. Es läuft wie geschmiert bei den Machern von „Alles in Butter“.

    Die beiden Hauptfiguren von Edward Taylors Stück haben da deutlich mehr Mühe, mit ihrem diplomatischen Chaos fertig zu werden: Für Wolfgang Lutz (wunderbar gespielt von Markus Lecheler), der Präsident der Europäischen Kommission werden möchte, und den dritten Botschaftssekretär Bernd Troll (Franz Keller mit mimischer Akrobatik) läuft es nämlich nicht rund. Der eine steht ohne Gepäck in Paris vor der alles entscheidenden Wahl und dem noch entscheidenderen Treffen mit dem amtierenden Präsidenten Jacques Berri (Regisseur Klaus Schlosser in Doppelfunktion). Der andere hat vom dubiosen Geschäftsmann Max Müller eine Wohnung für dieses Treffen angemietet – und plötzlich die Polizei auf dem Hals. Denn die Wohnung gehört eigentlich Müllers Ehefrau Ella (Lisa Gumpert in ihrem Breitenthaler Premierenauftritt). Und die kehrt nicht nur frühzeitig in ihr Zuhause zurück – sie ist auch stinksauer auf ihren Ehemann. Ins wilde Geschehen auf der Bühne, wo sechs Türen aufgerissen werden, plötzlich nicht mehr aufgehen oder Vorhänge sich scheinbar von Geisterhand schließen, stürzt sich außerdem Maike (temporeich: Brigitte Häußler), die Geliebte des Diplomaten, und der schreckhafte Botschaftsangestellte Horst Zacherl (Wolfgang Allstätter, der vor allem im zweiten Akt zur Höchstform aufläuft). Und im Hintergrund droht der namensgebende Butterberg ...

    Wem es im vergangenen Jahr beim Stück um ein Firmfest mit Familienabgründen zu ruhig war, der kommt dieses Jahr bei der DJK-Theaterabteilung wieder voll auf seine Kosten. Kleider verschwinden im Schredder, Flaschen fliegen durch die Luft, es wird handgreiflich, und auch sonst kommt die Action nicht zu kurz. Die Detailverliebtheit der Breitenthaler kommt im Bühnenbild von Urban Jakob und seinem Team glänzend zur Geltung. Das setzt sich in der Maske von Claudia Marz, Gertrud Jenuwein und Anna Schmid fort bis hin zu sorgsam platzierten Schweißtropfen und Badeschaum. Und nur wer ganz genau hinschaut, merkt, dass nicht nur Turbo-Ersatzspielerin Margit Jakob ab und an die Hilfe von Anneliese Krones in Anspruch nimmt – die übrigens dieses Jahr in einem passend zur Bühnendeko fliederfarben bezogenen Souffleurkasten Platz nehmen darf.

    Vor der Bühne darf das Publikum bei weiteren sechs Aufführungen im Breitenthaler Vereinsheim Platz nehmen. Zu sehen gibt es „Alles in Butter“ noch am Freitag 17., und Samstag 18. November, jeweils um 20 Uhr, am Sonntag 19. November, um 19 Uhr sowie Freitag, 24. und Samstag, 25. November (20 Uhr) und schließlich am Sonntag, 26. November, um 19 Uhr.

    Bei uns im Internet

    Mehr Bilder von der Premiere unter

    mittelschwaebische-nachrichten.de/lokales

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