In Sachen Städteplanung gibt es Begriffe, die einem immer wieder unterkommen. Seit einigen Jahren ist „Innenraumverdichtung“ einer davon. Einfach umschreiben ließe er sich mit: „Mehr aus dem machen, was man schon hat.“ Aber damit würde man den Aspekten dieses Planungs-Schachzugs nicht gerecht werden.
Jede Kommune wächst – zumindest diejenigen, denen es wirtschaftlich gut geht. Dieses Wachstum muss in Bahnen gelenkt werden. In der Regel geschieht das über neue Baugebiete – die eröffnen innerhalb eines absehbaren Zeitraums die Rahmenbedingungen für den Bau neuer Häuser. Dabei wird ein Gebiet vollkommen neu geplant, mit Aspekten wie Verkehr oder Nahversorgung. Doch hat ein solches Wachstum nach außen einen Nachteil: Fläche wird verbaut. Ackerland oder Wiesen verschwinden und machen dem Beton und Asphalt Platz. Für das Wachstum einer Stadt ist das kaum zu vermeiden, macht sich aber nicht gut in der ökologischen Bilanz.
Planung im Innenraum erfordert besondere Aufmerksamkeit
Daher ist die Innenraumverdichtung eine willkommene Alternative. In der bestehenden Bebauung werden neue Projekte angestoßen – mehr Platz für Menschen mit gleichem Flächenverbrauch also. Doch dieses Wachstum nach innen bringt Probleme mit sich, denn es stellt Planer vor völlig andere Herausforderungen.
Wer ein Projekt in einem Stadtkern anstößt, kann nicht das gesamte Gebiet neu planen – er muss mit dem arbeiten, was er hat. Das bedeutet natürlich, dass keine neuen Verkehrsadern gezogen oder massenhaft Parkplätze geschaffen werden können. Daher muss jedes Projekt, das im Kern einer Kommune angestoßen wird, mit Weitblick geplant werden. Wenn das jedoch geschieht, ist die Innenraumverdichtung ein gutes Mittel, um Wohnraum zu schaffen und eine Stadt zu beleben. Immer mehr Kommunen gehen diesen Weg, dieser Trend wird sich in absehbarer Zeit nicht umkehren. Die Innenstädte werden sich wandeln – im besten Fall mit einem zukunftsträchtigen Konzept.
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