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Thannhausen: Soll Thannhausen Geld für Ursberger Straße annehmen?

Thannhausen

Soll Thannhausen Geld für Ursberger Straße annehmen?

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    Kein Schmuckstück: Die Ursberger Straße präsentiert sich als breites Einfallstor nach Thannhausen. Das will die Stadt ändern. In der jüngsten Ratssitzung ging es darum, ob die Stadt Geld vom Freistaat für den Instandhaltungsrückstand der Straße annehmen soll, oder ob sich dadurch unnötige Risiken ergeben.
    Kein Schmuckstück: Die Ursberger Straße präsentiert sich als breites Einfallstor nach Thannhausen. Das will die Stadt ändern. In der jüngsten Ratssitzung ging es darum, ob die Stadt Geld vom Freistaat für den Instandhaltungsrückstand der Straße annehmen soll, oder ob sich dadurch unnötige Risiken ergeben. Foto: Monika Leopold-Miller

    Die Ursberger Straße in Thannhausen ist derzeit kein Aushängeschild für die Stadt. Mit einer Breite von neun Metern gleicht die lang gezogene und gerade Fahrbahn eher einem Einfallstor als einer innerstädtischen Straße. Im Zuge der Planungen für die Neugestaltung der Christoph-von-Schmid-Straße ist daher auch diese Straße ins Blickfeld geraten. Bürgermeister Georg Schwarz beschrieb in der jüngsten Stadtratssitzung Ideen, wie die Ursberger Straße gestaltet werden könnte. „Ich fände es schön, die Straße zu verschmälern und die mit Bäumen und Parkbuchten zu verschönern.“

    Thannhausen übernimmt Kosten für die Straßenbaumaßnahmen

    Wie auch im Innenstadtbereich stand den Plänen bislang der Umstand entgegen, dass die Straße noch immer als B300 im Besitz des Bundes war. Solange jedoch die Besitzverhältnisse der Augsburger Straße, der Umgehung im Westen sowie der Ursberger und Christoph-von-Schmid-Straße nicht eindeutig geklärt waren, hätte eine gestalterische Planung wenig Sinn gemacht. Inzwischen sind die Verhältnisse geklärt. Die Ursberger und die Christoph-von-Schmid-Straße werden als Staatsstraßen künftig vom Freistaat unterhalten. Eventuelle Umbaumaßnahmen dieser Straßen sind mit ihm abzusprechen, wie in einer Vereinbarung zwischen Stadt und Freistaat festgehalten wurde.

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    Darin steht auch, dass die Stadt die Kosten für den Ausbau der Fahrbahn, der Geh- und Radwege sowie Parkbuchten übernimmt. Die Erneuerung oder Sanierung der Brücken über die Mindel und den Mühlbach wird der Freistaat auf eigene Rechnung übernehmen, was der Stadt einen dicken Brocken an Ausgaben erspart. Außerdem erhält die Stadt vom Freistaat noch Geld, das der Bund für den Instandhaltungsrückstand der beiden Straßen überweist. Insgesamt rund 203000 Euro. Pauschal gibt es vom Freistaat für die Erstellung der Haltebuchten auf Höhe der Stadtpfarrkirche weitere 107000 Euro.

    Über diese Vereinbarung sollte der Stadtrat nun abstimmen. Dabei gab es Bedenken hinsichtlich der Ursberger Straße. Josef Merk (CSU) misstraute dem taxierten Instandhaltungsrückstand. Sollte sich herausstellen, dass die Straße in noch schlimmerem Zustand sei, blieben die Mehrkosten durch diese Vereinbarung allein an der Stadt hängen. „Das ist ein großes Risiko, dass ich nicht eingehen würde“, mahnte er seine Stadtratskollegen. Stadtbaumeister Stephan Martens-Weh erläuterte in der Sitzung, dass die Stadt die Kosten für den Instandhaltungsrückstand erhalte. Falls die Stadt diese Vereinbarung ablehne und später die Straße nach ihren Vorstellungen umbauen wolle, gebe es womöglich gar kein Geld mehr und die bliebe somit komplett auf den Kosten sitzen.

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    Als Beispiel zogen er und der Bürgermeister die Erfahrungen im Bereich der Bahnhofstraße heran. Damals sanierte die Stadt die Straße samt Gehwegen und Parkbuchten, erhielt jedoch lediglich einen minimalen Betrag für eine neue Ampelanlage vom Freistaat. Mögliche Förderzuschüsse für eine Umgestaltung könnten auch erst dann beantragt werden, wenn geklärt sei, wie sich der Straßenbaulastträger – also der Freistaat – an den Kosten beteiligt. Dies wäre durch die Vereinbarung erledigt.

    Manfred Göttner (Gruppierung Weiß) pochte darauf, die in Aussicht gestellten Summen „nicht einfach sausen zu lassen“. Die Ursberger Straße sei kein „Schmuckstück“. Er plädierte daher, die Straße „auf keinen Fall“ aus der Vereinbarung zu nehmen. Bürgermeister Schwarz drängte auf eine Entscheidung. „Wir tun jetzt schon seit zwei Jahren mit der Christoph-von-Schmid-Straße herum.“ Mit acht Gegenstimmen wurde die Vereinbarung letztlich vom Rat gebilligt.

    Nachdem 2021 die Innenstadt mit der Christoph-von-Schmid-Straße fertiggestellt sei, könne 2022 die Ursberger Straße angegangen werden, steckt Bürgermeister Georg Schwarz schon einmal die weitere Marschroute ab.

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