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Thannhausen: Hier sollen sich für Kunden viele Türen öffnen

Thannhausen

Hier sollen sich für Kunden viele Türen öffnen

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    Klaus Jekle, Leiter des Beratungs-Centers in Thannhausen, Vorstandsvorsitzender Walter Pache und Geschäftsstellenleiter Roland Steidl wollen die Sparkasse mit der Neuausrichtung zukunftsfest machen.
    Klaus Jekle, Leiter des Beratungs-Centers in Thannhausen, Vorstandsvorsitzender Walter Pache und Geschäftsstellenleiter Roland Steidl wollen die Sparkasse mit der Neuausrichtung zukunftsfest machen. Foto: Stefan Reinbold

    Die Sparkasse Günzburg-Krumbach hat turbulente Zeiten hinter sich. Mit der Schließung der Filialen in Niederraunau, Münsterhausen, Obergessertshausen und Gundremmingen Anfang 2016 sorgte das Geldinstitut für Schlagzeilen und für Irritationen unter den Kunden. Nach der geplatzten Fusion mit der

    „Unser Geschäft ist nicht einfacher geworden“, räumt Pache ein, „wenn der Zins praktisch abgeschafft ist, haben wir keine Möglichkeit mehr, Geld zu verdienen“. Wenn auf der Ertragsseite jedoch nicht mehr viel zu holen ist, wandert die Ausgabenseite ins Blickfeld. Wie bei anderen Unternehmen ist auch bei der Sparkasse der dickste Brocken das Personal. „Wir wollen keinen Kahlschlag“, versichert Pache. Der Abbau werde unter Berücksichtigung der natürlichen Fluktuation stattfinden. Illusionen macht sich der Vorstandsvorsitzende indes keine: „Wir werden nie mehr mehr Mitarbeiter.“

    Eine Rolle spiele bei dem Strukturwandel aber auch das geänderte Kundenverhalten. Vor allem die jüngere, in die digitale Welt hineingewachsene Generation erledige ihre Bankgeschäfte fast ausschließlich online. Im Schnitt kommen die Menschen nur noch etwa ein Mal pro Jahr in die Bank, um sich beraten zu lassen, sagt Pache. Wenn aber nur noch drei Kunden am Tag die Filiale der Sparkasse aufsuchen, lohne es sich nicht, zwei Mitarbeiter dort vorzuhalten. Zumal die auch nicht alle Anliegen der Kunden selbst bearbeiten können.

    Die große Stärke der Sparkasse lag früher in der flächendeckenden Präsenz. Davon soll auch in Zukunft nicht ganz abgerückt werden. Die Stärkung der vier Zentren wird insofern auch als eine Rückbesinnung auf alte Tugenden verkauft. Für die Kunden soll dabei durch die Aufstockung des Beratungspersonals ein Mehrwert entstehen, der ein Stück weit die Schließung der Filialen an der Peripherie ausgleichen soll. Künftig muss nicht per Telefon ein Termin ausgemacht werden. Man kann gleich vor Ort mit dem zuständigen Berater ein erstes Kennenlerngespräch führen und das weitere Vorgehen gemeinsam abstecken. Das komme gut beim Kunden an, versichern Klaus Jekle, Leiter des Beratungscenters Thannhausen und Roland Steidl, Geschäftsstellenleiter. Es gehe darum, es den Kunden so einfach wie möglich zu machen, sagt Jekle.

    Dass sich die Sparkassenführung dabei an den Städten im Kreis, die ohnehin schon eine gewisse Zentrumsfunktion erfüllen, orientiert, ist kein Zufall. Viele Menschen kommen sowieso nach Thannhausen, um hier einzukaufen, einen Arzt zu besuchen oder andere Angelegenheiten zu regeln.

    Pache betrachtet die Aufwertung des Standorts auch als Bekenntnis zur Stadt Thannhausen. Bereits 1936 habe es am Ort die erste Sparkassenfiliale gegeben. Für den Umbau des zuletzt vor zehn Jahren renovierten Gebäudes sei immerhin eine knapp sechsstellige Summe investiert worden. In Zeiten, in denen die Menschen trotz der Globalisierung auch wieder verstärkt den Blick auf das direkte Umfeld richten, baut die Sparkasse auf Regionalität. „Wir setzen auf Menschen“, sagt Pache. Man kennt sich und man trifft sich. Jemand, den man auch im Alltag immer wieder trifft – sei es beim Einkaufen oder auf dem Fußballplatz – dem vertraut man auch eher, der zieht einen nicht über den Tisch.

    Pache ist guter Dinge, dass sich die Neuausrichtung der Sparkasse Günzburg-Krumbach bewähren wird. Es sei nach wie vor ein großes Potenzial da. Die Leute sparen trotz Nullzinspolitik und suchten auch neue Wege. Trotzdem sei der Strukturwandel noch lange nicht abgeschlossen. Wie erfolgreich das neue Konzept sein wird, lässt sich bis dato noch nicht sagen. Pache gibt sich zuversichtlich, gibt aber auch unumwunden zu: „Da ist natürlich auch ein Schuss Hoffnung dabei.

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