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Thannhausen: Gespräche laufen: Wie geht es mit Schreiegg’s Post weiter?

Thannhausen

Gespräche laufen: Wie geht es mit Schreiegg’s Post weiter?

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    Topadresse in Thannhausens Innenstadt. Seit dem die bisherige Betreiberfamilie Nicke angekündigt hat, den Pachtvertrag nicht zu verlängern, wird intensiv nach einem neuen Pächter für das Restaurant und Hotel in der Bahnhofstraße gesucht.
    Topadresse in Thannhausens Innenstadt. Seit dem die bisherige Betreiberfamilie Nicke angekündigt hat, den Pachtvertrag nicht zu verlängern, wird intensiv nach einem neuen Pächter für das Restaurant und Hotel in der Bahnhofstraße gesucht.

    Die Postgasse mit ihren historischen Gebäuden ist ein Schmuckstück Thannhausens. In diesem Umfeld und seinem prestigeträchtigen Ambiente wirken etwa der Weihnachtsmarkt oder Veranstaltungen wie Kult um 8 sehr viel besser als andernorts in der Mindelstadt. Doch zuletzt zieht sich das Leben aus der kleinen Gasse immer mehr zurück. Begonnen hatte der Rückzug mit dem Ortswechsel des Wochenmarkts von der

    Der Vermieter und Eigner der geschichtsträchtigen Immobilie in Thannhausens Innenstadt bedauert diesen Zustand. Er sei sehr daran interessiert, das baldmöglichst zu ändern, versichert er. „Thannhausen ist eine Stadt, die ein Hotel und ein Restaurant in dieser Größe und Güte braucht.“ Um das zu gewährleisten, werde jedoch nichts überstürzt. „Das Hotel muss professionell geführt werden“, ist Goltermann überzeugt und versichert: „Wir sind nach wie vor intensivst dran, werden aber nichts erzwingen.“ Schnelligkeit sei in diesem Zusammenhang nicht gefragt. Das Haus habe nicht nur mit Blick auf die Lokalität eine besondere Positionierung. Der gelte es Rechnung zu tragen. In der Tat gebe es bereits Interessenten.

    Besitzer führt Gespräche mit möglichen Pächtern für Schreiegg's Post

    „Es laufen Gespräche“, verrät Goltermann. „Konkret auf dem Punkt ist aber noch nichts.“ Was Goltermann ärgert, sind die vielen Gerüchte, die in Thannhausen kolportiert würden. Wahlweise werde behauptet, er kriege den Hals nicht voll, er sei mit den Nickes zerstritten oder die Betreiberfamilie hätte den Laden heruntergewirtschaftet. „Stimmt alles nicht“, empört sich Goltermann. „Das ist alles Schmarrn.“ Nach wie vor wohne die Familie Nicke in einer Immobilie Goltermanns. „Wir stehen freundschaftlich und harmonisch zueinander“, betont Goltermann. Selten habe er mit Geschäftspartnern ein so gutes persönliches Verhältnis gepflegt wie mit der Familie Nicke.

    Die Entscheidung, den Betrieb von Schreieggs Post aufzugeben, sei allein aus persönlichen Erwägungen der Familie Nicke erfolgt. Er respektiere diese Entscheidung und könne sie auch nachvollziehen. Groll hege er deswegen keinesfalls. An der Wirtschaftlichkeit des Hauses könne es nicht gelegen haben. Über einen Mangel an Arbeit oder fehlende Gäste hätten sich die Nickes nicht beklagt. Seit gut einem Jahr habe er internationale Headhunter eingeschaltet, die sich um die Nachbesetzung des Hauses kümmern. Dabei wurden auch die Zahlen des Betriebs begutachtet und bescheinigt, „an der Pacht liegt’s niemals“, sagt Goltermann.

    Personalprobleme machen den Betrieb schwierig

    Weitaus problematischer ist das Thema Personal, das jedoch kein singuläres Problem in Thannhausen, sondern generell im Gastrobereich ist. „Es will ja keiner mehr am Wochenende arbeiten, dabei ist die Situation im Gaststättengewerbe eigentlich viel besser als noch vor 30 Jahren“, sagt Goltermann. Wenn das Personal knapp oder unzuverlässig ist, bleibt am Ende nur noch der Chef selbst, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. „Jeden Tag 12 bis 15 Stunden zu arbeiten, das nagt an der gesundheitlichen Substanz“, sagt Goltermann.

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    Einer, der das aus eigener Erfahrung kennt, ist Restaurantbetreiber Ugo Arduini. Zwar hat er nach eigener Aussage noch nicht vor, auf absehbare Zeit sein Restaurant „da Ugo“ im ebenfalls geschichtsträchtigen Thannhauser „Baubergerhaus“ zu schließen. Arduini wird bescheinigt, ein leidenschaftlicher Gastwirt zu sein. „Spaß macht es schon noch“, sagt er. Außerdem hätten er und seine Frau in das Restaurant investiert. Zwar gehe es mit nun zwei Ruhetagen etwas besser, doch mit seinen 67 Jahren spüre auch er, dass die Gastronomie ein harter Job sei. Er sei noch nicht „explizit auf der Suche“.

    Macht auch die "Osteria da Ugo" in Thannhausen zu?

    Wenn ein geeigneter Nachfolger auftauchen sollte, werde auch er sein Restaurant übergeben. So einfach ist das allerdings nicht. „Wenn man sucht, tut man sich schon schwer“, räumt Arduini ein. Die „Osteria da Ugo“ sei ein kleiner Betrieb mit nur 36 Sitzplätzen auf rund 100 Quadratmetern. Übers Knie brechen will auch Arduini nichts. Alles muss passen, alles braucht seine Zeit. Und er denkt auch an seine Kunden. „Die Leute erwarten gutes Essen.“

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