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Thannhausen: Ein Rheinländer will Thannhauser Bürgermeister werden

Thannhausen

Ein Rheinländer will Thannhauser Bürgermeister werden

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    Am Freitagabend präsentierten die Thannhauser Grünen mit Carsten Pothmann ihren Kandidaten für das Bürgermeisteramt. Im Bild (von links): Grünen-Stadtrat Meinhard Veth, Carsten Pothmann, Christina Haubrich, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag und Bernhard Lohr, Grünen-Kreisvorstandsmitglied.
    Am Freitagabend präsentierten die Thannhauser Grünen mit Carsten Pothmann ihren Kandidaten für das Bürgermeisteramt. Im Bild (von links): Grünen-Stadtrat Meinhard Veth, Carsten Pothmann, Christina Haubrich, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag und Bernhard Lohr, Grünen-Kreisvorstandsmitglied. Foto: Stefan Reinbold

    Sicher für viele Thannhauser überraschend war die Personalie, die der Ortsverband der Grünen am Freitagabend im katholischen Pfarrheim präsentierte. Carsten Pothmann soll für die Grünen bei der Kommunalwahl ins Rennen um das Bürgermeisteramt gehen.

    „Sie haben schon gemerkt, das ist kein schwäbischer Name“, erklärte Pothmann bei seiner Vorstellung. In Zürich geboren, aufgewachsen im Ruhrgebiet, verbrachte der 55-Jährige nach dem Studium 18 Jahre in Günzburg. Neben dieser Zeit verbinden ihn verwandtschaftliche Beziehungen zum Grünen-Kreisvorstandsmitglied Bernhard Lohr. Pothmann arbeitet für die Telekom „in führender Position“, wie er unterstrich, und lebt aktuell in Bonn.

    Pothmann: "Unglaublich reizvolle Aufgabe, für Thannhausen Weichen zu stellen"

    Er sehe es als „unglaublich reizvolle Aufgabe an, in dieser wunderbaren Stadt die Weichen für die Zukunft zu stellen“, beschrieb er seine Motivation, als Bürgermeisterkandidat anzutreten. Politisch interessiert und mit Führungserfahrung sowie Kenntnissen in Verwaltung ausgestattet, bringe er wichtige Kompetenzen für das Amt mit. Kommunikation sei in seinen beruflichen Projekten immer sehr wichtig. Darauf wolle er auch als möglicher Bürgermeister großen Wert legen. „Es geht darum, alle mit einzubinden, Betroffene und Beteiligte“, das, so Pothmann, ist ihm „ein Herzensanliegen“.

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    Er sei kein Grüner, aber Grün. Ohne eine entsprechende Parteimitgliedschaft stehe er dennoch voll hinter den Zielen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und mehr Gesundheitsförderung.

    Keine Kinderärzte oder Frauenärzte in Thannhausen

    Insbesondere mit Blick auf Letzteres wolle er in Thannhausen etwas bewegen. Vor allem was die Ausstattung mit Fachärzten, etwa Kinder-, Augen oder Frauenärzte betreffe, sehe er in der Stadt Defizite, deren Beseitigung er als möglicher Bürgermeister angehen möchte. Etwa indem mit einer Unterschriftenliste der Kassenärztlichen Vereinigung Druck gemacht wird. Gleichzeitig könne die Kommune durch die Bereitstellung geeigneter Immobilien die Ansiedlung von Ärzten fördern. Darüber hinaus will Pothmann „Impulse für Handel und Gewerbe“ geben und sich für „noch besseres Wohnen, Leben und Arbeiten“ in Thannhausen einsetzen.

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    Dazu wolle er sich ganz schnell mit den Anliegern sowie mit dem heimischen Wirtschaftskreis in Verbindung setzen. Als besonders wichtig erachtet Pothmann die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und Ausbildungsbetrieben der lokalen Wirtschaft, etwa, wie bereits etabliert, durch Berufsinfomessen. Im Kulturbereich präsentiere sich Thannhausen als eine agile und lebenswerte Stadt. Kulturelle Großveranstaltungen wie Kult um 8 oder das Seifenkistenrennen halte er für eine „extrem gute Sache“. Die Stadt sei in diesem Bereich gut aufgestellt. Er könne sich aber vorstellen, „in puncto Integration noch mehr zu machen“, etwa interkulturelle Lesungen zu veranstalten.

    Thannhausen wird älter und jünger

    Beim Blick auf die Bevölkerungsentwicklung Thannhausens stellte Pothmann fest: „Thannhausen wird älter und jünger“. Auf beide Herausforderungen müsse man auch von kommunaler Seite reagieren. Ein wesentlicher Punkt sei hierbei, bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen und eine adäquate gesundheitliche Versorgung sicher zu stellen. Im Anschluss an Pothmanns Bewerbungsrede referierte die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Bayerischen Landtag, Christina Haubrich, über aktuelle Entscheidungen und Entwicklungen im Gesundheitsausschuss.

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    So verwies sie etwa auf die beschlossene Landarztquote sowie die Möglichkeiten, die sich durch die Auszeichnung von Landkreisen als Gesundheitsregion, zum Beispiel auch der Landkreis Günzburg, eröffnen. Im Rahmen der damit verbundenen finanziellen Förderung konnte etwa der Landkreis Miltenberg durch ein Landarztprogramm dem Mangel an Ärzten im Kreis wirksam entgegentreten. Angesichts der wachsenden Gefahr durch multiresistente Keime forderten die Landtagsgrünen auf Landesebene etwa den Einsatz von Reserveantibiotika in Zucht- und Mastställen zu verbieten, sowie die vom Robert-Koch-Institut formulierten Hygienemaßnahmen in allen Krankenhäusern konsequent umzusetzen. Ein zweiter Teil ihres Vortrags beschäftigte sich mit dem Thema Mikroplastik.

    In der anschließenden Fragerunde dominierten die landes- und bundespolitischen Themen die Diskussion.

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