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Tattoos: Zwischen Rebellion und individueller Schönheit

Tattoos

Zwischen Rebellion und individueller Schönheit

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    Jo Schlegel
    Jo Schlegel Foto: Fotos (2): Sara Müller

    Landkreis Einst von dem alten Volk der Polynesier übernommen und dann von Seemännern und Gefangenen zu zweifelhaftem Ruhm verholfen; tragen heute sowohl junge als auch alte Leute solch ein Kunstgemälde an allen möglichen Körperstellen. Das Tattoo wurde vom verruchten Mitgliedssymbol in Knastgangs zum besonderen „must have“ in Sachen Körperschmuck. Seit Jahren ist es vor allem bei Jugendlichen absoluter Kult. Doch ist es wirklich das Richtige, bereits im Jugendalter ein Bild auf dem Körper verewigen zu lassen? Wir haben uns für euch über diese Frage informiert.

    Jo Schlegel ist Tätowierer und hat sein eigenes Tattoo- und Piercing- Studio in Langenhaslach. Von ihm erfahren wir, dass die „farbigen Bilder für die Ewigkeit“ schon seit Generationen für Jugendliche attraktiv sind. Es ist eine Möglichkeit für sie, gegen die eigenen Eltern oder die Gesellschaft zu rebellieren und sich gleichzeitig durch Motive zu verschönern. Jo sticht zwei bis drei Tattoos am Tag. Doch wie viele Jugendliche? „Durchschnittlich tätowiere ich einen Minderjährigen in der Woche. Natürlich nur nach einem Vorgespräch und mit Erlaubnis der Eltern.“

    Sich vorher genau informieren

    Bei Jugendlichen ist Jo besonders wichtig, dass sie sich vorher genau informieren und sich wirklich sicher mit der Wahl des Motivs und der Körperstelle sind. Tattoos bleiben ein Leben lang und man sollte es einige Jahre später nicht bereuen müssen. Doch was ist so besonders an den Bildern auf der Haut? Es ist wohl die Faszination daran, dass durch eine kleine Nadel und etwas Farbe ein Bild auf der Haut entstehen kann, das sich ewig hält. Außerdem gibt man durch eine Tätowierung etwas von seiner eigenen Persönlichkeit preis. Man macht seinen Körper zu etwas Besonderem und unterscheidet sich somit von der breiten Masse. Doch nach der Entscheidung, sich Tätowieren zu lassen, bleibt immer noch die Frage nach dem richtigen Motiv. Schließlich soll es etwas Ausgefallenes sein, was nicht jeder hat, und trotzdem etwas, was modisch ist und dennoch persönlich.

    Es fiel Jo schwer zu sagen, welches Motiv am häufigsten gewählt wird. Zu den Beliebtesten zählen derzeit Blüten, Sterne und verschiedene Variationen von „tribals“. Immer populärer werden aufwendige Tattoos mit vielen Kleinigkeiten. Jedoch sind das lange nicht alle Motive. Von Totenköpfen über Comicfiguren bis hin zu jeder Art von Tieren ist alles gang und gäbe. An welcher Stelle man das Motiv haben möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Der Knöchel und der Oberarm sind unter anderem recht gern gesehen. Aber ist es wirklich sinnvoll, sich bereits als Jugendlicher tätowieren zu lassen? Ein Tattoo während der Schul- oder Ausbildungszeit bringt einige Nachteile mit sich. Es ist durchaus möglich, dass einem das gewählte Motiv bereits in wenigen Jahren nicht mehr gefällt. Zu- dem kommt die Tatsache, dass ein Arbeitgeber einen Bewerber aufgrund von Tätowierungen ablehnen darf. Und trotzdem schmücken sich immer mehr Jugendliche mit den beliebten Bildern. Jo ließ sich zum ersten Mal mit 16 Jahren stechen. Bereut es nicht.

    Schließlich wollten wir wissen, was man beachten sollte, bevor man sich „unter die Nadel legt“. „Ganz wichtig“, findet Jo „ist es, sich vorher über den Tätowierer und auch die Risiken zu informieren. Man sollte sich darauf vorbereiten und sich ganz sicher sein. Außerdem ist es immer gut, sich über die Arbeiten und die Qualifikation des Tätowierers zu erkundigen.“

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