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Schönebach: Die Suche nach dem Käfer geht bei Schönebach weiter

Schönebach

Die Suche nach dem Käfer geht bei Schönebach weiter

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    Bei Schönebach wurden gestern Bäume gefällt – sowohl an der B300 als auch in einem nahen Waldstück. An den Stämmen wurden Spuren von Käferfraß gefunden. Daher werden die Bäume nun genau untersucht.
    Bei Schönebach wurden gestern Bäume gefällt – sowohl an der B300 als auch in einem nahen Waldstück. An den Stämmen wurden Spuren von Käferfraß gefunden. Daher werden die Bäume nun genau untersucht. Foto: Christian Gall

    Der Lärm einer Kettensäge hallt durch ein kleines Waldstück bei Schönebach. Es folgt ein Knacken, und eine Pappel stürzt mit raschelndem Laub auf eine Wiese. Dann versammeln sich die Experten. Mitarbeiter vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Krumbach sehen sich die gefällten Bäume genau an, beugen sich über die Stämme. Sie suchen nach Spuren des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB). Vor etwa einem Monat wurde ein Exemplar dieser invasiven Art bei Schönebach gefunden – in dem Bereich, der schon seit einigen Jahren eine Quarantänezone ist. Seitdem läuft die Suche nach dem Baum, von dem aus das Tier ausgeschwärmt ist.

    Ilka Heckner von AELF zeigt, wie tief sich Käfer in das Holz fressen.
    Ilka Heckner von AELF zeigt, wie tief sich Käfer in das Holz fressen.

    Die Projektleiterin des AELF gegen den Asiatischen Laubholzbockkäfer, Ilka Heckner, klappt ein Taschenmesser auf und schneidet ein Stück Rinde von einem der Stämme weg. Darunter verbirgt sich ein unscheinbares Loch, aus dem Baumsaft und Späne herausquellen. Mit einem Kabelbinder fährt sie in das Loch hinein. 25 Zentimeter tief versenkt sie ihn im Stamm. „Die Larven fressen sich tief in das Holz hinein“, erklärt die Försterin. Ein anderer Mitarbeiter sägt den Teil des Baums heraus und spaltet den Stamm. Sofort sieht man die Larve, die sich gierig durch das Holz gefressen hat. „Das ist die Larve eines Pappelbocks“, sagt Heckner. Eine heimische Art, die keine größeren Probleme bereitet.

    Suche mit Spürhunden und Baumkletterern

    Seit Mitte August läuft die Suche nach dem ALB. Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter den Baum finden, aus dem er ausgeschwärmt ist. Dann werden in einem Radius von 100 Metern alle Bäume gefällt, in denen sich der Käfer einnisten könnte. Außerdem wird ein Radius von zwei Kilometern zur Quarantänezone erklärt. Mit Ferngläsern, Spürhunden und Baumkletterern sucht die Behörde nach dem Baum. Die Pappeln im Waldstück haben sie gefällt, da ihnen mehrere Fraßlöcher in den Stämmen aufgefallen waren. Zusätzlich zur Untersuchung durch die Mitarbeiter werden auch Spürhunde an den Stämmen entlang geführt, die auf den Geruch des ALB anschlagen. Bei den Pappeln finden sie allerdings keine Spur vom asiatischen Käfer.

    Einige hundert Meter weiter, direkt neben der B300, liegen einige Ahorn-Bäume auf einer Wiese. Auf dem offenen Land ist die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zuständig. Unter der Leitung von Leonie Krebs führen dort die Mitarbeiter die Käfersuche durch. Nach getaner Arbeit werden die gefällten Bäume zu einer kleinen Deponie im Norden von Schönebach gebracht, um sie in maximal zwei Zentimeter große Stücke zu zerhäckseln. Nur so ist sicher, dass kein Käfer überlebt. Auf dieser Deponie kann Ilka Heckner zufolge auch jeder Bürger aus der Quarantänezone sein Laubholz entsorgen. Und einen Hinweis hat sie noch: „Jeder, der in der Zone einen Laubbaum fällt, soll das bei der Behörde anzeigen.“ Die Suche nach dem Käfer-Baum läuft noch bis Ende des Monats. Wird er nicht gefunden, muss die Behörde einen Plan aufstellen, wie es bei Schönebach weitergeht.

    Das ist der Asiatische Laubholzbockkäfer

    Der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) ist ein Bockkäfer-Art, die als Holzschädling gefürchtet ist.

    Ursprünglich war der Käfer in Ostasien ansässig. Seit Mitte der Neunziger Jahre wird er aber auch in Amerika und Europa gefunden.

    Allein der schwarze, vereinzelt weiß gepunktete Körper der Insekten wird etwa vier Zentimeter lang, dazu kommen lange Fühler. Durch ihre Größe können die Tiere vom Boden aus mit einem Fernglas erkannt werden. Auch Löcher in Bäumen sind ein klarer Hinweis auf die Insekten.

    In Bayern gibt es neben Schönebach vier weitere befallene Gebiete in den Landkreisen München, Kelheim und Garmisch-Partenkirchen. Quelle: AELF

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