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Schießsport: So soll die Schützensaison im Kreis Günzburg ablaufen

Schießsport

So soll die Schützensaison im Kreis Günzburg ablaufen

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    Am Schießstand ist jeder Schütze für sich. Eigentlich beste Voraussetzungen für einen Wettkampf unter Corona-Bedingungen.
    Am Schießstand ist jeder Schütze für sich. Eigentlich beste Voraussetzungen für einen Wettkampf unter Corona-Bedingungen.

    Traditionell starten im Herbst die Rundenwettkämpfe der Schützen. Doch auch in diesem Sport ist in diesem Jahr vieles anders. Wegen großer Bedenken, angesichts der Entwicklung der Corona-Pandemie, sagte der Ligaausschuss des Deutschen Schützenbunds (DSB) den Start der Saison in der ersten und zweiten Bundesliga ab (wir berichteten). Im Breitensportbereich dagegen wollen die Schützen an ihren Wettkampfplänen festhalten. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um die anstehende Rundenwettkampfsaison.

    Wird die Saison in Schwaben wie geplant starten?

    Stand jetzt: ja. Bezirkssportleiter Sascha Zirfaß teilte den Vereinen in der vergangenen Woche mit, dass der Bezirk an den Rundenwettkämpfen in Schwaben-, Bezirksober- und Bezirksligen festhalten werde. Auch die Bayernligen sollen nach dem Willen des Bayerischen Sportschützenbundes (BSSB) stattfinden. Hier ist in dieser Saison nach dem Aufstieg von Waldkirch II und dem Abstieg der Offinger Schützen kein Team aus dem Landkreis vertreten.

    Wie begründen BSSB und Bezirk die Entscheidung?

    Laut den Verbandsfunktionären sei der Schießsport auf Breitensportebene gut mit den nötigen Hygienemaßnahmen vereinbar. Zudem wolle man auch und gerade in Zeiten der Pandemie gewisse Sozialkontakte ermöglichen, betont Bezirkssportleiter Zirfaß in seiner Mitteilung und fügt an: „Nach langer Zeit der Einschränkungen in unserem Sport wäre es aus meiner Sicht nur schwer vermittelbar, wenn zahlreiche Kontaktsportarten, wie z. B. Amateurfußball, wieder stattfinden, jedoch ausgerechnet der Schießsport, der von Haus aus einen gewissen Abstand sicherstellt, abgesagt werden müsste. Gerade die Schützen haben ein sehr hohes Sicherheitsverständnis und sehr hohe Disziplin.“

    Schießen: Meister dürfen auch aufsteigen

    Wird es Auf- und Abstiege geben?

    Da alle Ligen wie gewohnt ausgetragen werden sollen, soll es auch Meister bzw. Auf- und Absteiger geben. Lediglich in den Bayernligen wird es wohl, nach der Absage der Bundesligen, keine Aufsteiger geben. Sehr wohl sollen aber Schwabenligisten die Chance haben, aufzusteigen.

    Sascha Zirfaß ist Bezirkssportleiter im Schützenbezirk Schwaben.
    Sascha Zirfaß ist Bezirkssportleiter im Schützenbezirk Schwaben. Foto: Julian Kehrle

    Was passiert, wenn das Infektionsgeschehen zunimmt?

    „Sicherheit hat Vorrang“, betont Sascha Zirfaß. Sollte ein Verein aus einem Landkreis mit erhöhtem Risiko Heimrecht haben, regt er einen Heimrechttausch an. Kranke Schützen sollten zudem den Wettkämpfen fernbleiben. Auch ein Abbruch der Saison könne im Notfall in Betracht gezogen werden. Sollte es zu einem vorzeitigen Abbruch innerhalb der ersten Saisonhälfte kommen, wird die komplette Runde annulliert. Ist die Hinrunde absolviert, wird der jeweils aktuelle Tabellenstand gewertet. Über einen Abbruch entscheidet der jeweilige Ligaleiter in Abstimmung mit der Bezirkssportleitung.

    Gau Günzburg-Land setzt auf Fernwettkämpfe

    Wie sieht es auf Gauebene aus?

    Der BSSB lässt den Gauen bei der Gestaltung ihrer Wettkämpfe freie Hand. So kommt es, dass im Kreis Günzburg unterschiedlich vorgegangen wird. Während der Gau Burgau, nach Auskunft von Gauschützenmeister Wolfgang Majewski, seine Wettkämpfe ganz normal abhält, wird der Gau Günzburg-Land die Saison komplett in Fernwettkämpfen austragen. Gauschützenmeister Siegfried Gallus begründet dies damit, dass vor allen in kleineren Schützenheimen die notwendigen Hygieneregeln nicht eingehalten werden könnten. Um das Risiko für die Schützen zu minimieren, habe man sich daher in Abstimmung mit den Vereinen dazu entschlossen, dass jeder Verein die Wettkämpfe im eigenen Schützenheim austrägt. „Klar geht dadurch der Wettkampfcharakter verloren und auch der Kontakt untereinander fehlt. Aber die Gesundheit geht vor“, so Gallus. Auch der Gau Krumbach setzt zumindest im Jugendbereich auf Fernwettkämpfe. Die Kämpfe der Erwachsenen, die im südlichen Landkreis erst im Januar starten, wolle man laut Gauschützenmeister Helmut Konrad aber in gewohnter Manier austragen.

    Wie laufen die Wettkämpfe ab?

    Wie in anderen Sportarten auch, gelten Abstandsgebote, Maskenpflicht außerhalb des Wettkampfs und Zuschauerobergrenzen. Regelmäßiges Lüften ist ebenso vorgeschrieben, wie Kontakterfassung und die Desinfektion von Schießständen und Leihwaffen. Bei der Bewirtung gelten die gleichen Regeln wie in Restaurants.

    Sebastian Kugelmann ist der Teammanager des SV Waldkirch.
    Sebastian Kugelmann ist der Teammanager des SV Waldkirch. Foto: Bernhard Weizenegger

    Waldkircher Schützen sind zum Zuschauen verdammt

    Wie sieht es in Waldkirch aus?

    „LP One“ und „LP Zwo“ sind in dieser Saison zum Zuschauen verdammt. Da die Schützen laut Pass für den SV Waldkirch schießen, dürfen sie auch für keine Mannschaft aus einer niedrigeren Klasse antreten – es sei denn, sie wechseln von der Luftpistole zu einer anderen Disziplin. Nach Auskunft von Teammanager Sebastian Kugelmann trainiert aktuell jeder Edelweiß-Schütze für sich, auch wenn es ohne ein konkretes Ziel schwer falle, sich zu motivieren. Dass die Bundesliga doch noch stattfindet, glaubt er nicht. „Ich finde es traurig, dass der DSB abgesagt hat, nur weil man keine Ausländer kriegt. Dann hätte es eben mal eine Saison gegeben, in der mehr Deutsche schießen.“ Der SVW hatte in der vergangenen Saison zwei Kämpfe ohne Ausländer ausgetragen und beide gewonnen.

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