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Rückblick: Seit 40 Jahren heißt es „Gut Pfad“

Rückblick

Seit 40 Jahren heißt es „Gut Pfad“

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    Nach der Messe, die von zwei Stamm-Mitgliedern mit Querflöte und Gitarre umrahmt wurde, ernannte Vorsitzender Bernhard Fendt (links) Pfarrer Bernhard Endres zum neuen Kurat und überreichte ihm Kluft, Halstuch und Kreuz, das dieser sofort segnete und sich für die Ehre bedankte.
    Nach der Messe, die von zwei Stamm-Mitgliedern mit Querflöte und Gitarre umrahmt wurde, ernannte Vorsitzender Bernhard Fendt (links) Pfarrer Bernhard Endres zum neuen Kurat und überreichte ihm Kluft, Halstuch und Kreuz, das dieser sofort segnete und sich für die Ehre bedankte. Foto: Karl Kleiber

    Als vor 40 Jahren im oberen Zusamtal der Pfadfinder-Stamm „Sankt Peter Obergessertshausen“ ins Leben gerufen wurde, glaubte niemand so recht an ein langes Bestehen der Vereinigung von Jugendlichen. Nun konnte der Stamm sein 40-jähriges Jubiläum feiern, an dem die ganze Bürgerschaft teilnahm. Für den aus Altersgründen resignierten Kurat Pfarrer Carl Rademaker wurde Bernhard Endres von der Pfarreiengemeinschaft „Oberes Mindeltal“ als Nachfolger ernannt.

    Das Fest nahm seinen Anfang im Pfarrgarten, der sich direkt neben dem Heim der Pfadfinder befindet. Dort gab es ein großes Feuer mit einem Zeltlager, das von den Mitgliedern aufgebaut wurde. Den Höhepunkt des Jubiläums bildete dann ein abendlicher Gottesdienst mit Ortspfarrer Bernhard Endres in der Kirche Sankt Peter und Paul, die auch der Namensgeber des Pfadfinder-Stammes war. Dieser war sichtlich erfreut über den überaus guten Besuch. Gekommen waren auch Gast-Stämme aus Burgau und Ichenhausen mit ihren Bannern.

    Statt einer Predigt trug Zweiter Bürgermeister Joachim Leitenmayer, der beim örtlichen Stamm einer der acht Leiter ist, die Geschichte vor, wie eine kleine Gemeinde im oberen Zusamtal zu einer Pfadfinder-Gruppe kam: Im August 1978 saßen Erwachsene und etliche Jugendliche an einem Feuer und unterhielten sich angeregt. So kam man auch auf die Pfadfinder zu sprechen, die vor nicht allzu langer Zeit in der Nähe ein Zeltlager aufgeschlagen und im Ort eingekauft hatten. Bald darauf hieß es: „Wir wollen auch Pfadfinder werden.“

    Am nächsten Tag standen am frühen Morgen zwölf junge Burschen vor dem Haus von Eugen Domberger und forderten ihn auf, einen Pfadfinder-Stamm zu gründen und deren Leiter zu werden. Da Domberger keine Ahnung hatte, wie eine solche Gründung vonstattengehen sollte, machten sich die Burschen allein auf den Weg nach Thannhausen. Dort wohnte Konrad Kügele im Stadlerstift. Dieser hatte etliche Jahre zuvor im mittelschwäbischen Raum das Pfadfinder-Wesen überhaupt erst ins Leben gerufen. Kügele stand bei den gemeinsamen Bemühungen mit Rat und Tat zur Seite.

    Im Februar 1979, also vor gut 40 Jahren, war es dann so weit. Das Pfadfinder-Versprechen der 18 jungen „Wölflinge“, das im Rahmen einer festlichen Messe gefeiert wurde, war für die Angehörigen und die gesamte Einwohnerschaft ein bisher einmaliges Erlebnis. Geistlicher Rat Wilhelm Schönmetzler zeigte in seiner Predigt den richtigen Weg eines Pfadfinders auf. Nach der Weihe des Stamm-Banners folgte die Abnahme des Versprechens. Jeder der jungen Burschen trat einzeln an die gesenkte Fahne und versprach, sein Bestes zu tun und auf Gott zu hören. Damit waren sie in die Schar der „Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg“ aufgenommen. Als sichtbares Zeichen für die Mitgliedschaft bekam jeder Kluft (Hemd), Halstuch und Anstecknadel überreicht.

    Nach der Gründung der Gruppe gab es ein stetes Kommen und Gehen, wobei die Mitgliederzahl kontinuierlich anstieg. Beim zehnjährigen Jubiläum, zu dem über 140 Pfadfinder aus sieben Stämmen ins Zusamdorf kamen, zählte die Gruppe bereits 31 Jungen aller Altersstufen. Das 15-Jährige wurde mit einem großen Weinfest gefeiert. Eugen Domberger war von der Gründung bis 2004 Vorsitzender, als Kurat fungierte inzwischen Pfarrer Carl Rademaker. Seit 2009 werden auch Mädchen in den Stamm aufgenommen, die von Luzina Pryczek geleitet sowie geführt werden und eine echte Bereicherung im Stamm darstellen.

    Ihr Domizil haben die Pfadfinder im ehemaligen Pfarrstadel, der zu einem Heim umgebaut wurde. Die Gruppen treffen sich wöchentlich. Hauptziel ist die Förderung der dörflichen Gemeinschaft, die Erhaltung alter Bräuche und das Zusammenleben in Jugendgruppen. Vor 15 Jahren übernahmen in Personal-Union Bernhard Fendt und Christian Wolf den Vorsitz des Stammes. Mit einem „Gut Pfad“ beendete Leitenmayer seinen interessanten Rückblick.

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