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Niederraunau: Kurzarbeit bei Faist: Droht der Traditionsfirma der Verkauf?

Niederraunau

Kurzarbeit bei Faist: Droht der Traditionsfirma der Verkauf?

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    Die Firma Faist in Niederraunau wurde 1904 zur Herstellung von Bauprodukten gegründet. Heute ist das Unternehmen Systemlieferant für Anlagenbau und Automobilindustrie.
    Die Firma Faist in Niederraunau wurde 1904 zur Herstellung von Bauprodukten gegründet. Heute ist das Unternehmen Systemlieferant für Anlagenbau und Automobilindustrie.

    Die Auswirkungen der Corona-Pandemie machen auch vor der heimischen Wirtschaft nicht halt. Jüngstes Beispiel ist die Firma Faist-Anlagenbau in Niederraunau. Der Spezialist für Schallschutz und Akustik befindet sich seit Anfang Juni in Kurzarbeit. Und die Zukunftsaussichten sind nicht gut.

    Von der Kurzarbeit seien nicht alle Unternehmensbereiche gleichermaßen betroffen, sagt Sabine Helms, Assistentin der Geschäftsführung. „Insgesamt bewegt sich die Kurzarbeit in moderatem Umfang.“ Im März hatte Helms noch gegenüber unserer Redaktion betont, man sei im Maschinen- und Anlagenbau voll ausgelastet und setze alles daran, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Nun hat sich die Lage offenbar geändert. Helms begründet das damit, dass man bei Faist im Projektgeschäft tätig sei. „Daher ist die Krise verzögert bei uns angekommen. Mittlerweile sind aber einfach Projekte auf Eis gelegt oder verschoben worden.“ Wie es weitergeht, ist offen.

    Faist-Anlagenbau hat schon länger mit Schwierigkeiten zu kämpfen

    Die Corona-Krise trifft Faist zur Unzeit. Andere Entwicklungen in der globalen Wirtschaft machen den Niederraunauern mit Niederlassungen in Bremen, Rumänien und China schon länger zu schaffen. Da sind die Schwächen in der Automobil-Industrie, für die Faist unter anderem akustische Prüfstände herstellt. Da ist die anhaltende Handelskrise zwischen den Vereinigten Staaten und China.

    Sabine Helms spricht auch eine „allgemeine Marktveränderung in Richtung Local Content“ an. Gemeint ist damit die Verlagerung von Fertigungsprozessen ins Inland. Als Beispiel nennt Sabine Helms das Motto von US-Präsident Donald Trump: „America first“. „Wenn Sie dort etwas verkaufen wollen, dann brauchen Sie schon eine amerikanische Adresse.“

    Zu Gerüchten über einen Verkauf äußert sich Faist nicht

    Nicht zuletzt befinde sich Faist zudem mitten in einer „Restrukturierung“ aufgrund dieser Veränderungen am Markt. Was bedeutet das nun für das Unternehmen mit seinen rund 250 Mitarbeitern? Die Geschäftsleitung um CEO Roger Schmidt hält sich bedeckt. „Wir untersuchen alle Optionen“, so Sabine Helms.

    Was das konkret bedeutet, lässt sie offen. Zu Gerüchten, dass Teile der Firma verkauft werden sollen, will man sich bei Faist derzeit nicht äußern. Eine konkrete Antwort, wie es mit der Firma, die vor 116 Jahren in Krumbach gegründet wurde, weitergeht, soll es in einigen Wochen geben.

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