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Krumbach: Neues Angebot im Raum Krumbach: Flexibus bringt Milch und Gemüse nach Hause

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Neues Angebot im Raum Krumbach: Flexibus bringt Milch und Gemüse nach Hause

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    Busunternehmer Josef Brandner vor einem Flexibus. Im Rahmen eines neuen Projekts soll der Rufbus auch zum Transport von Waren nach Hause eingesetzt werden.
    Busunternehmer Josef Brandner vor einem Flexibus. Im Rahmen eines neuen Projekts soll der Rufbus auch zum Transport von Waren nach Hause eingesetzt werden.

    Sich die Milch oder die Pizza mit dem Bus nach Hause bringen lassen? Das ist ab dem kommenden Donnerstag, 21. Januar, in Krumbach und in den umliegenden Gemeinden möglich. Für seine neue Dienstleistung mit dem Namen Flexitrans nutzt Busunternehmer Josef Brandner die Flexibusse (Rufbusse), die sich seit Jahren im Einsatz befinden, auf eine neue Weise. Das neue Angebot soll auch Menschen, die weniger mobil sind, den Einkauf erleichtern.

    Brandner erzählt über seinen Ururgroßvater Josef, der damals von Thannhausen aus Transporte mit Kutschen organisiert hat. Er hat dann Kunden angeboten, auch Waren zu transportieren, beispielsweise von Thannhausen nach Jettingen. „Im Grunde greifen wir diese Idee jetzt mit modernster Technik wieder auf“, sagt Brandner. Sich Lebensmittel und andere Waren nach Hause bringen lassen: Brandner geht davon aus, dass der Bedarf gerade jetzt, in der Corona-Krise, groß ist. Der Kunde könne bei einem Händler Waren nach Wunsch bestellen (telefonisch oder per E-Mail) und sich die Waren dann mit einem Flexibus nach Hause bringen lassen.

    Sich beispielsweise Milch direkt nach Hause bringen lassen? Bald ist dies im Raum Krumbach mit dem Flexibus möglich (Symbolbild).
    Sich beispielsweise Milch direkt nach Hause bringen lassen? Bald ist dies im Raum Krumbach mit dem Flexibus möglich (Symbolbild). Foto: Lukas Schulze (dpa)

    Wahlweise könne der Kunde auch direkt beim Unternehmen BBS Brandner, das den Flexibus organisiert, seine Bestellung per Mail, über ein Formular auf der Website oder telefonisch aufgeben. Dies werde an den Händler weitergeleitet, der den Warenkorb zusammenstelle, der dann wiederum vom Flexibus abgeholt und zum Kunden gebracht werde. Je nach aktuellen Corona-Bestimmungen könne der Kunde seine Wunschwaren auch im Geschäft direkt zusammenstellen lassen und dann durch einen Flexibus nach Hause bringen lassen.

    Bei BBS melden könnten sich natürlich auch Händler, die Waren zu Kunden bringen lassen möchten. Brandner möchte Flexitrans zunächst für den Bereich der Stadt Krumbach, die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Krumbach (Aletshausen, Waltenhausen, Ebershausen, Breitenthal, Deisenhausen und Wiesenbach) sowie für Neuburg und Ursberg mit den jeweiligen Ortsteilen auf den Weg bringen. Eine Verbindung gebe es somit beispielsweise auch zu den Dorfläden in Neuburg und Mindelzell.

    Das Flexibus-Projekt startete in Krumbach im Jahr 2009

    Mit seinem aktuellen Zuschnitt entspricht die Dimension dieses Pilotprojekts gewissermaßen der Urform des Flexibusses, der im Jahr 2009 in diesen Kommunen seinen Betrieb aufnahm. Der Rufbus ist mittlerweile flächendeckend im Kreis Günzburg und auch in weiten Bereichen im benachbarten Kreis Unterallgäu im Einsatz. Brandner berichtet, dass pro Warentransportfahrt ein Preis von fünf Euro für den Kunden anfalle. Bei den Waren selbst gebe es keinen Mindestbestellwert.

    Wenn der Kunde das wünsche, bringe der Flexibus auch eine kleine Packung Kaugummi, sagt Brandner. Ob einen Liter Milch, drei Kilo Kartoffeln oder beispielsweise gar eine hochwertige Uhr: Der Kunde könne entscheiden, was er sich durch den Flexibus liefern lassen möchte. Für das neue Projekt sei aktuell ein Flexibus umgebaut worden. Dabei wurden nach Auskunft von Brandner zwei Fahrgastsitze zugunsten eines Regals entfernt.

    Der Service könne erstmals am kommenden Donnerstag, 21. Januar genutzt werden. Möglich sei dies dann täglich zwischen 7 Uhr und 20 Uhr. Für die ersten 25 Interessenten sei der Transport kostenfrei. Vor dem Start des Versuchs wurden von BBS Brandner gut 30 Kunden telefonisch befragt, ob sie an einem solchen Angebot Interesse hätten. Die Resonanz sei insgesamt sehr positiv gewesen. Jetzt soll ein zwei- bis dreimonatiger Versuch erfolgen. Dann möchte Brandner entscheiden, ob und in welcher Form das Projekt Flexitrans fortgeführt wird.

    Brandner nutzt die Hilfe des Fachbüros Trafficon Consulting

    Mit dem Projekt betrete BBS Brandner deutschlandweit Neuland. Genutzt werde könne ein Bundesförderprogramm („LandMobil“). Entwickelt worden sei das Projekt zusammen mit dem Fachbüro Trafficon Consulting (München, Salzburg). Das Projekt stehe auch für das Ziel, gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu fördern. Das Angebot sei überdies für Menschen gedacht, die sich aus gesundheitlichen Gründen mit dem Einkaufen schwertun.

    Brandner berichtet, dass die Flexibus-Fahrgastzahlen infolge der Corona-Krise zurückgegangen seien. Durch staatliche Ausgleichszahlen habe man in diesem Bereich das Jahr 2020 überstehen können. Man müsse sehen, was jetzt 2021 bringe. Auch mit Blick darauf verspricht sich Brandner vom neuen Flexitrans-Projekt einen wichtigen Impuls.

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