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Warum in Neuburg eine Straße künftig "Am Spielbrett" heißt
![Die Ost-West-Achse im erweiterten Industriegebiet in Neuburg wird als Gewerbestraße tituliert. Die Ost-West-Achse im erweiterten Industriegebiet in Neuburg wird als Gewerbestraße tituliert.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Für die Benennung der Straßen im Neuburger Industriegebiet gibt es jetzt eine Lösung. Warum dabei die Namen bekannter Persönlichkeiten keine Rolle spielen.
Die Straßennamen für das erweiterte Industriegebiet in Neuburg stehen fest. Die von Süden nach Norden verlaufende Straße wird künftig "Am Spielbrett" heißen. Die "West-Ost-Achse" wird als "Gewerbestraße" bezeichnet. Auf der Vorschlagsliste standen auch bekannte Namen.
Mit der Benennung "Spielbrett" lebt in Neuburg jetzt aber ein alter Flurname auf. "In diesem Bereich wurde so die Flur genannt", so Bürgermeister Markus Dopfer. Der Rathauschef stellte zahlreiche von Bürgern eingereichte Vorschläge vor. In die engere Auswahl kam auch der Name des ehemaligen Bürgermeisters Martin Fischer. 28 Jahre war dieser Gemeindechef in Neuburg und nach seiner Pensionierung zum Altbürgermeister ernannt worden.
Neuburger Straßen: Was alles auf der Vorschlagsliste stand
Mit Fritz Werner, Ehrenbürger, Lehrer und Organist sowie Paul Kuen, ehemaliger Musiker, wurden zwei weitere Persönlichkeiten vorgeschlagen. Letztendlich nahmen die Markträte aber von Straßennamen nach verdienten Bürgern Abstand. Dafür eignen sich Straßen in Wohngebieten eher, war die mehrheitliche Meinung des Gremiums. Johannes Huber betonte, dass gerade für Gewerbebetriebe kurze Bezeichnungen zweckmäßiger seien als solche mit Bindestrich und mehreren Wörtern. Auf der Vorschlagsliste standen zudem Bezeichnungen wie "Drei-Täler-Straße", alte Handwerksberufe wie "Sattlerstraße" oder "Berthold von Neuffen" von einem Adelsgeschlecht aus dem 13. Jahrhundert. "Mit 'Gewerbestraße' haben wir einen neutralen und für alle akzeptablen Straßennahmen gefunden", so Dopfer.
Geschwindigkeitsbeschränkungen: Die schlechten Straßenverhältnisse in der Neuburger Bahnhofstraße veranlassten jetzt die Markträte, dort die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer zu beschränken. "Durch die starken Regenereignisse in jüngster Zeit haben sich die Unebenheiten erneut verschlechtert, auch klagen die Anwohner über zunehmenden Lärm", so der Rathauschef. In Absprache mit der Polizei und auch aus Haftungsgründen erfolgt jetzt die Geschwindigkeitsbeschränkung mit dem Hinweisschild "Straßenschäden". "Es handelt sich aber nur um eine temporäre Begrenzung", so Dopfer. Die Bahnhofstraße wird im Zuge der Dorferneuerung neu ausgebaut. "Dann werden wir wieder entscheiden", so der Bürgermeister. Abgelehnt wurde dagegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer in der Kirchsteigstraße in Langenhaslach. Ein Anwohner brachte eine Geschwindigkeitsbeschränkung ins Spiel. Es handle sich um eine lange gerade verlaufende Straße, wo viele Autofahrer beschleunigen und zunehmend Lärm erzeugen, hieß es vonseiten des Antragstellers. Zudem habe der Durchgangsverkehr auf dieser Straße in den letzten Jahren zugenommen. Zwei mobile Messungen im vergangenen Jahr zeigten jedoch, dass die Geschwindigkeit bei den jeweils vier Wochen andauernden Messungen nicht wesentlich überschritten wurden. Einmal überschritten fünf Prozent und zum anderem 14 Prozent der gemessenen Fahrzeuge die zulässige Höchstgeschwindigkeit. "Die Polizei sieht eine rechtskonforme Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit fraglich", so Dopfer. Der Antrag wurde von den Markträten abgelehnt.
![Bis zum Ausbau der Neuburger Bahnhofstraße im Rahmen der Dorferneuerung wird dieses aufgrund des miserablen Zustands auf 30 Stundenkilometer beschränkt. Bis zum Ausbau der Neuburger Bahnhofstraße im Rahmen der Dorferneuerung wird dieses aufgrund des miserablen Zustands auf 30 Stundenkilometer beschränkt.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Feuerwehr: Kommandant Johannes Huber und sein Stellvertreter Stefan Zimmer wurden kürzlich im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Langenhaslach in ihren Ämtern bestätigt. Dies taten jetzt auch Neuburgs Markträte per einstimmigem Beschluss.
Bauentwicklungen: Am Megamatplatz in Neuburg wird durch den dort ansässigen Industriebetrieb eine Büro-Container-Anlage beseitigt und durch Neubau eines Bürogebäudes in Modulbauweise ersetzt. Vier Mehrfamilienhäuser mit rund 14 Wohneinheiten plant ein Investor im nördlichen Bereich der Dorfstraße gegenüber der Schulstraße in Wattenweiler. Dort befindet sich aktuell ein leerstehendes landwirtschaftliches Anwesen auf einer leichten Anhöhe. Grundsätzlich stimmte das Gremium mehrheitlich der Bauvoranfrage zu. Es fordert jedoch ausreichend Stellplätze - gefahrenträchtig seien zudem die geplanten Grundstücksein- und -ausfahrten aufgrund des hohen innerörtlichen Durchgangsverkehrs. Abgelehnt wurde dagegen eine Bauvoranfrage für ein Einfamilienhaus am Ende der Ellzeer Straße. Das Grundstück befindet sich im Außenbereich.
Hochwasserschutz: Bürgermeister Markus Dopfer hat im Juli an einer Veranstaltung des Landkreises zum Thema Hochwasser in Verbindung mit Starkregenereignissen teilgenommen. Für Gewässer dritter Ordnung, also kleinere Gewässer, wird der Landkreis in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden Gefahrenkarten erstellen. "Zudem habe ich das Wasserwirtschaftsamt um Prüfung von zu schützenden Bereichen angeschrieben und um mögliche Zuwendungen gebeten", so Dopfer. Die Bandbreite der Maßnahmen sei groß und kostenintensiv. "Wir sind an dem Thema Hochwasserschutz und etwaigen Maßnahmen, auch im Bereich der Riedstraße dran", versicherte Dopfer auf Anfrage von Otto Bader. Zunächst müsse jedoch eine Lösung für den hohen Fremdwassereintritt in den Schmutzwasserkanal aus Richtung Edelstetten gefunden werden. Dopfer erinnerte zudem daran, dass jeder Hausbesitzer zum Eigenschutz Rückstauklappen vorsehen müsse.
Spielplätze: Eine attraktivere Ausstattung der örtlichen Spielplätze forderte Markträtin Evelyn Zimbelmann. Im Fokus habe sie dabei den Spielplatz in Halbertshofen. Auch kleine Plätze sollten laut der Markträtin nicht in Vergessenheit geraten und hin und wieder ertüchtigt werden.
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