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Nattenhausen: Max Dinger aus Nattenhausen ist bester Nachwuchskletterer Bayerns

Nattenhausen

Max Dinger aus Nattenhausen ist bester Nachwuchskletterer Bayerns

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    Max Dinger von der DAV-Sektion Krumbach an der Wand im Kletternzentrum Augsburg. Der 14-Jährige sicherte sich hier den Landesmeistertitel im Lead-Klettern.
    Max Dinger von der DAV-Sektion Krumbach an der Wand im Kletternzentrum Augsburg. Der 14-Jährige sicherte sich hier den Landesmeistertitel im Lead-Klettern. Foto: Heiner Schmidl

    Schon seit einiger Zeit gilt Max Dinger aus Nattenhausen als große Nachwuchshoffnung der bayerischen Sportkletterer. Jetzt hat der Schüler, der am kommenden Samstag seinen 15. Geburtstag feiert, diese Hoffnung erneut bestätigt. Bei den Landesmeisterschaften im Lead-Klettern holte er seinen dritten bayerischen Meistertitel in diesem Jahr und ist nun offiziell in allen Disziplinen der Olympischen Kombination (Lead, Bouldern, Speed) der Beste seiner Altersklasse in Bayern.

    Dabei hatte Max Dinger an der durch die Corona-Pandemie verursachte Zwangspause durchaus zu knabbern, berichtet Mutter Marion Dinger. „Als die Hallen geschlossen waren, gab es schon über den Bayernkader viel fürs Training zu Hause. Aber so richtig motiviert war er da nicht.“ Wer nahe der Berge wohnte, hatte Glück. Dinger aber saß daheim in Nattenhausen und sehnte den Tag herbei, wenn die Kletterhallen wieder öffneten. Als der dann im Mai kam, habe er aber laut Mutter Marion schnell gemerkt, dass einiges fehlt. „Ab da hat er richtig Vollgas gegeben und ist ständig unterwegs, von einer Halle zur anderen, hat viel Ausdauertraining gemacht. Jetzt ist er richtig gut drauf.“

    Wettkampf der Sportkletterer im DAV-Kletterzentrum in Augsburg

    Das bewies Dinger am Sonntag im DAV-Kletterzentrum in Augsburg. Hier trainiert er nicht nur mehrmals die Woche, weil die auf Breitensport ausgelegte Halle seiner Heimsektion in Krumbach ihm nicht die nötigen Schwierigkeitsgrade bieten kann. Hier fand auch die bayerische Meisterschaft im Leadklettern statt. Hier müssen die Athleten auf einer ihnen unbekannte Route möglichst weit kommen. Nach den Qualifikationsrunden ging Dinger als Erstplatzierter ins Finale. Weil sein Konkurrent Florian Schweiger (Ringsee) genauso weit kam, ging der Sieg an den Nattenhauser.

    Die Disziplinen im Sportklettern

    Wettkampfkletterer müssen sich in der Halle in drei verschiedenen Disziplinen messen. Die Kombination aus allen drei ist bei den Olympischen Spielen 2020 als einzige Wettkampfform anerkannt. In der Regel gibt es mehrere Wettkampfrunden.

    Lead: Hier müssen die Kletterer eine ihnen unbekannte, bis zu 15 Meter lange Route nachklettern, die extra für den Wettkampf festgelegt wird. Die Kletterer dürfen sie nur vom Boden aus besichtigen. Die Routen werden von Runde zu Runde schwieriger, Ziel ist, möglichst weit zu kommen. Zeit spielt nur eine untergeordnete Rolle.

    Bouldern: Hier wird ohne Sicherung in Absprunghöhe (nicht mehr als drei Meter) geklettert. Ziel ist, mehrere vorgegebene Kurzroute (sogenannte Boulder) mit möglichst wenigen Versuchen zu durchklettern. Markiert sind Start-, Zonen- (für eine Teilwertung) und Schlussgriff.

    Speed: Hier ist Route weltweit genormt und immer gleich. Ziel ist es, sie in möglichst kurzer Zeit zu durchklettern. Dabei treten zwei Athleten parallel gegeneinander an. Die Weltrekorde für die 15 Meter hohe Normwand liegen bei 5,48 (Männer) und 6,99 (Frauen) Sekunden.

    Es war nicht das erste Mal, dass Dinger in dem Duell die Oberhand behielt. Anfang September siegte der 14-Jährige auch bei den Speed-Meisterschaften in Rosenheim. Auf der weltweit genormten Route geht es allein um Geschwindigkeit. Konkurrent Florian Schweiger war in Qualifikation und Halbfinale jeweils schneller als Max Dinger, stürzte aber im Finale und der Nattenhauser siegte mit einer Zeit von 9,5 Sekunden. Bereits im Februar hatte Dinger zudem auf der Freizeitmesse Free in München den Sieg im Bouldern (Klettern ohne Seil auf geringer Höhe) geholt, ebenfalls vor Florian Schweiger.

    Nun tritt Max Dinger auf Bundesebene gegen die Besten an

    Nach der vorläufigen Krönung auf bayerischer Ebene peilt Max Dinger nun die deutsche Spitze an. Von Landestrainerin Ines Dull wurde er für den Europacup nominiert, der am 17. und 18. September in Augsburg stattfindet. Danach steht am 26./27. September in Wetzlar der Deutsche Jugendcup im Lead und am 1. November in Hamburg der Jugendcup im Speedklettern an.

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