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Nattenhausen: Krippen, Kunst und Kupfer in Nattenhausen

Nattenhausen

Krippen, Kunst und Kupfer in Nattenhausen

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    Ein Kunstwerk mit Seltenheitswert: die Weihnachtskrippe von Hans Rubenwolf. Hintergrund und Figuren hergestellt aus Kupferblech.
    Ein Kunstwerk mit Seltenheitswert: die Weihnachtskrippe von Hans Rubenwolf. Hintergrund und Figuren hergestellt aus Kupferblech. Foto: Alois Thoma

    „Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe oder duld in Ruh, bist du Ambos sei geduldig, bist du Hammer schlage zu!“ steht in großen Lettern an der Wand seiner Werkstatt in Nattenhausen. Manchen kraftvollen Hammerschlag hat hier Hans Rubenwolf schon gemacht, um am

    Vor allem in der Vorweihnachtszeit verbringt er viele Stunden am „Burgberg“ in seiner „Blechalm“, wie er seine Schmiede liebevoll nennt. Schalen, Teller, Vasen, Türfüllungen und vieles andere mehr wurden mit der Technik Metall-Treiben aus Messing, Kupfer, Stahl und anderen Materialien schon hergestellt. Doch Hans Rubenwolf hat seine eigene „Kunstrichtung“ entwickelt. „Ich denke, die Idee, in diesem Stil auch mal Krippenfiguren zu fertigen, kann ich für mich beanspruchen“, sagt er und verrät, wie sie entstand. Beim Anblick von sogenannten Kastenkrippen, bestückt mit Papier- und Holzfiguren oder mit „Bachene“. Seit etwa 25 Jahren setzt er seine Idee um, früher „so nebenbei“, weil da einfach die Zeit gefehlt hat. Heute betreibt er das Treiben intensiver. Mit seinem Hobby Geld verdienen will er jedoch nicht. „Aufträge nehme ich nicht an“, betont Hans Rubenwolf, denn seine Werke seien nicht für den Verkauf, sondern nur für den Eigenbedarf bestimmt. So werden als nächstes Tochter und Sohn mit einer Krippe aus

     „Bei größeren Figuren tut man sich natürlich leichter“, sagt Hans Rubenwolf, als er gerade ein drei mal fünf Zentimeter großes Schaf bearbeitet. Das wichtigste Werkzeug sind hierfür sogenannte Punzen (Meißel). Rund 80 Stück hat er in vielen Größen und Formen an seinem Arbeitsplatz in Reichweite, alle selbst hergestellt. „Die Kunst ist es, nach Möglichkeit beim ersten Griff immer den Richtigen zu finden“, weiß der Kunstschmied aus Erfahrung. Aber gerade die Erfahrung ist es, die ihm die Gewissheit gibt, dass fast jeder Griff sitzt, wenn ihn mal wieder die Lust am Treiben treibt…

    Zuerst wir eine Zeichnung von der Figur angefertigt und auf das Kupferblech geklebt. Die Striche werden dann mit einem Punzen eingeklopft. Jetzt wird die Form glühend heiß und somit weich gemacht. Nach dem Eintauchen ins Wasserbad lässt sie sich nun gut bearbeiten. Auf einer Filzmatte liegend wird durch Treiben der Rückseite ein plastisches Volumen geschaffen. Noch plastischere Strukturen entstehen, wenn die Vorderseite in heißes schwarzes Pech gedrückt und erneut mit Meißeln bearbeitet wird. Um auch die Ränder entsprechend verfeinern und vertiefen zu können, muss die Rückseite der Figur mit Blei ausgegossen werden. Mit Blechschere werden Figur und Restmaterial getrennt und die scharfen Kanten noch gefeilt. Die letzten Arbeitsschritte dienen der Verschönerung des Metalls: Die Figur wird entfettet, mit verdünnter Salzsäure blank gemacht, mit Schwefelleber schwarz-braune Färbung erzeugt, mit Stahlwolle abgerieben und abschließend noch mit farblosem Lack bestrichen.

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