Startseite
Icon Pfeil nach unten
Krumbach
Icon Pfeil nach unten

Krumbach: Nach Renovierung: Das ist neu im Krumbacher Kino

Krumbach

Nach Renovierung: Das ist neu im Krumbacher Kino

    • |
    Vor 20 Jahren erfuhr das Krumbacher Kinowesen praktisch durch einen Neubau an gleicher Stelle eine wertvolle Bereicherung und zugleich den Namen CinePark.
    Vor 20 Jahren erfuhr das Krumbacher Kinowesen praktisch durch einen Neubau an gleicher Stelle eine wertvolle Bereicherung und zugleich den Namen CinePark.

    Seit 1987 verantwortet Wolfgang Christ das Krumbacher Kinogeschehen und wird dies auch in nächster Zeit tun, wie sich in diesen Tagen zeigt. Bis zum kommenden Donnerstag ist der CinePark wegen grundlegender Renovierungsarbeiten geschlossen.

    Beide Vorführräume bekommen einen neuen Boden mit deutlich bequemeren und breiteren Stühlen sowie beidseitigen Armlehnen, was die Platzzahl bei derzeit 100 beziehungsweise 130 Sitzplätzen etwas verringert. Auf den modernsten Stand gebracht werden außerdem die Elektrotechnik, die Akustik und die gesamte Innenausstattung. Die Besucher erwartet zudem ein neu gestalteter Eingangsbereich samt Foyer und Treppenaufgang. Die Kosten dafür beziffert Christ auf einen sechsstelligen Euro-Betrag. Der Kinobetreiber: „Nach 20 Jahren war die Ausstattung aufgebraucht und nicht mehr zeitgerecht. Jetzt bekommen unsere Gäste ein Schmuckkästchen.“

    Nach Renovierung startet das Kino in Krumbach mit aktuellen Filmen

    Das soll zugleich ein Geschenk für jeden Kinobesucher sein, denn in diesen zwei Jahrzehnten waren dies immerhin eine Million. An den Eröffnungstagen zeigt Christ drei „brandaktuelle Streifen“, nämlich ab Donnerstag den Abenteuerfilm „Jumanji – the next Level“ und „Die Eiskönigin“. Für die jüngeren Besucher läuft ab Mittwoch, 18. Dezember, „Star Wars“ – Der Aufstieg Skywalkers“.

    Filmkaufmann Wolfgang Christ investiert eine beträchtliche Summe in den neuen CinePark mit seinen beiden Kinosälen und macht ihn wieder zu einem echten Schmuckstück.
    Filmkaufmann Wolfgang Christ investiert eine beträchtliche Summe in den neuen CinePark mit seinen beiden Kinosälen und macht ihn wieder zu einem echten Schmuckstück.

    Die Kammelstädter Kino-Geschichte beginnt im Jahre 1903. Damals konnten mit einem „Salon-Elektro-Biographen erstmals in einem verdunkelten Raum lebende Fotographien auf einer beleuchteten Leinwand“ bestaunt werden. Es hat sich viel gewandelt in den folgenden Jahrzehnten, bevor 1932 das erste Krumbacher

    Der ’Salon-Biograph’ von 1903 hatte bald ausgedient. Es kamen der Erste Weltkrieg und anschließend die Inflationsjahre, bevor 1932 im Rückgebäude des früheren Gasthofs Zum Kreuz, also in unmittelbarer Nachbarschaft des heutigen Cine-Parks, die „Krumbacher Lichtspiele“ eröffnet wurden. Mit ihnen begann die Ära „Kinomüller“, die bis ins Jahr 1946 dauern sollte. Betreiber Johann Müller zeigte zur Eröffnung die Tonbild-Operette „Ihre Hoheit befiehlt“ bei Eintrittspreisen von 60 und 80 Pfennigen und Sperrsitz für 1,10 Reichsmark. In den letzten Monaten vor Kriegsende fielen dann zahlreiche Aufführungen wegen Bombenalarm aus, bevor die amerikanische Besatzung im Juli 1946 das Kino wieder öffnen ließ.

    Das „Neue Filmtheater Krumbach“ wurde im Jahre 1950 von den Geschwistern Wiedemann am westlichen Marktplatz gebaut.
    Das „Neue Filmtheater Krumbach“ wurde im Jahre 1950 von den Geschwistern Wiedemann am westlichen Marktplatz gebaut.

    Es war damals schon eine turbulente Zeit, auch was das Kino betrifft. So mussten die Besucher an kalten Wintertagen taschenweise Brennholz mitbringen und wurden dafür mit einem Sitzplatz belohnt, während die anderen bei großem Andrang lediglich einen Stehplatz erhielten. Eine erhebliche Verbesserung gab es dann ab Juli 1950. Die Geschwister Wiedemann hatten in der Nachbarschaft in einem Neubau das „Neue Filmtheater Krumbach“ eingerichtet, das sie zuerst selbst betrieben. Sie waren nach den Aufzeichnungen von Walter Gleich in seinem Buch „

    Wolfgang Christ übernahm das Krumbacher Kino 1987

    Mieter beider Häuser war später Willy Sturm, den 1987 Wolfgang Christ als Betreiber ablöste. Eine weitere Veränderung brachte dann das Jahr 1988 durch die Schließung des Marktplatz-Kinos, verursacht durch die beträchtlichen Schäden von einem Hochwasser im Sommer vorher. Filmkaufmann Christ erinnert sich: „Im Keller stand die ganze Technik samt Heizung voll unter Wasser. Eine Renovierung kam auch nach Meinung der Hausbesitzer nicht in Frage.“

    Das Fazit: Das Gebäude stand zehn Jahre leer, bevor es total umgebaut und 1998 praktisch als Neubau mit zwei Vorführsälen im Dezember 1999 als CinePark wieder in Betrieb genommen wurde. Nach 20 Jahren stand jetzt erneut eine neue grundlegende Renovierung an. Das Hürbener Kino stellte im Januar 2013 aus sicherheitstechnischen Gründen seinen Betrieb ein, und zwar mit dem Heinz-Erhard-Film „Der letzte Fußgänger“. Für Wolfgang Christ geht die Film-Epoche jedoch weiter: „Krumbach wird sein Kino behalten, solange es mich gibt. Das habe ich dem in Frankfurt lebenden jetzigen Besitzer Dr. Johann Georg Haas versprochen.“

    Lesen Sie auch:

    Kinobetreiber Wolfgang Christ erlebte den Mauerfall in Berlin

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden