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Muttershofen/Thannhausen: Leitenmaier: Mit 400 Mark fing es in Ziemetshausen an

Muttershofen/Thannhausen

Leitenmaier: Mit 400 Mark fing es in Ziemetshausen an

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    Das ehemalige Kreisaltenheim in Thannhausen wird zum neuen Firmensitz umgebaut.
    Das ehemalige Kreisaltenheim in Thannhausen wird zum neuen Firmensitz umgebaut. Foto: Heinrich Lindenmayr

    Aus der Ferne habe er auf dem Autobahnring um Berlin orangefarbene Firmenschilder an den Baufahrzeugen leuchten sehen, die ihn an eine Straßenbaufirma im südöstlichen Landkreis Günzburg erinnert hätten, erzählte Georg Schwarz beim Firmenjubiläum „70 Jahre Leitenmaier“. Schwarz hatte damals, wenige Jahre nach der Wiedervereinigung, eine Besuchergruppe zur politischen Bildung durch die Hauptstadt geführt. Als er die Baustelle passierte, stellte er erstaunt fest, dass hier tatsächlich die Autobahnbauer von Leitenmaier bei der Arbeit waren. Zahlreiche Straßenbaugroßprojekte hat das Unternehmen Leitenmaier in ganz Deutschland durchgeführt. Viele der neuen Straßen im Osten Deutschlands baute die Firma aus dem Ziemetshauser Ortsteil Muttershofen, aber auch wichtige Verbindungen in Bayern: beispielsweise die A 7, die A 8 und die A 96. Renommierte Großprojekte wie der Flughafen in Memmingen oder die Infrastruktur rund um die Allianz-Arena in München zählen zu den Leistungen, die man im Rückblick auf die 70-jährige Firmengeschichte gerne hervorhebt. Dabei hatte alles ganz klein angefangen, als Lorenz Leitenmaier am 21. November 1949 eine Garage mietete und mit einem Startkapital, bestehend aus geliehenen 400 Mark und einer Aktentasche, gefüllt mit Werkzeug, eine Kfz-Werkstätte eröffnete.

    Neue operative Schwerpunkte

    Nach neun Jahren kaufte Leitenmaier den ersten Lkw und ein Grundstück für die erste betriebseigene Werkstatt. Dann ging es rasch voran und nach und nach orientierte sich die noch junge Firma um: Transport, Kies, Beton, Asphalt, Kanal- und Straßenbau wurden die neuen operativen Schwerpunkte. Die Geschichte der Firma Leitenmaier ist eine wechselvolle Geschichte, geprägt durch viele Ankäufe, Übernahmen und Verkäufe, immer orientiert daran, in einer schnelllebigen Zeit sich den rasch wandelnden Bedingungen des Marktes anzupassen. Seit einigen Jahren ordnet Peter Leitenmaier das Unternehmen von Grund auf neu. Es besteht heute aus fünf Firmen, deren Aufgaben perfekt aufeinander abgestimmt sind.

    Das ehemalige Kreisaltenheim in Thannhausen wird zum neuen Firmensitz umgebaut.
    Das ehemalige Kreisaltenheim in Thannhausen wird zum neuen Firmensitz umgebaut. Foto: Heinrich Lindenmayr

    Die Lorenz Leitenmaier KG ist überwiegend für die Rohstoffgewinnung zuständig. Verwertet wird das Material von der LS Bau AG in Muttershofen und dem Bauunternehmen Stanglmeier in Abensberg. Die Firma AVES verfüllt, rekultiviert und entsorgt den Abfall und die Firma TCS wartet und repariert den großen Fahrzeug- und Maschinenpark, ist aber auch für Privat- und Großkunden tätig. Die Umstrukturierung soll das Lebenswerk von Peter Leitenmaier sichern, das heißt, die Verantwortung für den wirtschaftlichen Erfolg auf gute Nachwuchskräfte verteilen und das Unternehmen in eine geordnete Zukunft lenken.

    Stark mit der Region Mittelschwaben verbunden

    Auch wenn die Firma überregional operiert, so ist sie doch stark mit der Region verbunden. Leitenmaier baut beispielsweise derzeit die Ortsumfahrung von Münsterhausen. In Thannhausen errichtet die LS Bau AG an der Straße nach Edelstetten auf einer Fläche von 25000 Quadratmetern ihren neuen Bauhof. Er soll im März 2020 fertig sein. Und schließlich erwarb Peter Leitenmaier das ehemalige Kreisaltenheim am östlichen Ortseingang von Thannhausen und führt es einer mehrfachen Weiternutzung zu. Im Bereich des ehemaligen Altenheims entstanden viele Wohnungen. Die ehemalige Großküche konnte an einen Caterer vermietet werden und den Trakt des alten Krankenhauses baut die Unternehmensgruppe zum firmeneigenen Bürogebäude um.

    Weitere Informationen finden Sie in folgender Geschichte:

    Urteil gegen Leitenmaier aufgehoben

    Die Unternehmensgruppe Leitenmaier:

    LS Bau AG

    Geschäftsführung: Lothar Urmoneit und Leo Wiedemann. Aufgaben: Straßenbau, Bauwerkserhaltung, Asphaltmisch- und Transportleistungen. Betriebsleistung: 37 Millionen Euro. 250 Mitarbeiter.

    Lorenz Leitenmaier KG

    Geschäftsführer: Peter Leitenmaier. Aufgaben: Immobilien, Gewinnung von Kies und Sand, Erdarbeiten, Betreiben und Verfüllen von Gruben. 32 Mitarbeiter. Umsatz: 5,5 Millionen Euro.

    Josef Stangelmeier - Bauunternehmung GmBH & Co. KG

    Geschäftsführer: Michael Welzhofer, Christiana Leitenmaier, Leo Wiedemann. Aufgaben: Hochbau, Tiefbau, Rohrleitungsbau, Schwarzdeckenbau. Betriebsleistung: 50 Millionen Euro. 260 Mitarbeiter.

    TCS

    Geschäftsführer: Michael Bschorr. Werkstatt für PKW, LKW, Baumaschinen und Landmaschinen.

    AVES

    Geschäftsführer: Daniel Waibel. Aufgaben: Abfall, Entsorgung.

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