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Münsterhausen: Wie bei der Münsterhauser Umgehung für Naturschutz gesorgt wird

Münsterhausen

Wie bei der Münsterhauser Umgehung für Naturschutz gesorgt wird

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    Die Arbeiten an der Ortsumfahrung sind weitreichend fertiggestellt, noch eine größere Baustelle, wie unser Bild zeigt, gibt es momentan an der Mindelbrücke am südlichen Ortseingang, wo umfangreiche Bodenaufschüttungen durchgeführt werden, um den Anschluss an den Kreisverkehr herzustellen. Parallel zu den noch weiter auszuführenden Arbeiten erfolgt in Kürze die Bepflanzung und Begrünung an den Böschungen und Straßenrändern gemäß den Planungen und nach den Vorgaben des Artenschutzgesetzes.  	r
    Die Arbeiten an der Ortsumfahrung sind weitreichend fertiggestellt, noch eine größere Baustelle, wie unser Bild zeigt, gibt es momentan an der Mindelbrücke am südlichen Ortseingang, wo umfangreiche Bodenaufschüttungen durchgeführt werden, um den Anschluss an den Kreisverkehr herzustellen. Parallel zu den noch weiter auszuführenden Arbeiten erfolgt in Kürze die Bepflanzung und Begrünung an den Böschungen und Straßenrändern gemäß den Planungen und nach den Vorgaben des Artenschutzgesetzes. r Foto: Werner Glogge

    Ein wichtiges Thema der jüngsten Gemeinderatssitzung in Münsterhausen in der Mehrzweckhalle der Grundschule waren die durchzuführenden Maßnahmen im Rahmen des Naturschutzgesetzes an der Trasse der Ortsumfahrung. Um die Corona-Auflagen erfüllen zu können, wählte man die Mehrzweckhalle der Grundschule als Tagungsort, denn hier fanden neben den Ratsmitgliedern auch die knapp 20 Zuhörer Platz.

    Für Vögel muss eine Überflughilfe geschaffen werden

    Bereits in der Planzeichnung für die Ortsumfahrung sind farblich markierte Einträge enthalten, die auf die Bepflanzung und Begrünung entlang der neuen Straßentrasse hinweisen. Auf welche Weise nun die Umsetzung nach dem Artenschutzgesetz erfolgen wird, erläuterten die Vertreter des Staatlichen Bauamtes Krumbach, Bettina Douglas vom Fachbereich Naturschutz, Baurat Henrik Vosdellen und Max Frank. Den Fachleuten zufolge ist mit den entsprechenden Arbeiten sofort zu beginnen, denn die Entwicklung einer durchgehenden, geschlossenen Gehölzbepflanzung mit ausreichender Höhe im Bereich der Straßendämme als Überflughilfe für Vögel, insbesondere für den Weißstorch und für Greifer sowie Fledermäuse, stehe im Vordergrund. Gepflanzt werden gebietsheimische Gehölzarten mit hoher Toleranz für Hitze und Trockenheit, Arten mit breitem Blühspektrum für die Insektenwelt sowie fruchtende Gehölze mit Wildobst als Nahrung für die Vogelwelt und Kleinsäuger. Um die später gewünschte Höhe beim Aufwachsen der Neubepflanzung jetzt schon zu erreichen, sei das Aufstellen von Stangen mit Flatterbändern vorgesehen. Außerdem werden artenreiche Grünlandmischungen an den Straßenböschungen und -nebenflächen angesät.

    Was unter den Mindelbrücken um Münsterhausen wachsen wird

    Unter den Mindelbrücken sollen durchgehende Vegetationsstrukturen an den Uferbereichen wiederhergestellt werden. An den Grabendurchlässen werden Leitelemente für die dort wandernden Amphibien eingebaut. Mit den im Mindeltal tätigen Landwirten sollen private Verträge für die Herstellung offener Bodenflächen (Lerchenfenster) mit ausreichendem Abstand zu Gehölzen und Wegen als Bruthabitat für die Feldlerche abgeschlossen werden. Gedacht ist auch an die Zauneidechse, für die punktuelle Lebensräume geschaffen werden sollen. Neben weiteren Vorgaben ist auf den Ausgleichsflächen auch die Herstellung eines extensiv genutzten Getreideackers mit alten Getreidesorten als Brut- und Nahrungsplatz für die Lerche und andere Vogelarten vorgesehen. Die Referentin betonte, dass die Kosten bereits im Gesamtpaket der Ortsumfahrung enthalten seien und die Ausschreibung für die Arbeiten laufe.

    Rund vier Kilometer lang ist die neue Westumgehung von Münsterhausen. Die Straße nimmt inzwischen sichtbar Gestalt an.
    Rund vier Kilometer lang ist die neue Westumgehung von Münsterhausen. Die Straße nimmt inzwischen sichtbar Gestalt an. Foto: Samuel Schwab

    Mehrere Ratsmitglieder waren über die Höhe und Art der Bepflanzung bis zu vier Meter verwundert, befürchten einen Schattenwurf auch auf die angrenzenden Grundstücke und eingeschränkte Sichtverhältnisse. Douglas konnte die Bedenken größtenteils ausräumen und Bürgermeister Erwin Haider brachte es auf den Punkt: „Wir haben jetzt die Umgehungsstraße und müssen nun auch die Regeln des Artenschutzgesetzes in Kauf nehmen.

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