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Münsterhausen: Der lange Weg zur Münsterhauser Umgehung

Münsterhausen

Der lange Weg zur Münsterhauser Umgehung

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    Groß war das Interesse der heimischen Bevölkerung und Gästen aus der Umgebung am ersten Spatenstich zur Ortsumfahrung von Münsterhausen. Rund 200 Personen kamen an die Baustelle in der Nähe des Bauhofes nördlich von Münsterhausen. Rechts im Bild Bürgermeister Robert Hartinger bei seiner Ansprache.
    Groß war das Interesse der heimischen Bevölkerung und Gästen aus der Umgebung am ersten Spatenstich zur Ortsumfahrung von Münsterhausen. Rund 200 Personen kamen an die Baustelle in der Nähe des Bauhofes nördlich von Münsterhausen. Rechts im Bild Bürgermeister Robert Hartinger bei seiner Ansprache. Foto: Werner Glogger

    Münsterhauser Umgehung: Es ist ein Projekt, das seit vielen Jahren ganz oben auf der kommunalpolitischen Tagesordnung in Münsterhausen steht. Mit dem Beschluss des Gemeinderates 2004, eine Umfahrungsstraße zu bauen und eine Machbarkeitsstudie zu erstellen, nahm das Projekt Gestalt an. Seither wird es von Günther Thielemann vom Büro Thielemann & Friederich mit Sachverstand und Geduld begleitet. Es folgten Verkehrsgutachten, Artenschutzgutachten, viele Abstimmungen mit Fachbehörden und eine Trassenbewertung mit klaren Vorteilen für eine Westumfahrung. „In vielen Infoveranstaltungen, Gemeinderatssitzungen und Bürgerversammlungen haben wir unsere Bürger auf dem Laufenden gehalten und mit auf den Weg genommen“, sah Bürgermeister Robert Hartinger den Grund, dass das Vorhaben eine große Unterstützung erfuhr.

    Er verschwieg jedoch nicht, dass drei Mitbürger gegen das Bauvorhaben geklagt haben, bis im Herbst vorigen Jahres nach vier Jahren Rechtsstreit vor den Gerichten das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die Klagen als unberechtigt und unbegründet abwies. Nach dieser Verzögerung ging es zügig voran, die Regierung von Schwaben genehmigte einen erneuten Förderantrag und die Ausschreibung für die ersten Brückenbauwerke erfolgten und wurden vergeben.

    Hartinger verspricht sich nach Fertigstellung der Umfahrung viele Vorteile nicht nur für die unmittelbaren Anlieger, „der Verkehr rauschte teilweise am Wohnzimmer vorbei“, sondern für alle Ortsbewohner und Autofahrer, die nicht mehr die fast drei Kilometer lange und gefährliche Ortsdurchfahrt benützen müssen.

    Übrigens stünde die Planung für den Rückbau der Ortsdurchfahrt schon kurz vor dem Abschluss, ließ Hartinger wissen. „So freue ich mich schon auf die Zeit, wenn wir in Münsterhausen endlich ruhiger leben können“.

    Die Erleichterung, dass die vier Kilometer lange Straße nun gebaut wird, war beim offiziellen Spatenstich am 29. März zu spüren. Mit Sicherheit wird der 29. März 2019 als Meilenstein in die Ortsgeschichte der Marktgemeinde Münsterhausen eingehen. Entsprechend groß war das Interesse der heimischen Bevölkerung und von Gästen aus der Umgebung an dieser Veranstaltung, die durch musikalische und gesangliche Beiträge eine besondere Note erhielt. „Heute ist ein Freudentag und ein Festtag in Münsterhausen: Mit diesen Worten hieß Bürgermeister Robert Hartinger die vielen Besucher und Ehrengäste, unter ihnen den Ortsgeistlichen, Pfarrer Mirco Cavar, Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Dr. Hans Reichhart, vom gleichnamigen Ministerium Leitenden Ministerialrat Dr.-Ing. Thomas Linder, Landtagsabgeordneten Alfred Sauter, Landrat Hubert Hafner, Leiter des Staatlichen Bauamtes Jens Ehmke und weitere Vertreter verschiedener Behörden und Ämter, die Planer, Bürgermeisterkollegen und Vertreter der ausführenden Baufirma willkommen. Musikalisch begleitete der Musikverein unter Leitung von Manfred Miller und der Kinderchor der Grundschule mit Rektorin Nicole Mayer und Lehrerin Elke Bischof die festliche Stunde. „Es war ein langer und mühsamer Weg, bis zum Beginn der Baumaßnahme“, berichtete Hartinger und ließ den Werdegang des Projektes, zu dem es schon in den 90er Jahren erste Überlegungen und Grundsatzbeschlüsse gab, Revue passieren.

    Lückenschluss im Mindeltal

    Die kommende Ortsumfahrung von Münsterhausen sei der letzte große Baustein zur Stärkung der Verkehrsinfrastruktur in der Region und stelle einen Lückenschluss in der wichtigen Nord-Süd-Verbindung im Landkreis Günzburg zur A8 dar. Entsprechend hoch sei mit knapp 6000 Fahrzeugen die Verkehrsbelastung, sagte Minister Reichhart.

    Aus der „Entstehungsgeschichte“ hob er hervor, dass die Marktgemeinde die Planung in eigener Zuständigkeit betrieben und hierzu die Sonderbaulast an der Staatsstraße vom Freistaat Bayern übertragen bekommen habe. Letzterer werde die Gesamtkosten in Höhe von knapp 21 Millionen Euro mit rund 17,5 Millionen Euro fördern, eine Investition, die sich lohne, werde doch die bestehende Ortsdurchfahrt um bis zu 70 Prozent des Verkehrs entlastet. Konkret heißt das: Weniger Lärm- und Abgase und deutlich mehr Verkehrssicherheit. Die Investitionen auf dem hohen Niveau des letzten Jahres würden fortgeführt und auch gefördert, versprach der Minister.

    Landtagsabgeordneter Alfred Sauter führte aus, dass der Landkreis Günzburg nicht nur Spitzenreiter beim Bau von Radwegen sei, sondern in den letzten 40 Jahren immerhin auch 20 Ortsumfahrungen gebaut wurden, was in der Region einmalig sei. Im Vorfeld gäbe es hierzu zwar Skepsis, verschiedene Meinungen und auch Streit, aber nach Fertigstellung sei jeder froh über die Vorteile, die eine Ortsumfahrung mit sich bringe. In Anbetracht des zunehmenden Verkehrs können sich die Gemeinden mit einer Umfahrung den alten Zustand nicht mehr vorstellen, ist sich Sauter sicher.

    Bevor die Musikkapelle die Feierstunde beschloss, dankte der Bürgermeister allen Beteiligten und wünschte einen zügigen, aber unfallfreien Fortgang der Baumaßnahme.

    Daten und Fakten zur Münsterhauser Umgehung

    Länge: 4,090 Kilometer.

    Verkehrsbelastung auf der Ortsdurchfahrt: 5910 Kfz in 24 Stunden.

    Kosten: Gesamt 20,82 Millionen Euro.

    Freistaat-Zuschuss: 17,54 Millionen Euro.

    Planungsablauf: 2004 Machbarkeitsstudie, 2006 Trassenbewertung, 2007 Marktgemeinderatsbeschluss zur Westtrasse, 2011 Einleitung Bebauungsplanverfahren, 2012 Übertragung Sonderbaulast.

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