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Mindelzell: Eishockey ohne eigene Eishalle? In Mindelzell ist das kein Problem

Mindelzell

Eishockey ohne eigene Eishalle? In Mindelzell ist das kein Problem

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    Die Mustangs beim letzten Training Anfang März in Türkheim: (hintere Reihe von links).: Sandro Graile, Sascha Fellenberg (Kapitän), Thomas Wiedemann, Andreas Heinen, Martin Salvamoser, Dominik Böck, Marcel Fellenberg, Christoph Miller, (vorne von links) Peter Maier, Dominik Robl, Andreas Ziegler, Fabian Fellenberg, Sebastian Klimm, Alexander Frey.
    Die Mustangs beim letzten Training Anfang März in Türkheim: (hintere Reihe von links).: Sandro Graile, Sascha Fellenberg (Kapitän), Thomas Wiedemann, Andreas Heinen, Martin Salvamoser, Dominik Böck, Marcel Fellenberg, Christoph Miller, (vorne von links) Peter Maier, Dominik Robl, Andreas Ziegler, Fabian Fellenberg, Sebastian Klimm, Alexander Frey. Foto: Alexander Sing

    Eishockey ist nicht gerade ein Sport für die Massen. Nicht dass es keinen Spaß machen würde, ihn zu betreiben. Doch die Ausrüstung ist teuer und es gibt nur wenige Hallen, wo man überhaupt spielen kann. Und auch deren Betrieb ist nicht billig.

    Wer jetzt aber denkt, dass sich deshalb der Spielbetrieb auf wenige Vereine, wie hier im Landkreis auf den ESV Burgau, beschränkt, der irrt. Schon seit fast 30 Jahren wird auch in Mindelzell Eishockey gespielt. Wie der heutige Abteilungsleiter Holger Ott berichtet, wurde die Abteilung Anfang der 90er Jahre vom damaligen Fußballtrainer Behrends ins Leben gerufen und von seinem Onkel Franz-Xaver Ott aufgebaut. „Die erste Eiszeit war in Königsbrunn“, erinnert sich Ott. „Wir haben aber auch schon in Buchloe, Burgau und Bad Wörishofen gespielt. Die letzten Jahre waren wir meist in Türkheim.“ Daneben können die „Zeller Mustangs“ auf viele Duelle auf dem zugefrorenen Dorfweiher in der Ortsmitte zurückblicken. „Heute gibt es das nicht mehr, es hat sich alles aufs Kunsteis verlagert. Außerdem sind die Winter zu milde“, sagt Ott. Dennoch besteht das Team bis heute als reine Hobbymannschaft, in der aus Spaß am Eishockey gespielt und danach ein gemütliches Bier getrunken wird.

    Ziemetshauser verstärken das Eishockeyteam in Mindelzell

    Als die Gründungsmitglieder der Mustangs immer älter wurden und der Nachwuchs fehlte, kam Hilfe aus der Nachbarschaft. Eine Gruppe junger Männer aus Ziemetshausen belebte das Team vor mehr als zehn Jahren wieder. Heute bilden sie den Kern der Mannschaft. Der Ziemetshauser Sascha Fellenberg ist zugleich Spielertrainer, Kapitän, Sportlicher Leiter und Organisator der Mannschaft. Seit seiner Kindheit ist der 28-Jährige ein großer Eishockeyfan und hat seit 16 Jahren kaum ein Heimspiel der Augsburger Panther verpasst.

    „Wir haben damals Inlinehockey gespielt. Mein Vater hat mir dann einen Zeitungsbericht gezeigt, dass in Mindelzell Eishockeyspieler gesucht werden. Da konnten wir noch gar nicht selber Auto fahren. Aber seitdem sind wir dabei.“ Die größte Herausforderung für Hobbymannschaften wie die Zeller Mustangs ist es, regelmäßig Eiszeit zu bekommen. Dafür müssen sie sich in fremden Eishallen einmieten. Pro Eiszeit koste das in Mindelzell 15 Euro pro Nase, sagt Fellenberg. „In der abgelaufenen Saison hatten wir 15 Eiszeiten, sechs Spiele in einer Hobbyliga und fünf Freundschaftsspiele. Ich selbst spiele daneben auch noch bei den Ice Bulls im Schwabencup in Augsburg.“

    Viele spielen Eishockey außerhalb der Verbandsstrukturen

    Eishockey außerhalb der Verbandsstrukturen ist durchaus verbreitet. In besagtem Schwabencup traten in der abgelaufenen Saison 16 Teams aus ganz Nordschwaben an. Auch im Landkreis gibt es neben den Zeller Mustangs mit den Günztal Grizzlies aus Ellzee noch ein weiteres Hobbyteam. Und das, obwohl Eishockey deutlich teurer ist als andere Sportarten. Rund 1000 Euro müsse man für eine vernünftige Ausrüstung hinlegen, sagt Fellenberg. Das liege auch am Reiz des Sports, sagt Sascha Fellenberg, der sich das Spiel selbst beigebracht hat. „Beim Eishockey passiert einfach immer was, es ist intensiv, hat ein komplexes Regelsystem. Ich spiele zwar auch Fußball beim TSV Ziemetshausen, aber Eishockey ist für mich der geilere Sport.“

    In einer offiziellen Liga spielen, das will Sascha Fellenberg trotzdem nicht. „Ich habe zwar mal in Burgau mittrainiert. Aber wenn ich in einer offiziellen Liga spielen würde, wäre ich für den Schwabencup gesperrt. Und Landesliga ist dann doch noch mal ein großer Sprung vom Niveau her.“

    Lieber bucht er nun im Sommer wieder Eiszeiten für seine Mustangs, mit denen er dann Ende Oktober wieder starten kann. Sofern bis dahin ein geregelter Sportbetrieb wieder möglich ist.

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