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Mindelzell: Der Dorfladen in Mindelzell nimmt Gestalt an

Mindelzell

Der Dorfladen in Mindelzell nimmt Gestalt an

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    Die Mindelzeller Ortsmitte wird grundlegend umgestaltet.
    Die Mindelzeller Ortsmitte wird grundlegend umgestaltet. Foto: Christian Gall

    Ein neuer Dorfladen und Wohnungen: In Mindelzell wird ein Projekt auf den Weg gebracht, das für die ganze Region beispielgebend ist. Nun nimmt der Dorfladen immer mehr Gestalt an.

    Rundum zufrieden zeigten sich Ursbergs Bürgermeister Peter Walburger und Wolfgang Gröll vom Dienstleistungsnetzwerk Bürger- und Dorfläden in Deutschland, der dieses zukunftsweisende Projekt für Mindelzell schon seit Längerem beratend betreut. Denn nicht nur ein proppenvoller Saal im Gasthaus Kreuz in Mindelzell, sondern auch 21900 Euro Startkapital konnten am Ende der Veranstaltung notiert werden. Zudem wurde ein aus elf engagierten Einwohnern bestehender Gesellschaftsrat gegründet, der im weiteren die Fortentwicklung dieses Projektes tatkräftig unterstützen wird. Ein rundum gelungener Abend also für Mindelzell.

    Denn das Mindelzell eine solche alternative Einkaufsmöglichkeit als Ergänzung zu den bestehenden großen Einkaufszentren in Thannhausen und Krumbach schaffen möchte stand schon nach der Auswertung der Fragebögen fest, die nach der letzten Zusammenkunft an alle Gemeindemitglieder verteilt wurden und das Grundgerüst für die Bestückung und die Optik des Dorfladens bilden werden.

    So konnte Wolfgang Gröll auch mit jeder Menge Statistikdaten zum Start der Veranstaltung aufwarten. Erfreut zeigte er sich gleich zu Beginn seiner Ausführungen von der überdurchschnittlich hohen Rücklaufquote der Fragebögen. Deutschlandweit sei man froh wenn im Schnitt 39,3 Prozent dieser Bögen ausgefüllt zurückkämen. In Mindelzell waren es 56,6 Prozent, von denen wiederum 98,7 Prozent sich eine deutliche Verbesserung der Einkaufssituation für Mindelzell vom Dorfladen erwarten. Erstes Indiz für den Willen der Bevölkerung dieses Projekt umzusetzen.

    Auf Grund der Auswertung errechnete sich eine fiktive Umsatz-/Ertragserwartung von etwa 350000 Euro für den Dorfladen. Zum Start wären hierbei aus der Bevölkerung zwischen 30000 und 54000 Euro Kapitaleinsatz notwendig. Je mehr desto besser, wusste Gröll natürlich zu unterstreichen. Wichtig ist den Mindelzellern dabei, dass im Dorfladen regionale Produkte (von kleineren Betrieben aus der Region) angeboten werden (90 Prozent), das das Preis-Leistungsverhältnis stimmen muss (79 Prozent) und, ganz im Trend der Zeit, 63 Prozent würden sich wünschen das die Produkte verpackungsfrei oder zumindest verpackungsarm angeboten würden.

    Dann würden 64 Prozent derer, die ihren Fragebogen zurückgegeben hatten mindestens zweimal die Woche im Dorfladen einkaufen gehen. Die Öffnungszeiten sollten sich nicht sonderlich von den großen Supermärkten abheben, allerdings würde ein Großteil der Befragten Wert auf eine Öffnungszeit ab 6.30 Uhr morgens legen. Und auch eine Paketannahme (60,8 Prozent) und ein Tagescafé (51 Prozent) wünschen sich die Bürger in ihrem Dorfladen. Dies alles und noch vieles mehr ließe sich in Mindelzell problemlos umsetzen, so Gröll.

    Organisation nach genossenschaftlichen Werten

    Organisiert werden soll der Dorfladen nach genossenschaftlichen Werten, obgleich er keine Genossenschaft im rechtlichen Sinne darstellt. Die Mitgliedschaft, verbunden mit der Zeichnung einer finanziellen Beteiligung können jederzeit geschehen. Erfreulich wäre es wenn bis zum 30. Juni zwischen 50000 und 70000 Euro zusammenkämen. Jeder dieser Zeichner hätte dann unabhängig von der Höhe seiner Einlage exakt eine Stimme in der jährlich vorgeschriebenen Gesellschafterversammlung. Wichtig war Gröll dabei auch noch einmal zu betonen, dass bevor die Projektplanung nicht wasserdicht abgeschlossen sei, von den Zeichnern kein Geld fließen muss.

    Erst wenn alles in trockenen Tüchern sei (Finanzierung, Planung, Sortiment) müsse das Geld überwiesen werden. Wenn alles gut läuft im Spätherbst 2019. Sicherlich auch ein Punkt, der für die Seriosität des Gesamtprojekts spräche. Als Zeichnungsmindestsumme wurden 300 Euro festgelegt, zudem bestehe für die Gesellschafter weder eine Nachschusspflicht, noch würden sie im schlimmsten Fall mit mehr als ihrer getätigten Einlage haften. Doch beim gezeigten Interesse und Engagement dürfte dieser Fall wohl eher nicht eintreten.

    Zustimmung in allen Punkten

    Die Anwesenden ließen sich jedenfalls von der rechtlichen Struktur überzeugen und stimmten allen Punkten einstimmig zu. Als es dann zum Ende zu den ersten Zeichnungen kam, standen am Ende wie bereits erwähnt, 21900 Euro, gezeichnet von 59 Bürgern, als mehr als beeindruckendes Startergebnis fest. Und auch bei der Wahl zum Gesellschaftsrat waren schneller, als man wohl dachte, elf Mindelzeller gefunden die sich hier noch intensiver mit „ihrem“ großen Dorfprojekt auseinandersetzen werden.

    Weitere Informationen zur Umgestaltung der Mindelzeller Ortsmitte lesen Sie hier:

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