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Massive Schäden an Weihern und Straßen: Der Biber stellt Tierfreunde auf eine harte Probe 

Massive Schäden an Weihern und Straßen

Der Biber stellt Tierfreunde auf eine harte Probe 

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    Zahlreiche Bäume sind an den Weihern südlich von Edelstetter dem Biber zum Opfer gefallen.
    Zahlreiche Bäume sind an den Weihern südlich von Edelstetter dem Biber zum Opfer gefallen. Foto: Monika Leopold-Miller

    Edelstetten/Münsterhausen Anton Mayer aus

    Sie dürfen sich einfach nur ihres Lebens freuen. Doch vor Kurzem geriet dieses sorglose Fischleben in Gefahr. Biber hatten den Damm zum Nachbarweiher untergraben. Das Wasser samt zahlreicher Fische floss in die angrenzenden Weiher. Mehrere zurückgebliebene

    Wie Mayer erzählt, habe sein Nachbar einen stattlichen Betrag in Schutz- und Erneuerungsmaßnahmen wegen Biberschäden investiert. Doch die Biber sorgten immer wieder für neue Schäden. Der unterhöhlte Damm musste wieder aufgefüllt werden Auch bei Mayers Weiher musste der Bagger anrücken, um den unterhöhlten Damm wieder aufzufüllen. Wegen der Schäden hat Mayer Kontakt zum Biberbeauftragten in der Region aufgenommen und ihn um Rat gebeten. Nun werde versucht, die Biber mit Fallen einzufangen und an anderer Stelle wieder auszusetzen. „Aber dann treiben sie vermutlich an andere Stelle ihr Unwesen weiter“, vermutet Mayer, der mit dieser Lösung nicht ganz glücklich zu sein scheint. Auch in Münsterhausen ist man nicht erfreut über das Treiben der Biber. In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats berichtete Bürgermeister Hartinger über die Schäden am Hagenrieder Weiher. Dort haben Biber den Uferbereich des Weihers bis circa fünf bis sechs Meter weit in die Hagenrieder Straße hinein unterhöhlt und ihren Bau errichtet. Dadurch war die Straße eingebrochen und musste jetzt wieder aufgefüllt werden. Entlang des Weihers mussten zudem große Mengen an geeignetem Material angefahren werden, um die durch den Biber verursachten Schäden zu beseitigen. Nun müsse noch der Bagger kommen, um die Erde einzuebnen, erklärte Hartinger.

     „Der Abschuss eines Bibers in freier Wildbahn ist eine Straftat“, betont die Fachbereichsleiterin für Umweltschutz am Günzburger Landratsamt, Carola Bollinger. Wenn Probleme mit einem Biber auftauchen, solle man sich an den zuständigen Biberbeauftragten oder an das Landratsamt wenden. „Auch darf kein vom Biber erbauter Damm ohne Genehmigung entfernt werden“, erklärt

    Der Biber und seine Lebensweise

    Größe:

    Der Europäische Biber (Castor fiber) hat eine Durchschnittsgröße von 60 bis 80 Zentimetern. Die intensive Behaarung mit rund 23 000 Haaren pro Quadratzentimeter (beim Menschen sind es bis zu 600 Haare pro Quadratzentimeter) schützt gegen Nässe und Auskühlung. Zum Vergleich: Der Nordamerikanische Biber (Castor canadensis) hat eine Länge von bis zu 1,40 Meter. Er ist damit deutlich größer als sein europäischer Genosse.

    Lebensweise:

    Biber bauen Dämme, mit denen sie Bäche aufstauen. Die Dämme sorgen für einen kontrollierten Wasserstand um die Biberburg. Winteraktiv Biber halten eine Winterruhe, aber keinen Winterschlaf. Aus diesem Grund müssen sie auch in der kalten Jahreszeit immer wieder für Nahrung sorgen. Vor der Burg der Biber werden Zweige und Äste gelagert.

    Konflikte:

    Je nachdem, wie hart das Holz ist, können Biber in einer Nacht einen bis zu 50 Zentimeter dicken Baum zu Fall bringen. Insbesondere in der Forstwirtschaft sind Biber daher nicht beliebt. Meist nagen sie zwar junge Bäume an, aber teilweise auch ausgewachsene Bäume. Durch das Aufstauen von Gewässern kann es im Randbereich zu Überschwemmungen kommen. Dämme von Bibern in der Nähe von Straßen oder bei Unterführungen können Unterspülungen zur Folge haben.

    Feinde:

    Die gibt es bei uns im Grunde nicht. Luchs, Wolf oder auch Bär waren einst natürliche Feinde des Bibers. Bestand Vor etwa 40 Jahren waren es im Freistaat Bayern lediglich rund 120 Exemplare. In den letzten Jahren gab es dann eine geradezu rasante Steigerung des Bestandes. Inzwischen sind es rund 14 000 Tiere. Zuletzt ist die Diskussion um die Lockerung des Jagdverbotes wieder aufgeflammt.

    Schutz:

    Das Landratsamt Günzburg weist darauf hin, dass Bäume durch Drahthosen durchaus wirksam geschützt werden können. Diese sollten allerdings rund einen Meter hoch sein. Felder könnten an verschiedenen Stellen durch Elektrozäune abgesichert werden.

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