Startseite
Icon Pfeil nach unten
Krumbach
Icon Pfeil nach unten

Marktgemeinderat: Ziemetshausen: Kindergartenanbau mit enormen Kosten

Marktgemeinderat

Ziemetshausen: Kindergartenanbau mit enormen Kosten

    • |
    In Ziemetshausen soll Platz für 80 weitere Kinder entstehen.
    In Ziemetshausen soll Platz für 80 weitere Kinder entstehen. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Thomas Miller vom gleichnamigen Architekturbüro stellte dem Marktgemeinderat Ziemetshausen seine Planung für den Erweiterungsbau der Kindertagesstätte Märcheninsel vor. Der zukünftige Bedarf an Kita-Plätzen bei momentaner Vollauslastung verlangt nach einer baulichen Ausweitung, die auch bei einer Sitzung zu Beginn des Jahres beschlossen wurde. So wird ein Neubau südöstlich des Hauses „

    Letzteres würde bessere Verkehrswege für den Betrieb der Küche gewähren, während die erst genannte Variante für Gruppenkinder und Kinderkrippen annähernd zentral gelegen wäre. Bürgermeister Anton Birle beteuert, dass man bei der Planung Wert auf kompakte Bauweise und möglichst wenig und kurze Verkehrswege gelegt habe. Sollten allerdings alle Krippenräume im Neubau zu liegen kommen, müssten im Obergeschoss des Altbaus weitere Gruppenräume und ein Mehrzweckraum angelegt werden. In Bezug auf barrierefreien Zugang würde dies den Einbau eines Aufzuges bedeuten. Davon aber ist CSU-Fraktionsvorsitzender Manfred Krautkrämer überhaupt nicht angetan und lehnt diesen schon aus Kostengründen ab.

    Die Planskizze für den geplanten Erweiterungsbau weist ein Pultdach aus, das aus Sicht von Edwin Räder (CSU) nicht zum bestehenden Altbau passe. Architekt Miller begründet diese Lösung mit hohem Tageslichteinfall in das Gebäude mit gleichzeitiger Möglichkeit, im Obergeschoss so zusätzliche Stauräume und eine Galerie zu schaffen.

    Betrag von 3,2 Millionen Euro steht im Raum

    Auf die geschätzten Kosten für den Neubau angesprochen, nannte Miller einen Betrag von etwa 3,2 Millionen Euro, der bei den Räten dann allgemeines Erstaunen hervorrief. Während Hubert Forstner (UWG) nicht glauben kann, dass die zusätzlich benötigten vier Gruppenräume zu derart hohen Kosten führen, befürchtet Edwin Räder, dass sich die geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung letztendlich auf einen Betrag nahe der vier Millionen Euro zu bewegen könnten und dies bei den ermittelten zusätzlich benötigten 80 Plätzen zu einem horrenden pro Kopf-Betrag führe.

    Bürgermeister Birle nannte einen ursprünglichen Minimalbedarf von etwa 400 Quadratmetern für den Neubau, dies wäre aber absolut keine zukunftsweisende Lösung. In der Planung sind 525 Quadratmeter ausgewiesen. Auf Personalräume angesprochen, konstatiert er, dass bei Erhöhung der Kinderzahl um achtzig naturgemäß mehr Personal benötigt werde und dem dann auch entsprechende Räumlichkeiten zugestanden werden müssten.

    Viel hängt von der Förderung ab

    Architekt Miller, darauf angesprochen, nannte als Grundlage für die geschätzten Baukosten einen Quadratmeterpreis von etwa 4682 Euro, der, anders als bei Schulbauten, für Kindergartengebäude herangezogen werden müsse. Vorschriften und Auflagen von Staat und Behörden lassen keine günstigeren Herstellungskosten zu. Zur Beschwichtigung mancher leicht aufgebrachter Ratsmitglieder stellte das Gemeindeoberhaupt Förder- und Zuschussmöglichkeiten von etwa 70 bis zu durchaus möglichen 90 Prozent in den Raum. Dies hänge weitgehend davon ab, inwieweit in das Raumprogramm für den Neubedarf Raumverschiebungen vom bestehenden Altbau in den Neubau oder umgekehrt vorgenommen werden. Auf alle Fälle, so Bürgermeister Birle, müsse die künftige endgültige Gestaltung der Kindertagesstätte optimal und mit geringsten Verkehrswegen erfolgen. Auch die an der Sitzung teilhabende Leiterin der Märcheninsel, Iris Wojatschek, beteuerte, dass der Bau zukunftsweisend sein müsse und ordentliche Abläufe zum Vorteil der Kinder gewähren sollte.

    Edwin Räder nannte als Fazit der lebhaft geführten Diskussionen, dass das Vorhandene in Verbindung mit dem notwendig Neuen kostenmäßig so gering wie nur irgendwie möglich gehalten werden müsse. Der Architekt wies nochmals darauf hin, dass man sich bei Ausführung und somit auch kostenmäßig an die Vorgaben von Staat und Behörden halten müsse, da sich ansonsten die Fördermöglichkeiten reduzierten und die Belastungen für die Gemeinde wesentlich höher wären.

    Birle begegnete Zweifeln der Markträte, ob Flächen in dem geplanten und offerierten Ausmaß notwendig seien, damit, dass auch bedingt durch staatliche Auflagen mehr aufzunehmende Kinder mehr Fläche benötigten, sich die Betreuungszeiten für Kinder und Eltern gravierend erhöhten und entsprechend auch das Personal mehr Fläche benötige.

    So lautete der Beschluss des Marktgemeinderates Ziemetshausen, dass aufgrund der vom Architekten vorgelegten Planungen mit den Varianten II und III (Austausch verschiedener Räumlichkeiten in Alt- und Neubau) mit der Regierung von Schwaben in Augsburg die förderungsfähigen Kosten für das Vorhaben ermittelt werden sollen, um maximale Förderungsmöglichkeiten zu erzielen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden