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Maria Vesperbild: Vesperbild: Welche Schäden der Brand angerichtet hat

Maria Vesperbild

Vesperbild: Welche Schäden der Brand angerichtet hat

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    Durch einen Brand sind am frühen Montagmorgen Teile der Grotte des Wallfahrtsortes Maria Vesperbild zerstört worden. Rechts die unbeschädigte Marienstatue.
    Durch einen Brand sind am frühen Montagmorgen Teile der Grotte des Wallfahrtsortes Maria Vesperbild zerstört worden. Rechts die unbeschädigte Marienstatue. Foto: Peter Bauer

    Wallfahrtsdirektor Reichart blickt in die Grotte von Maria Vesperbild. Zersplittertes Glas, verkohlte Mauerteile, zahllose herumliegende Äste und Zweige. Reichart ringt um Worte. „Das ist ja unfassbar, einfach nur schlimm“. Am frühen Montagmorgen hat ein Brand Teile der Grotte des bekannten Wallfahrtsortes zerstört. Wie hoch könnte der Schaden sein?

    „Das ist noch überhaupt nicht abschätzbar“, sagt Monsignore Erwin Reichart. Es ist offenbar mehr zerstört, als er zunächst annahm: Die Mauer und das Fundament im Bereich der Grotte sind massiv beschädigt. Das Glasdach in dem Bereich links der Marienfigur ist zerstört, ebenso in diesem Bereich die Glaseinfassung für die Opferlichter. Die Marienfigur, 1957 von Ludwig Schuster aus Langenneufnach gestaltet, ist unversehrt geblieben. „Unerschütterlich steht sie da“, freut sich Reichart.

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    Im Wald, in dem sich die Grotte befindet, hat der Orkan eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Ein umstürzender Baum ist auf eine Lagerhütte gekracht, die völlig zerstört wurde. Im Wald rund um die Grotte sind Arbeiter im Dauereinsatz, um umgestürzte Bäume, Äste und Zweige zu beseitigen. Die Grotte ist bis auf Weiteres gesperrt. Ebenso die benachbarte Straße zwischen Maria Vesperbild und Langenneufnach, die durch dichten Wald führt und auf der es in stürmischen Zeiten bekanntermaßen immer wieder gefährlich werden kann.

    Wie lange werden die Arbeiten in der Grotte dauern? „Wir richten jetzt alles erst einmal provisorisch wieder her, damit die Grotte wieder zugänglich ist“, sagt Reichart. Aber bis alle Schäden komplett beseitigt seien, könnten noch Monate vergehen. Reichart ist jedoch zuversichtlich, dass die Grotte bis zur großen Lichterprozession an Pfingsten wieder komplett wiederhergestellt werden kann.

    Zuletzt hatte es 2010 in der Mariengrotte gebrannt

    Bereits im Jahr 2010 war es in der Grotte von Maria Vesperbild zu einem Brand gekommen. Damals war ein Lichterbaum, auf den die Gläubigen ihre Opferkerzen stecken, in Brand geraten. Die Grotte wurde wieder hergestellt und es gab einige wichtige bauliche Veränderungen mit einem neuen Fundament und einer Mauer, an der Gläubige Votivtafeln anbringen können, sowie Glaseinfassungen für die Lichterbäume. „Die Mauer wurde damals auch aus Brandschutzgründen errichtet“, erläutert Monsignore Reichart. Diese Mauer hat sich jetzt offensichtlich bewährt. Reichart vermutet, dass sich ohne die Mauer das Feuer weiter in den Wald hätte ausbreiten können.

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    Wie konnte es zu dem neuerlichen Brand in der Grotte kommen? Reichart vermutet, dass zur späten Stunde noch eine der großen Kerzen, die sich in der Grotte befinden, gebrannt hat. Dann kam der Orkan und aus einer kleinen Flamme wurde ein massiver Brand. Davon geht auch Susanne Höppler, Leiterin der Krumbacher Polizeiinspektion, aus. Der Schaden sei sicherlich immens, aber glücklicherweise seien keine Menschen verletzt worden.

    Wallfahrtsdirektor Reichart berichtet, dass vor der Dunkelheit immer ein Mesner in der Grotte darauf achte, dass keine der großen Kerzen brenne. Von den kleinen Opferlichtern mit einer feuerfesten Einfassung, die zudem in einer Glasumfassung stehen, geht seiner Ansicht nach keine Gefahr aus.

    Werden Opferlichter zum Problem?

    Doch als Reichart am Dienstagmorgen in der für Besucher gesperrten Grotte unterwegs ist, brennen bereits wieder zwei kleine Opferlichter. Das deutet ein Problem an. Der Zugang zur Grotte kann nicht lückenlos kontrolliert werden und in den Wäldern um Maria Vesperbild sind offenbar auch zur späten Stunde immer wieder Menschen unterwegs. Die großen Kerzen entfernen? Die Kontrollgänge intensivieren? Hinweisschilder für Besucher, in der Dunkelheit keine Kerzen mehr anzuzünden?

    Die Kontrollen deutlich intensivieren, wenn ein Sturm oder gar Orkan droht? Man müsse über all dies nachdenken, sagt Reichart. Den Bereich der Grotte hat die Wallfahrtsdirektion, wie Reichart berichtet, für einen „symbolischen Betrag“ von einer Immobiliengesellschaft gepachtet. Das Zusammenwirken sei sehr gut, betont der Wallfahrtsdirektor.

    Umfassende Renovierung bis August 2021

    Derzeit wird die 1754/56 erbaute Maria Vesperbilder Wallfahrtskirche umfassend außen und innen renoviert. Die Arbeiten sollen bis August 2021 abgeschlossen sein. Gerechnet wird mit Kosten in einer Höhe von 2,7 Millionen Euro. Rund 270000 Euro können bislang durch Spenden bereitgestellt werden. Der Turm ist derzeit eingerüstet. Auch hier hat der Orkan seine Spuren hinterlassen, etliche der Planen am Gerüst sind regelrecht zerfetzt worden, Reste von Dachplatten liegen herum. Die Arbeiten am Turm mussten eingestellt werden.

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    Doch Reichart ist zuversichtlich, dass die Renovierung gut verlaufen wird. Und spätestens an Pfingsten soll auch die Grotte wieder hergestellt sein.

    Weitere Informationen zur Situation in Maria Vesperbild und zum Orkan finden Sie hier:

    Nach dem Orkan: Erst einmal auf Waldspaziergang verzichten

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