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Literaturherbst: Wenn Musik Texte befruchtet

Literaturherbst

Wenn Musik Texte befruchtet

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    Michael Kaueffler (links) und Stefan Barcsay entführten in die Unterwelt – so wie sie sich die Römer vor 2000 Jahren vorgestellt hatten.
    Michael Kaueffler (links) und Stefan Barcsay entführten in die Unterwelt – so wie sie sich die Römer vor 2000 Jahren vorgestellt hatten. Foto: Foto: Hessheimer

    Krumbach Zur Reise in die Unterwelt lud der Geschichtenerzähler und Musiker Michael Kaueffler aus Langenhaslach in der Berufsfachschule in

    Die „Aeneis“ erzählt eine der Gründungsmhyten des Römischen Reiches. Das Buch besteht insgesamt aus 10000 hexametrischen Versen und zwölf Büchern. Die Quintessenz befindet sich im sechsten Kapitel. Hierin geht es insbesondere um die Schilderung altrömischer Begräbnisriten wie auch um Jenseitsvorstellungen. Der antike Epos wurde sehr vom klassischen Latein geprägt, so Kaeuffler. Somit war der Anspruch an das Publikum im Konzertsaal der Berufsfachschule für Musik an dem Abend sehr hoch. Inhaltlich war die Lesung an eine ausgewählte Zielgruppe gerichtet. Für den Laien war die Geschichte kaum greifbar. Allerdings war die Reise angelehnt an die griechische Mythologie – so ließen sich Bezüge herstellen. Vergil sei übrigens –  „obwohl er Heide war“ – vom Christentum positiv gesehen worden, weil er einige Verse verfasst hatte, die die Ankunft des göttlichen Kindes verhießen. Damit war der spätere Kaiser Augustus gemeint. Viele Menschen hätten darin die Ankunft Jesus gesehen.

    Der Abend war geprägt vom Zusammenspiel aus leidenschaftlicher Musik und literarischer Hingabe. Beiden hatten sich bei einem Gitarren-Workshop kennengelernt und sind bald darauf Freunde geworden. Dabei setzte Stefan Barcsay, der die mystische Reise mit Geräuschen, Tönen, Klängen und Musikstücken begleitetet, den Text professionell in Szene. Zum Einsatz kamen das Didgeridoo, der Berimbau, diverse Klangschalen, Zimbeln, ein Regenrohr und ein Ocean-Drum. In erster Linie waren es aber die Gitarrenklänge, die den Abend, der vom Kult im Rahmen des Krumbacher Literaturherbstes veranstaltet worden war, prägten.

    Stefan Barcsay beherrscht die Kunst, Menschen in den Bann zu ziehen, sie tief zu berühren und zugleich wach zu rütteln. Barcsay ist der Ansicht, dass die Musik die Türe zur Seele öffnet. Sie erzeuge Betroffenheit und aber auch Lebensfreude. „Wer weinen kann, wird gestärkt daraus hervorgehen“, so der Künstler. (hess)

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