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Lesung: Literarisches über die Sieben Schwaben

Lesung

Literarisches über die Sieben Schwaben

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    Die Referenten Dr. Georg Simnacher und Dr. Alois Epple (von links) wussten zu begeistern.
    Die Referenten Dr. Georg Simnacher und Dr. Alois Epple (von links) wussten zu begeistern. Foto: Foto: Viktoria Spies/Archivfoto: lmm

    Langenhaslach Fasziniert lauschten die Gäste im Vortragsraum des neu gestalteten Pfarrstadels in

    Repräsentiert wurde dieser durch Fürstin Esterhazy, den ehemaligen Landrat und Bezirkstagspräsidenten Dr. Georg Simnacher und Johann Deil, den ehemaligen Rektor des Krumbacher Gymnasiums.

    Als Türkheimer ist es Dr. Epple ein Anliegen, hervorzuheben, dass die ausführliche Überlieferung der Sieben-Schwaben-Abenteuer dem gebürtigen Türkheimer Ludwig Aurbacher (1784 bis 1847) zu verdanken ist (siehe Info). In seinem zweiten „Volksbüchlein“ hat Aurbacher die hanebüchenen Erlebnisse der als tölpelhaft dargestellten Sieben

    Prämonstratenser verfasste darüber ein Theaterstück

    Der aus Weißenhorn stammende Prämonstratenser Sebastian Sailer (1714 bis 1777) verfasste darüber ein Theaterstück; Karl Millöcker schuf 1887 eine Operette „Die Sieben Schwaben“. Der erste deutsche Bundespräsident Theodor Heuss bezog sich in einer Veröffentlichung auf diese schwäbische Dichtung. Die Geschichte der Sieben Schwaben wurde auch oft als Namensgeberin für Museen, Schulen und Narrenzünfte hergenommen. Zum Abschluss rezitierte Dr. Georg Simnacher seinen Beitrag über die sieben schwäbischen Hauptsünden aus dem Buch „Prominente erzählen im Kurhaus“ (siehe Info), das anlässlich der Wiedereröffnung des Kurhauses in Göggingen herausgebracht wurde. Simnacher verwendete humorvoll die Sieben Schwaben als Protagonisten, um umfassend die charakterlichen, regionalen Eigenheiten im Schwabenland überspitzt, aber liebevoll aufzuzeigen. Er führte die Zuhörer auf eine Pilgerreise der Sieben Schwaben in eine imaginäre Wallfahrtskirche, „Zum schwäbischen Heiland“. Hier erbitten sich die sieben Pilger Gnade für ihre bekannten, regionalen Untugenden. Zum Beispiel: der Seehas (Spottname für die Schwaben vom Bodenseegebiet). Er bereut, dass er sehr von sich eingenommen ist. Der Allgäuer wird als verdruckt und eigensinnig, der Blitzschwaub aus dem Norden als geizig und vorteilhaft, der Spiegelschwaub aus Mittelschwaben als liebenswürdig, scheinheilig und hartnäckig dargestellt. Es folgen noch die Bitten des Gelbfüßlers (Badenser), des Knöpfleschwaub (Württemberger) und des Nestleschwaub aus der Breisgauer Gegend. Allen Sieben Schwaben gemeinsam sei der zu große Respekt vor jeglicher Obrigkeit. Und im Reden seien sie nicht so wortgewandt wie die umliegenden Volksstämme. Es ist bekannt, dass sich die Schwaben viele Gedanken machen, diese aber lieber für sich behalten. Mit viel Applaus wurden die Vortragenden an diesem Abend verabschiedet.

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