Am Dienstag beginnt vor dem Amtsgericht in Augsburg ein Prozess gegen eine Frau aus dem Landkreis Günzburg. Über elf Jahre hinweg, von 2007 bis 2018, soll die heute 53-Jährige mit ihrer über die Landkreisgrenzen hinaus bekannten Diskothek Steuern hinterzogen haben. Laut Anklage enstand dem Staat dabei ein Schaden in Höhe von 1,9 Millionen Euro. Zudem soll die Angeklagte eine Vielzahl ihrer Angestellten schwarz beschäftigt und so Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von rund 180.000 Euro hinterzogen haben.
Aufgeflogen war der Steuerbetrug nach Auskunft des Gerichts bei einer Betriebsprüfung. Für Aufsehen hatte vor knapp drei Jahren auch eine nächtliche Razzia der Steuerfahndung in der voll besetzten Disko gesorgt, die mittlerweile nicht mehr von der Frau betrieben wird.
Prozess in Augsburg: Urteil gegen Diskobetreiberin noch in diesem Jahr
Die Angeklagte muss sich wegen Steuerhinterziehung in 45 Fällen, davon 15 besonders schwere Fälle, sowie der Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt in 141 Fällen verantworten. Auf den schwerwiegendsten Vorwurf, die Steuerhinterziehung in besonders schwerem Fall, steht eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.
Für den Prozess gegen die 53-Jährige, die nicht in Untersuchungshaft sitzt, sind insgesamt sechs Verhandlungstermine angesetzt. Nach jetziger Planung soll das Urteil am 22. Dezember fallen.
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