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Landkreis Günzburg: Was an Seen im Kreis Günzburg erlaubt ist

Landkreis Günzburg

Was an Seen im Kreis Günzburg erlaubt ist

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    Ist das noch erlaubt? So richtig weiß niemand, wie man in Corona-Zeiten mit den Badeseen umgehen soll. Zumal der große Ansturm ja erst im Sommer kommt. Der Ball liegt bei der Bayerischen Staatsregierung. Dicht an dicht am Ufer wird hier am Oberrieder Weiher aber so schnell niemand liegen.
    Ist das noch erlaubt? So richtig weiß niemand, wie man in Corona-Zeiten mit den Badeseen umgehen soll. Zumal der große Ansturm ja erst im Sommer kommt. Der Ball liegt bei der Bayerischen Staatsregierung. Dicht an dicht am Ufer wird hier am Oberrieder Weiher aber so schnell niemand liegen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Das Sonnenlicht glitzert auf dem blauen Wasser, die Ufer sind in saftigem Frühlingsgrün ausgekleidet. Auch wenn das Wasser zum Baden noch zu kalt ist, so präsentieren sich die Badeseen im Landkreis schon sehr einladend. Und im Gegensatz zu den Freibädern, die den Saisonstart verschoben haben (wir berichteten), sind die Seen für jedermann frei zugänglich. Wie harmonieren also Coronavirus und Badeweiher miteinander? Darf ich mich trotz Ausgangsbeschränkungen dort aufhalten? Ist das Baden im Weiher oder das Sonnen auf der Liegewiese erlaubt?

    Mehrere Seen sind in der Region Eigentum des Landkreises, darunter der 40 Hektar große Oberrieder Weiher in Breitenthal und der Silbersee in Rettenbach. Der stellvertretende Pressesprecher des Landratsamtes Günzburg, Meinrad Gackowski, betont, dass es von Seiten des Landratsamtes im Moment weder eine Freigabe noch eine genaue Planung gebe, wie es mit den Badeseen in den kommenden Wochen weitergehen wird. Die von der Staatsregierung aufgestellten Einschränkungen und Verbote gelten, so Gackowski, weiterhin auch für Badeseen.

    Neue Informationen durch die Staatsregierung erst am 30. April

    „Wir müssen abwarten“, sagt er. Erst am 30. April gäbe die Staatsregierung nächste Informationen im Umgang mit dem Coronavirus bekannt. „Da wird sich die Frage stellen müssen, wie das Schwimmen in diesem Jahr an den Badeweihern aussehen wird. Ob überhaupt gebadet werden darf und wenn ja, welche Schutzmaßnahmen getroffen werden müssen.“

    Doch was ist, wenn keine Regelung getroffen wird? Was sagt die aktuelle Ausgangsbeschränkung im Hinblick auf Badeweiher? Christoph Langer, Geschäftsbereichsleiter des Landratsamtes Günzburg für Öffentliche Sicherheit und Ordnung, erklärt, dass neben dem Spazieren am See die Ausübung von Wassersport grundsätzlich erlaubt sei. Darunter fallen unter anderem das Schwimmen, Bootfahren mit Segel- oder Ruderboot oder Windsurfen. „Aber nur alleine, mit einer weiteren haushaltsfremden Person oder einem Angehörigen des eigenen Hausstandes und bei Einhaltung des Mindestabstandes“, betont er. Motorisierter Wassersport sei allerdings nicht zugelassen.

    Noch ein ungeklärtes Thema

    Wie es mit den Badeseen generell weitergeht, sei, so Langer, noch ein ungeklärtes Thema. „Dicht an dicht liegen mit Handtuch an Handtuch ist derzeit an den Weihern nicht drin.“ Der Geschäftsbereichsleiter ist allerdings guter Hoffnung, dass die Ausgangsbeschränkung bald aufgehoben wird und entspannte Treffen mit der Familie und den Freunden am See wieder möglich sein wird.

    Bis dahin ist die Polizei dafür zuständig, die Einhaltung der Beschränkungen zu kontrollieren. Claus Schedel von der Polizeiinspektion Krumbach sieht die Situation an den Seen gelassen. „Es kann aber durchaus stichprobenartige Kontrollen geben, vor allem, wenn es wärmer wird.“ Denn stundenlanges Sonnenbaden oder Planschen sei derzeit nicht erlaubt, so Schedel.

    Wassersportschule bleibt geschlossen

    Auch die Wassersportschule Schwabensurf am Oberrieder Weiher bleibt wegen des Virus geschlossen. „Ich weiß wirklich nicht, wie es weitergeht“, erzählt Inhaber Harald Fürst im Gespräch mit unserer Redaktion. Neben Kursen für Stand- Up-Paddling und Windsurfen gibt es am Campingplatz auch einen Shop zum Verkauf und Verleih der Ausrüstung.

    Durch die Schließung des Ladengeschäfts und die abgesagten Kurse sei das Geld jetzt knapp, so Fürst. Die vom Freistaat zur Verfügung gestellte Soforthilfe hätte er zwar beantragt, aber bislang sei noch kein Geld geflossen. „Natürlich schmerzt mich die Schließung meiner Wassersportschule. Ich meine, es sind auch Existenzfrage, wie zum Beispiel das Zahlen der Miete oder das Abdecken meiner sonstigen Ausgaben. Ich habe ja auch eine Familie.“

    Unklar ist, wann die Surfschule wieder aufmacht

    Er stockt: „Aber ehrlich gesagt stecke ich lieber finanziell ein bisschen zurück, als die Gesundheit meiner Familie und meine eigene zu gefährden. Ich habe zwei Risikopatienten in meiner Familie. Wenn ich durch die Schließung meiner Wassersportschule meine Familie schützen kann, ist das unbezahlbar.“ Wann die Surfschule wieder aufmacht sei unklar. „Ich hoffe einfach, dass jeder gesund aus der ganzen Situation herauskommt.“

    Da sei es, so Harald Fürst, besonders wichtig, sich an die derzeitigen Maßnahmen zu halten. „Ich selbst wäre jetzt eigentlich für ein paar Tage in Italien beim Surfen. Doch wenn ich an die dortige katastrophale Lage denke, die vielen Toten, das ist einfach schrecklich. Das möchte ich wirklich nicht in Deutschland erleben.“

    Stadt wartet auf flächendeckende Regelung

    Auch die Stadt Günzburg beschäftigt sich mit dem Thema Badeweiher. „Wenn die Freibäder nicht wie gewohnt aufmachen dürfen, wird sich die Frage stellen, ob und vor allem wie das Baden in den Weihern erlaubt sein wird“, sagt Pressesprecherin Julia Ehrlich. Eine Antwort auf diese Frage könnte die Stadt selbst aber nicht treffen. Es dürfte, so Ehrlich, nicht angehen, dass Städte selbst Regelungen im Bezug auf das Baden am Weiher treffen. „In einem Ort darf ich baden und in dem Anderen nicht. Das funktioniert nicht. Da warten wir als Stadt auf eine flächendeckende Regelung der Staatsregierung.“

    Können die Weiher im Fall des Falles auch gesperrt werden? Aus anderen Gründen, etwa wegen Algenbefall oder mangelnder Wasserqualität, habe das immer wieder gegeben, sagt Karl-Heinz Thomann, Pressesprecher am Landratsamt. Da sei die Rechtslage aber eine andere. Auch dem Landratsamt bleibt nichts anderes übrig, als die neuen Regelungen der Regierung abzuwarten. Hoffentlich ist eine Sperrung dann gar nicht nötig.

    Weitere Informationen zum Thema Baden und Schwimmen in der Corona-Krise finden Sie hier:

    Fällt wegen Corona die Freibad-Saison aus?

    Doch noch Schwimmbetrieb im Krumbacher Freibad?

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