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Landkreis Günzburg: Verunreinigtes Trinkwasser: So gehen Breitenthal und Deisenhausen nun vor

Landkreis Günzburg

Verunreinigtes Trinkwasser: So gehen Breitenthal und Deisenhausen nun vor

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    Martin Stocker, Fachkraft für Wasserversorgungstechnik von der Verwaltungsgemeinschaft Krumbach links ist dabei, als Georg Stegmiller Wasserproben in Deisenhausen für die Laboruntersuchung nimmt.
    Martin Stocker, Fachkraft für Wasserversorgungstechnik von der Verwaltungsgemeinschaft Krumbach links ist dabei, als Georg Stegmiller Wasserproben in Deisenhausen für die Laboruntersuchung nimmt. Foto: Annegret Döring

    Noch immer müssen die Bürgerinnen und Bürger in den Gemeinden Deisenhausen und Breitenthal mit den Ortsteilen Nordhofen und Oberried das Trinkwasser fürs sich Waschen, Trinken und das Zubereiten von Nahrung abkochen. Der Grund: In

    Das Abkochen des Wassers tötet mögliche Keime ab. Die Ortsteile Nattenhausen sowie Ober- und Unterbleichen sind nicht von der Verunreinigung betroffen. Bleichen wird von der Günztalgruppe mit Trinkwasser versorgt.

    Proben im Deisenhauser Wassernetz werden genommen

    Am Donnerstag werden bereits im Deisenhauser Wassernetz Proben durch ein Labor genommen, informiert der Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Krumbach, Dieter Gumpinger. Seit Montag, 13. September werde in der Gemeinde das Trinkwasser gechlort, auch habe man das Hydrantennetz gespült, um dort ungechlortes Wasser hinauszuspülen. Man brauche zuerst im Trinkwassernetz eine stabile Chlorkonzentration, die die vorhandenen Keime abtöte, um weitere Entscheidungen fällen zu können. Das brauche erfahrungsgemäß ein paar Tage. Die Chlorkonzentration, die dann 0,1 bis 0,3 Milligramm pro Liter Wasser hoch sein sollte, müsse durch ein Fachlabor bestätigt werden. Fünf bis sieben Proben wolle man nehmen, darunter auch in der Quellfassung und am Hochbehälter, so Gumpinger.

    Die Ergebnisse der Laboruntersuchung würden am Freitag erwartet, sodass man dann entscheiden könne, ob die Chlorung beibehalten werde und das Abkochgebot für die Einwohnerinnen und Einwohner entfällt, oder ob man das

    Trinkwasserleitungen müssen durch die Chlorung desinfiziert werden

    Wenn die Leitungen durch die Chlorung vollständig desinfiziert seien, könne über den Notverbund mit der Stadt Krumbach sauberes Trinkwasser in das Leitungsnetz eingespeist werden. Sobald das Wassernetz frei von Chlor ist, dürfen dann an drei aufeinander folgenden Tagen keine Bakterien mehr nachgewiesen werden. An jedem dieser Tage würden ebenfalls wieder Proben durch einen Vertreter des Labors genommen. Anschließend könnte dann durch das Gesundheitsamt auch das Abkochgebot aufgehoben werden. Sobald die Quellfassung wieder frei von Bakterien ist, kann vom Notverbund wieder zurück auf die Eigenwasserversorgung umgestellt werden und zur regulären

    Georg Stegmiller vom Labor Dr. Scheller in Augsburg entnimmt eine Wasserprobe in Deisenhausen.
    Georg Stegmiller vom Labor Dr. Scheller in Augsburg entnimmt eine Wasserprobe in Deisenhausen. Foto: Annegret Döring

    Die erste Station von Probenehmer Georg Stegmüller ist beim Haus des ehemaligen Deisenhauser Bürgermeisters Norbert Weiß. Am Außenwasserhahn misst Stegmüller mit einem digitalen Thermometer zuerst die Wassertemperatur. Sie beträgt knapp über 17 Grad Celsius. Dann flammt er den Wasserhahn mit einem gasbetriebenen Brenner ab, damit die Probenentnahmestelle keimfrei ist. Aus einer türkisgrünen Kühlbox mit der Aufschrift Deisenhausen holt Stegmüller nun ein vorbereitetes Plastikgefäß für die Wasserprobe heraus.

    Am Wasserhahn lässt er es voll laufen, schraubt den Deckel auf, beschriftet es mit einem blauen Stift und stellt es zurück in die Box. Nun erfolgt die Dokumentation, wo und bei welchem Entnahmestellenbesitzer das Wasser genommen wurde. Mehrere Beprobungsstellen in Deisenhausen liegen nun noch vor Stegmüller und auch in der Nachbargemeinde Breitenthal wird er anschließend Wasserproben ziehen. Dafür hat er eine eigene Kühlbox im Auto mit dabei.

    Deisenhauser Bürgermeister will Wasserdesinfektion durch UV-Licht prüfen

    Bürgermeister Bernd Langbauer hat sich schon Gedanken gemacht, wie man den Bürgerinnen und Bürgern eine höhere Sicherheit für sauberes Trinkwasser bieten könne. Er habe ein Angebot für eine Reinigung des Wassers mit ultraviolettem Licht für Deisenhausen ausarbeiten lassen. Ein Bürgermeisterkollege habe ihm davon berichtet, dass dessen Gemeinde seit dem Einbau einer solchen Anlage keinerlei Probleme mehr mit Keimen im Trinkwasser gehabt habe. Langbauer will das Konzept im Gemeinderat vorstellen.

    Georg Stegmiller vom Labor Dr. Scheller in Augsburg muss vor der Entnahme einer Wasserprobe hier in Deisenhausen den Wasserhahn abflammen, damit die Entnahmeeinheit keimfrei ist.
    Georg Stegmiller vom Labor Dr. Scheller in Augsburg muss vor der Entnahme einer Wasserprobe hier in Deisenhausen den Wasserhahn abflammen, damit die Entnahmeeinheit keimfrei ist. Foto: Annegret Döring

    Die Bürgerinnen und Bürger beider betroffener Gemeinden werden informiert auf der Internetseite der Verwaltungsgemeinschaft Krumbach. Dort gibt es ein Merkblatt zum Abkochgebot mit umfassenden Tipps, wie der oder die Einzelne dabei vorgehen soll. Außerdem wurden die Haushalte auch per Flugblatt informiert über das Abkochgebot des Wassers. Wer Fragen darüber hinaus hat, kann in der Verwaltungsgemeinschaft

    Breitenthals Bürgermeisterin Gabriele Wohlhöfler erklärte, dass man den Umschluss der Hauptwasserleitung an der Kreisverkehrsbaustelle bei Nattenhausen in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag vollzogen und auch alles geklappt hätte. Sie sei selbst an der Baustelle dabei gewesen, sagte sie im Gespräch mit der Redaktion. Die Hauptwasserleitung verlaufe nun außerhalb des Bereichs des neuen Kreisverkehrs. Sie hoffe, dass für die Bürger bald wieder alles gut sei und dass man am Freitag mit dem Ergebnis der Beprobung vom Donnerstag rechne. In Absprache mit dem Gesundheitsamt müsse man dann klären, ab wann das Abkochgebot für die Breitenthaler und Oberrieder Bürgerinnen und Bürger wieder aufgehoben werden könne.

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