Es ist ein dramatischer Donnerstagnachmittag und -abend gewesen. Innerhalb weniger Stunden ereigneten sich nicht weit voneinander entfernt gleich zwei schwere Unfälle. Beim ersten wurde ein Mensch getötet.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war ein 49-Jähriger nach 17 Uhr auf der neuen Umgehungsstraße im Bereich des alten Leipheimer Fliegerhorsts aus ungeklärten Gründen mit seinem Wagen auf die Gegenfahrbahn geraten und mit dem Fahrzeug eines 33-Jährigen frontal kollidiert. Dabei erlitt der Unfallverursacher so schwere Verletzungen, dass er noch am Unfallort verstarb. Der entgegenkommende Autofahrer wurde schwer verletzt. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von knapp 54.000 Euro. Die Straße war für die Unfallaufnahme bis gegen 21 Uhr gesperrt.
Um die Ursache des Zusammenpralls auf „kerzengerader Strecke“ zu ermitteln, wie es ein Polizist noch am Abend formulierte, schaltete die Staatsanwaltschaft einen Gutachter ein. Günzburgs Polizeichef Stefan Müller widerspricht aber bereits einem im sozialen Netzwerk Facebook geäußerten Verdacht, ein Testfahrer von Mercedes sei involviert gewesen, „die es auch manchmal ganz schön krachen lassen“, wie ein Nutzer schreibt. Zwar war einer der Wagen ein Auto dieser Marke, aber es habe sich nicht um einen Testwagen gehandelt, erklärt Müller auf Anfrage unserer Zeitung. Zudem sei der tödlich verletzte Fahrer des anderen Autos, eines Peugots, der Unfallverursacher gewesen.
Der zweite Unfall ereignete sich wenige Stunden später
Auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Günzburg und Leipheim kam es dann gegen 19.45 Uhr zur nächsten Kollision. Ein Autofahrer setzte aus Richtung
Dann touchierte er mit seinem Wagen ein entgegenkommendes Auto und kollidierte schließlich frontal mit einem weiteren Fahrzeug. Der Fahrer eines vierten Wagens musste herumfliegenden Teilen ausweichen und kam deshalb von der Straße ab. Drei Menschen wurden schwer und zwei leicht verletzt.
Bis zum Abschluss der Gutachten kann es noch Wochen dauern
Es entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 60000 Euro. Die Verbindungsstraße war für die Unfallaufnahme bis gegen 23.30 Uhr gesperrt. Auch hier beauftragte die Staatsanwaltschaft einen Gutachter – und auch hier gibt es bei Facebook Gerüchte. So habe es sich um ein illegales Rennen gehandelt, wird vermutet. Polizeichef Stefan Müller stellt jedoch klar: „Es gibt keine Hinweise dazu.“ Bis die Gutachten fertig sind und die Ursachen der Unfälle feststehen, könne es Wochen dauern.
Vor der Notaufnahme des Günzburger Krankenhauses, so wird auch bei Facebook geschrieben, hätten sich nach dem Unfall 100 bis 140 Angehörige und Freunde der Verletzten versammelt. Dr. Carsten Einfeld, Leitender Oberarzt der Anästhesie, spricht von 30 bis 50. Probleme habe es keine gegeben, „wir konnten in Ruhe arbeiten“, sagt er. mit zg