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Landkreis Günzburg: Schulen, Supermärkte, Kliniken: Corona beschäftigt den Landkreis

Landkreis Günzburg

Schulen, Supermärkte, Kliniken: Corona beschäftigt den Landkreis

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    Hände waschen oder desinfizieren vermindert die Keimzahl und damit die Gefahr sich mit einer Viruserkrankung anzustecken. In Apotheken, Super- und Drogeriemärkten ist angesichts des neuen Corona-Virus´ ein Run auf Desinfektionsmittel zu beobachten.
    Hände waschen oder desinfizieren vermindert die Keimzahl und damit die Gefahr sich mit einer Viruserkrankung anzustecken. In Apotheken, Super- und Drogeriemärkten ist angesichts des neuen Corona-Virus´ ein Run auf Desinfektionsmittel zu beobachten. Foto: Annegret Döring

    Das neuartige Coronavirus beschäftigt alle. Supermarktregale sind leerer, weil doch manche Leute anfangen, Lebensmittelvorräte zu sammeln. Nun, am ersten Schultag nach den bayerischen Faschingsferien , müssen sich die Schulen stärker mit dem Virus und der Erkrankung Covid-19 befassen. Menschen könnten in Risikogebiete , vor allem Italien , gereist sein, und das Augenmerk fällt auf die Rückkehrer.

    Wer in Risikogebieten war, kann von der Schule daheim bleiben

    Schulamtsdirektor Thomas Schulze vom Schulamt in Krumbach hat am Freitagabend um etwa 19.30 Uhr eine Mail des Kultusministeriums in seinem Dienstpostfach gehabt, in der Informationen zum Umgang mit dem neuen Coronavirus mit Bezug zum Schulbesuch nach den Faschingsferien geregelt werden. Das Merkblatt für Erziehungsberechtigte und Schüler enthält Hinweise für Reiserückkehrer aus Risikogebieten . Diese können, unabhängig von Symptomen, zu Hause bleiben und gelten nach einer entsprechenden Information ihrerseits an die Schule als entschuldigt. Diese Regelung gelte auch für Lehrer, erklärt Thomas Schulze im Gespräch mit unserer Zeitung.

    Über die Dauer des Daheim-Bleibens schreibt das Kultusministerium nichts. „Das betrifft den Inkubationszeitraum, also maximal 14 Tage“, erläutert Schulze . Zu einem Test auf das Virus könne man jedoch niemanden zwingen. Sei ein Schüler negativ getestet, so müsse er auch wieder in die Schule gehen. Die Eltern sollten in dieser Hinsicht eigenverantwortlich handeln, rät er. Das Merkblatt für die Eltern habe er an alle Schulen nochmals verschickt und er sei sich sicher, dass diese die Erziehungsberechtigten damit auf den üblichen Kanälen, sei es elektronisch oder per Elternbrief, auch informiert hätten. Am Montag war Schulze noch kein Fall eines Schülers und auch keines Lehrers bekannt, die „aus Coronagründen“ daheimgeblieben wären.

    Aufs Händeschütteln bei der Begrüßung wird verzichtet

    In den heimischen Schulen gab es am Montag offensichtlich einen insgesamt relativ entspannten Neuanfang nach den Ferien. So beispielsweise auch in der Krumbacher FOS/ BOS . Schulleiterin Elvira Seibold berichtet, dass es lediglich einen Anruf gegeben habe, in dem das Zuhausebleiben eines Schülers entschuldigt worden sei. Er war mit der Familie während der Faschingsferien in Südtirol . Aber das zählte bislang nicht zu den aktuellen Risikogebieten und so sieht die Direktorin der Krumbacher FOS/ BOS die Lage derzeit insgesamt gelassen. Die Eltern seien mit einem Merkblatt informiert worden. In der Schule würden die gegenwärtig sinnvollen Hygieneregeln strikt eingehalten. So verzichtet auch Schulleiterin Seibold natürlich auf jegliches Händeschütteln. Ein Gruß mit einem dezenten Wink, meist verbunden mit einem kleinen Lächeln: Das ist in der FOS/ BOS wie an vielen Orten momentan sozusagen Standard.

    Bernd Wolsfeld, Sachgebietsleiter Öffentlichkeitsarbeit beim Amt für Ländliche Entwicklung in Krumbach , berichtet, dass die Amtsleitung am Montag ein Rundschreiben an alle Mitarbeiter versandt habe. Sinngemäß heiße es darin, dass die Amtsleiter den Beschäftigten es zwar nicht verbieten können, in Coronavirus-Risikogebiete in den Urlaub zu fahren, doch werde jeder gebeten, im Sinne des Erhalts der Arbeitsfähigkeit zu überlegen, ob er wirklich dorthin fahren wolle. Man denke da insbesondere an die Risikogebiete in Italien , so Wolsfeld.

    Menschen füllen ihre Vorratsschränke

    Mehr Nudeln , Mehl, Zucker und Konserven als sonst verkauft hat der V-Markt Thannhausen aktuell. „Das fing bereits am Freitagnachmittag an“, sagt Onur Topgül , der Filialleiter. Seine Aussage bekräftigt auch Martin Glöckner , Assistent der Geschäftsleitung der V-Märkte. Im klassischen Trockensortiment bemerke man einen vermehrten Absatz, ebenso im Drogeriebereich bei Desinfektionsmitteln und Tüchern. Engpässe gebe es allerdings keine, sagt er. Man müsse mehr nachbestellen, aber tagesaktuell könnte er noch keine genaue Zahl nennen. Damit sich Kunden sicherer fühlen könnten, werde man in den nächsten Tagen in allen V-Märkten Hygienestationen im Eingangsbereich aufbauen, wo man sich die Hände desinfizieren könnte, so Glöckner .

    Bis zum Montagnachmittag gab es nach Auskunft von Dr. Ulrich Kugelmann , Ärztlicher Direktor an der Kreisklinik Günzburg , keinen Corona-Erkrankten und auch keinen Verdachtsfall. Die Krankenhausstandorte in der Kreisstadt und in Krumbach hätten aber eine klinikübergreifende Arbeitsgruppe gegründet, die nun mehrmals in der Woche tagen werde. Dabei würden aktuelle Einschätzungen des Robert-Koch-Instituts ( RKI ) besprochen und gegebenenfalls Handlungsempfehlungen für das Personal gegeben. Außerdem stimme man sich mit dem Gesundheitsamt ab.

    Einige kamen zum Virus-Test

    Übers Wochenende habe es zwar Bürger gegeben, die in die Krankenhäuser gekommen seien, um sich auf das Virus testen zu lassen, „teilweise auch mit Nachdruck und recht unfreundlich“, sagt Kugelmann . Aber man richte sich strikt nach den Kriterien des RKI , sodass niemand getestet werden musste. Einen Ansturm habe es auch nicht gegeben, wie noch am Freitag befürchtet worden war. „Die Influenza beschäftigt uns mehr, vor allem in der Klinik Krumbach .“ Der Mundschutz-Vorrat sei übrigens noch recht groß, man sei im Gespräch mit der Einkaufsgesellschaft, um vorzusorgen. Wie gut das gelingt, müsse sich zeigen. Schutzkittel und Handschuhe seien sowieso in großer Zahl immer auf Lager.

    Weitere Informationen unter

    www.kkhgzkru.de

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