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Landkreis Günzburg: Kreis Günzburg: Pilzfreunde können sich auf gute Saison freuen

Landkreis Günzburg

Kreis Günzburg: Pilzfreunde können sich auf gute Saison freuen

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    Giftig, aber durchaus ein „Augenschmaus“ sind Fliegenpilze. Sammler können in diesem Jahr offensichtlich mit einer guten Pilzsaison rechnen.
    Giftig, aber durchaus ein „Augenschmaus“ sind Fliegenpilze. Sammler können in diesem Jahr offensichtlich mit einer guten Pilzsaison rechnen. Foto: Peter Grömmer (Symbolfoto)

    Wenn der Sommer sich zu Ende neigt, beginnt eine Vielzahl an Pilzen aus dem Boden zu schießen. In der jährlichen Pilzsaison sind Sammler schon früh unterwegs, um sich eine besondere Köstlichkeit aus dem nahe gelegenen Wald zu sichern. Der heimische Pilzexperte Manfred Enderle ist sich sicher: Es wird eine gute

    Besonders bei Anfängern kann der Sammelspaß gefährlich enden. Denn nicht alle giftigen Arten sind so schnell wie die Fliegenpilze zu erkennen. Der bekannte heimische Pilzexperte Manfred Enderle aus Leipheim geht von einer guten Saison für Pilzsammler aus.

    Enderle kennt die Risiken, der bekannte Experte ist unter anderem Ansprechpartner der Giftnotrufzentrale München bei Pilzvergiftungen. Erst letztens sollte er Giftpilze diagnostizieren, als ein Mann ohnmächtig im Wald aufgefunden wurde, so Enderle. Hierbei habe es sich glücklicherweise nur um mittelgiftige Pilze gehandelt, die nicht tödlich sind. Doch das ist kein Einzelfall: jeden Herbst sei er zwischen 20 bis 25 Mal im Einsatz.

    Um als Anfänger seinen Fund möglichst sicher genießen zu können, hat Kenner Enderle die wichtigsten Regeln zusammen gefasst. Dazu gehört, nur Pilzarten zu essen, die man sicher kennt. Besonders solle man als Neuling Pilze mit weißlichen und cremefarbenen Blättern meiden. Stattdessen wären Röhrlinge zum Beginn sehr geeignet. Diese kann man kaum mit giftigen Arten verwechseln, so Enderle.

    Auch Fotos der Fundstücke können hochgeladen werden

    Wer dennoch unsicher ist, kann sich schnell und einfach (unter anderem von Enderle) auf der App „Pilzführer“ helfen lassen. Hier könne man laut Enderle seine Pilze mit Fotos vergleichen und auch ein Foto seiner Fundstücke hochladen. Die Pilze werden dann von Experten genauer bestimmt. Das sind gute Neuigkeiten für alle, die mit dem eingeschränkten öffentlichen Leben ein neues Hobby im Grünen suchen. Laut Enderle werde Pilzsammeln immer beliebter. Das hänge seiner Meinung nach aber eher mit dem steigenden Bevölkerungsanteil der älteren Generation zusammen.

    Enderle wird nicht umsonst „Pilz-Papst“ genannt. „Meine Frau schimpft darüber immer“, so Enderle lachend, „es gebe nur einen Papst“. Seinen ersten Kontakt zur Pilzwelt hatte er bereits als Kind. Damals sammelte er noch Pfifferlinge mit seiner Mutter. Diese gehören noch heute zu seinen Favoriten.

    „Es war die Liebe zu den Underdogs gewesen“, so Enderle. Umschwärmte Blumen wie Orchideen hätten ihn nie stark interessiert, sondern Unkraut und Pilze. Ausschlaggebend sei auch eine Führung zum Thema Pilze vor rund 45 Jahren an der Volkshochschule in Ulm gewesen. „Alles war noch unerforscht. Das hat mich gereizt“, so der Pilzspezialist. Heute gilt er längst als Kenner in seinem Gebiet und hat sein Wissen umfassend veröffentlicht.

    Was sich nicht geändert hat, sei seine Leidenschaft für die Speisepilze. „Es gibt nichts Besseres“, so Enderle über das „Pilzpfännle“ seiner Frau. Laut Enderle habe sich die Pilzlandschaft in Deutschland durch den Klimawandel deutlich verändert. Die wärmeren Temperaturen würden eine „Wanderung“ der südlicheren Pilzarten nach Norden bewirken. Allgemein schätzt er die aktuelle Saison als sehr vorteilhaft für Pilzsammler ein. Nach Enderle sei das häufig wechselhafte Wetter im Frühjahr optimal für die Pilze.

    Pilze bevorzugen die Feuchtigkeit

    Das bestätigt Albin Huber, Förster des Walderlebniszentrums in Roggenburg. Die letzten zwei Jahre wären im Vergleich zu diesem Jahr trockener gewesen, so Huber. Pilze würden die Feuchtigkeit bevorzugen. Deshalb empfiehlt er den Pilzsuchern besonders auf schattige Moosflächen im Wald zu achten. Ein weiterer Tipp von ihm: Manche Pilzarten treten in Kombination mit bestimmten Baumarten auf. Wer also auf der Suche nach Gold-Röhrlingen ist, könnte an Lärchen Glück haben. Wie der Name schon vermuten lässt, wären Birkenpilze bei Birken zu finden.

    Laut Huber lasse sich über die richtige Pflücktechnik streiten. Ob man die Pilze abdrehe oder abschneide, sei für ihn nicht sonderlich von Bedeutung. Hauptsache sei, nur den Fruchtkörper, den sichtbaren Teil des Pilzes über der Erdoberfläche, zu entfernen und nicht mehr.

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