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Landkreis Günzburg: Inzidenz über 300: Darum steigen die Corona-Zahlen im Kreis Günzburg so stark

Landkreis Günzburg

Inzidenz über 300: Darum steigen die Corona-Zahlen im Kreis Günzburg so stark

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    Die von einigen Eltern kritisierte Testpflicht an Schulen hat auf die jüngste Entwicklung im Landkreis Günzburg wohl keinen allzu großen Einfluss.
    Die von einigen Eltern kritisierte Testpflicht an Schulen hat auf die jüngste Entwicklung im Landkreis Günzburg wohl keinen allzu großen Einfluss. Foto: Bernhard Weizenegger

    Vor einer Woche sah die Welt im Landkreis Günzburg noch (halbwegs) in Ordnung aus. Zwar stiegen auch hier die Corona-Zahlen an, allerdings nicht stärker als in anderen Landkreisen. Dann schossen die Werte binnen einer Woche nach oben, der Landkreis könnte in den nächsten Tagen seine bisherige Rekord-Inzidenz von 311 (erreicht Ende November) überschreiten. Wie konnte die Region innerhalb so kurzer Zeit zu einem bundesweiten Hotspot werden?

    Diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Anders als im November und Dezember vergangenen Jahres gibt es dieses Mal keine Hotspots wie Pflege- und Senioreneinrichtungen, denen konkrete Ausbrüche zugeordnet werden können. Das Landratsamt in Günzburg spricht weiterhin von einem „diffusen Geschehen“, man könne lediglich kleinere Cluster von Infektionen zuordnen. Laut Pressesprecherin Jenny Schack seien das vor allem Familien, aus denen heraus es kleinere lokale Ausbrüche gebe. „Wir haben jeden Tag ein Drittel bis zur Hälfte der Neuinfektionen in Familien, also bei Kindern, deren Eltern, manchmal auch den Großeltern. Da sind dann auch einzelne Kindergärten und Schulen betroffen, es sind einige Gruppen und Klassen in Quarantäne.“

    Corona im Landkreis Günzburg: Testpflicht an Schulen hat nur geringen Einfluss

    Teilweise würden auch in Firmen mehrere Mitarbeiter positiv getestet. Eine kleinere Rolle spielten dagegen mittlerweile die Gesundheitseinrichtungen, was vor allem an den Hygienekonzepten und den bereits durchgeführten Impfungen liege. „Insgesamt verteilen sich die Neuinfektionen gemäß dem Altersschnitt in der Bevölkerung“, so Schack. Das bedeutet, dass auch die seit vergangener Woche geltende Testpflicht in den Schulen nicht wesentlich zu den aktuellen Zahlen beigetragen hat. Bei Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahre wurden bislang 608 Fälle registriert. Die große Gruppe der 15- bis 59-Jährigen macht mit 3708 Fällen einen Großteil der bisher registrierten 5439 Fälle aus.

    Im Landratsamt vermutet man, dass sich die Infektionen derzeit vor allem im privaten Bereich abspielen und dann an einer offiziellen Teststelle entdeckt werden. Möglicherweise würde die Einhaltung der Maßnahmen in der Bevölkerung nicht mehr so streng gesehen, vor allem, was private Treffen mit mehreren Personen angeht, sagt Jenny Schack. „Wir wissen, dass es schwer ist, und dass wir schon lange mit dieser Pandemie leben müssen. Wir appellieren aber an jeden, auf sich und seine Familie zu achten, und vorsichtig zu sein. Dann könnten wir bei den Zahlen schon viel Druck rausnehmen.“

    Corona: Landratsamt in Günzburg hat bei der Kontaktverfolgung stark aufgerüstet

    Das bedeute aber nicht, dass die Menschen im Landkreis Günzburg unvorsichtiger wären als anderswo. Das Landratsamt habe sich seit Längerem auf die dritte Welle vorbereitet und entsprechend neues Personal für die Kontaktverfolgung geschult, unter anderem Bundeswehrsoldaten aus Dillingen. „Wir können bisher alle Infektionsketten nachverfolgen, daher tauchen die Infektionsfälle auch in der Statistik auf. Wir testen nicht mehr als andere. Die Fälle, die wir haben, werden bei uns nur sichtbar.“ Wie lang die Kontaktverfolgung noch aufrecht erhalten werden kann, lasse sich nicht voraussagen. Das hängt von der Entwicklung der nächsten Wochen ab.

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